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Hansjörg Reinau-Krayer: Das Gedicht zum 1. August

Binningen, 1. August 2024

Hansjörg Reinau-Krayer wohnt in Binningen und war bis zu seiner Pensionierung am Basler Gymnasium Leonhard als Lehrer für alte Sprachen und Geschichte tätig.

 

1. August 2024: "Wir wollen frei sein, wie die Väter waren"

 

Man schrieb den Ersten des August,
als sich, der Lage voll bewusst
(das Land befand sich in der Krise),
sich einfand auf der Rütliwiese,
der Mond schien hell, um Mitternacht,
wie man es hatte abgemacht,
ein kleiner Trupp von Patrioten,
weil sie es hielten für geboten,
zu handeln statt nur stets zu reden.
Es galt, klar war dies einem jeden,
jetzt keine Zeit mehr zu verlieren,
ansonsten werde man riskieren,
in Knechtschaft demnächst zu geraten
eines externen Potentaten.

Unter den wack'ren Kombattanten,
die in der Not zusammenspannten,
war'n einige mit Rang und Namen,
die eilends hier zusammenkamen.
Arnold von Melchtal war zur Stell',
auch Walter Fürst und Willhelm Tell,
umringt von weit’ren guten Schützen,
bereit, die Waffe zu benützen
und überzeugt, erfolgreich auch
davon zu machen dann Gebrauch
(nicht wie Akanji, Horrorg'schicht:
Der traf frei aus elf Metern nicht!),
Stauffacher Werner ebenso,
darüber offensichtlich froh,
dass auch sein Weib, die forsche Trude,
die nicht allein in ihrer Bude
das Sagen hatte, trotz Katarrh
und Cephalgie zugegen war.

Fontana kam vom Calven her
und freute sich darüber sehr,
dass er, auch diese waren da,
die beiden Uelis wieder sah:
den Rotach, diesen kühnen Recken
vom Stoss, und den nicht minder kecken, 
den Maurer, der umgeben war
von einer bunten Trychlerschar.
Mit Aeschi stand bereit ein Mann,
den man im Nahkampf brauchen kann,
wie er das jüngst, dem Feind ein Graus,
bewiesen hat im Bundeshaus.
Des Weiter'n stand in der Arena
nebst Christoph Blocher Magdalena,
des Meisters emsig Töchterlein,
vom Wunsch beseelt, dabei zu sein,
wenn's galt, die Heimat zu bewahren
vor mächtig dräuenden Gefahren,
flankiert von einigen Vertrauten,
die ehrfurchtsvoll auf beide schauten,
darunter Fiechter Nils, begleitet
von Sarah Regez, die gern streitet,
auch Peter Riebli und, ein Warner
vor Unheil stets, Andreas Glarner
(nur Roger Köppel, der grad war
in Moskau, machte sich dort rar).

Ganz in der Näh' stand Winkelried;
der stimmte an auch gleich das Lied,
das passte zu der Atmosphär',
das "Trittst im Morgenrot daher",
wobei, gestattet sei der Hieb,
es bei der ersten Strophe blieb,
weil, was im Alpenland nicht rar,
präsent den Sängern mehr nicht war.

Es war der renitente Tell,
der alle überzeugte schnell,
in Brüssel machtvoll aufzutreten
mit Waffen, Pauken und Trompeten
und deutlich dort zu demonstrieren,
man werde niemals tolerieren
(schon gar nicht, wenn es geht ums Klima:
In dieser Hinsicht sei man prima)
von fremden Richtern Urteilssprüche,
nur solche aus der eig'nen Küche.

Kaum zeigte sich das Morgenrot,
bestieg die Truppe schon ein Boot
und fuhr zunächst, es liegt nicht fern,
über den See bis nach Luzern;
dort nahm man dann die Eisenbahn
und kam recht rasch in Basel an.
Wer jetzt gedacht hat, dass die Reise
durch Deutschland sich auf gleiche Weise
problemlos weiter liesse führen,
bekam rasch and'ren Wind zu spüren.
Der Zug, der hätte fahren sollen,
und den man hätte nehmen wollen,
stand nicht bereit; nach welchem Plan
und ob zur Zeit die Deutsche Bahn
und wo gerade sie verkehre,
war ungewiss, eine Misere,
von der man hätte wissen müssen:
Jetzt musste man dafür halt büssen
(allüberall wird lamentiert:
Was braucht es noch, bis man saniert?).

Weil eine Reise mit dem Zug
nicht möglich war, blieb nur ein Flug.
Es ging zum Airport Bâle-Mulhouse,
per Bus natürlich, nicht zu Fuss,
doch kaum war man dort arriviert,
da wurde man gleich informiert,
der Flugplatz sei, welche Verrohung,
das Opfer einer Bombendrohung
schon wieder und deshalb geschlossen,
sehr zum Verdruss der Eidgenossen.

Man traf dann doch nach langer Pein,
wenn auch recht spät, in Brüssel ein,
und zog, voran der Uri-Stier,
direkt zum EU-Hauptquartier;
und mitten in der Karawane
trug Dettling stolz die Schweizer Fahne.

Als sie, die Hellebarden schwingend
und ihre Kampfeslieder singend,
dann stürmten in das Haus frivol
als wäre es das Capitol,
da kamen sie gerade recht,
und ihnen wurde es fast schlecht,
denn sie erlebten – welche Schand'
für ihr geliebtes Vaterland –,
wie Cassis, heimlich wie ein Dieb,
das Dokument grad unterschrieb
der Unterwerfung. Aus den Händen
entwand, um Unheil abzuwenden,
man ihm den leidigen Vertrag,
zerriss ihn unter lauter Klag',
worauf der Magistrat erschrocken
sich schleunigst machte auf die Socken.
Ihm folgte, man wird's ihr verzeihen,
umgehend auch Frau von der Leyen.
Ein Banner wurde ohne Gnade
befestigt an der Hausfassade:
Drauf stand geschrieben lapidar,
dass frei und souverän man war
schon immer und dazu neutral
und dass dies, ein für alle Mal
sei dies gesagt, so bleiben werde,
solange es noch gibt die Erde.

Dann zogen im Triumph von dannen
die wack'ren Frauen samt den Mannen
und liessen, wieder angekommen
zu Haus' und immer noch benommen
vom Sieg, zu ihrem Wohlgefallen
im Albisgüetli Korken knallen.
Erst spät, schon fiel'n die Augen zu,
begaben sie sich dann zur Ruh',
leicht aufgedreht, ansonsten brav,
und schliefen der Gerechten Schlaf.
Ihr Traum war von besond'rem Reiz:
eine total autarke Schweiz.




Weiterführende Links:
- Hansjörg Reinau-Krayer: Das Ostergedicht
- Hansjörg Reinau-Krayer: Prosit Neujahr 2024
- 1. August 2023: Hansjörg Reinau-Krayers Wilhelm Tell
- Ostern 2023: Hansjörg Reinau-Krayers Polit-Poesie


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