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Bahn-Chaos: Schnelle, aber stumme Präsenz

Lausen/Liestal/Frenkendorf, 8. November 2017

Wir Schweizer sind Weltmeister im Nörgeln, wenn Züge nicht sekundengenau fahrplanmässig verkehren. Heute Mittwochmorgen gab's dazu auf der Strecke Olten-Basel reichlich Grund: Personenunfall im Bahnhof Liestal. Nur wussten das viele Bahnkunden nicht. Strecke in beiden Fahrtrichtungen gesperrt.

Sprachlosigkeit als Geschäftsmodell

Man muss den SBB und den mit ihnen im Notfall zusammenarbeitenden Firmen attestieren: Sie waren sehr rasch zur Stelle, um die ungeduldig wartenden Passagiere mit möglichst geringer Verspätung an ihren Bestimmungsort zu bringen. Soweit: Danke und "Auftrag erfüllt"! Eklatant versagt haben die Tansportunternehmen aber einmal mehr in der Kommunikation. Es scheint, sie hätten Sprachlosigkeit zum Geschäftsmodell erklärt.

Das ging so. In Gelterkinden ein ausser Fahrplan stehender Schnellzug in Richtung Basel. Anzeigetafel: "Bitte nicht einsteigen." Sodann die ferngesteuerte weibliche Automatenstimme: "Information zum Interregio nach Sissach-Liestal-Basel. Der Zug steht zurzeit im Bahnhof Olten." Weitere Durchsage: "Der Bahnverkehr ist unterbrochen."

Informateure starrten auf Handy

Schön, dürfte sich eine betagte Dame gedacht haben, die ihren Liestaler Zahnarzt-Termin in Gefahr sah. Reisende, die dennoch hoffnungsvoll in den irregulär wartenden Schnellzug eingestiegen waren, verliessen diesen wieder fluchtartig, weil die Zugs-Durchsage die Rückfahrt nach Olten ankündigte. Da freuten sich die Passagiere, die auf dem Weg zum Basler Flughafen waren.

Irgend einmal folgt ein Regionalzug S3 Richtung Basel. Immerhin. Er fährt los, ohne dass eine Durchsage erfolgt, dass die Strecke blockiert ist. Baff erfahren die Kunden in Lausen – ja, in Lausen: "Endstation. Alle aussteigen. Es verkehren Ersatzbusse." Eine dunkelhäutige, elegant gekleidete Dame regt sich fürchterlich auf ("Ich verliere meine Kunden"), eine fremdsprachige Blonde bekreuzigt sich.

Micky Mouse im Einsatzbus

Wenige Minuten später folgt ein Linienbus. Alle atmen erleichtert auf und steigen ein. Erst auf Nachfrage rückt der etwas mürrische Chauffeur mit der Information raus, dass er erst die ganze Gemeinde abfahre und erst danach Liestal ansteuere. "Das kann länger gehen." Die bereits anwesenden beiden Helfer in leuchtend grünen Westen mit der Aufschrift "i" (wie Information) reden nicht mit den uninformierten Kunden. Sie starren nur auf ihre Handys und scrollen, was das Zeug hält.

Gut zehn Minuten später folgt ein Gelenk-Ersatzbus. Die Leute steigen ein. Der Bus fährt ab. Und der Chauffeur bleibt stumm. Kein Wort zu den Umständen, keine Empfehlung für die Reisenden, von denen nicht wenige den Unfallort Liestal umfahren und in Frenkendorf die S3 Richtung Basel erreichen möchten. In Liestal angekommen, ist die Stimme des Chauffeurs erstmals zu vernehmen: "Ich fahre jetzt zurück nach Lausen." Im Bus geht es Gefluche los. "Der hat ja einen Knall" und ähnlich bös tönt es. Dann kommt die korrigierte Durchsage: "Ich fahre jetzt nach Frenkendorf.

Ruhe im unbedienten Bahnhof

Das tut er auch zur allgemeinen Erleichterung. Am unbedienten Bahnhof Frenkendorf angekommen, herrscht gespenstische Ruhe. Der Bus-Chauffeur bleibt anhaltend stumm. Keine helfende Person, keine weisende Stimme. Keine Spur von Service public. Nichts. Die automatische Durchsage-Stimme verkündigt unentwegt die Total-Blockade in Liestal, obschon soeben auf dem falschen Gleis (nämlich dem nach Basel vorgesehenen) ein Regionalzug aus Basel nach Olten durchfährt, und dann noch ein Güterzug. Die Anzeige der Verspätung erhöht sich fast im Minutentakt, als endlich ein mageres Regionalzüglein auftaucht und die zahlreichen Reisenden im Sardinen-Stil nach Basel führt. Auch darin keine hilfreiche oder mindestens tröstende Durchsage.

Man hat von den vereinigten Transporteuren den Eindruck: Sie meinen es gut, aber sie lernen es nie. Trotz heutiger Kommunikation total herrscht Kommunikations-Ausfall total. Kommunikation ist eben nicht nur eine Frage der Geräte, sondern vor allem der Stimme und des Herzens.



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"Kommunikation muss optimiert werden"

Die SBB machen sehr viel sehr gut, nur in der Kommunikation haben sie noch grosses Potenzial. Auch ich sass gestern in Zürich in einem "sprachlosen", länger stehenden Zug. Ich bin dann wieder ausgestiegen, weil ich keine Ahnung hatte, ob der Zug mal wieder fährt. Gottseidank hatte ich eine Ausweichoption. Dafür hat der Zugchef im heutigen Zug per Lautsprecher angekündigt, dass man die Tickets bereit machen soll. Habe ich so auch noch nicht gehört.

Also, liebe SBB, die Optimierung der Kommunikation sollte ein strategischer Schwerpunkt sein. Ich freue mich über alle Zugdurchsagen, die verständlich und zielführend sind. Nicht zielführend ist, wenn mir gesagt wird, dass wir aktuell 15 Minuten Verspätung haben, denn das weiss ich auch, aber gerne würde ich hören, was dies in an nächsten Halte-Bahnhöfen konkret bedeutet.


Erika Bachmann, Lausen




"Dürre Mitteilung"

Irgendwie kommt mir das bekannt vor. Ich war zwar nicht betroffen, habe aber zu Hause in den Verkehrsmeldungen die dürre Mitteilung gehört, dass der Bahnhof Liestal geschlossen sei. Merke: Man muss also auch unterwegs SRF1 hören, doch dies wird dich wohl kaum schneller ans Ziel führen


Dominik Wunderlin, Basel



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