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FDP, SVP und CVP gehen Regierungs-Wahldeal ein

Die drei bürgerlichen Baselbieter Parteien SVP, FDP und CVP wollen sich im Hinblick auf die kommenden Regierungswahlen absprechen: Die SVP soll mit Thomas Weber den Ballmer-Sitz erben, die CVP mit Anton Lauber den Zwick-Sitz.
Liestal, 7. März 2013

An einer eilig einberufenen Medienkonferenz heute Donnerstagnachmittag liessen die Vorsitzenden von SVP, FDP und CVP die "langfristige Strategie" (Selbstdeklaration) aus dem Sack: Sie wollen im zweiten Wahlgang weiterhin "geschlossen" den SVP-Kandidaten Thomas Weber unterstützen, der gegen SP-Herausforderer Eric Nussbaumer antritt.

Zug und Gegenzug

Im Gegenzug wollen die drei Parteien am 9. Juni bei der Nachfolge des Sitzes des verstorbenen CVP-Regierungsrats Peter Zwick den von der CVP favorisierten Kandidaten Anton Lauber unterstützen. Würde Nussbaumer am 21. April gewinnen, würde die SVP den Zwick-Sitz nicht angreifen, sondern ihn kampflos der CVP überlassen.

Falls die SP ihren Anspruch auf einen zweiten Regierungssitz am 9. Juni nicht aufrecht erhielte und auch sonst kein Gegenkandidat anträte, käme es sogar zu einer stillen Wahl Laubers – ein absolutes Novum in der Geschichte des Baselbiets. Kämpfer allerdings ist davon überzeugt, dass die SP nochmals antritt, wenn Nussbaumer gegen Weber nicht obsiegte.

2015: Mindestens ein bürgerliches Dreier-Ticket

Doch damit nicht genug: Die Parteien vereinbarten auch, bei den Gesamterneuerungswahlen im Jahr 2015 mit einem bürgerlichen Dreier-Ticket anzutreten – je ein Sitz pro Partei. Allenfalls werde sogar ins Auge gefasst, mit einem vierten bürgerlichen Kandidaten – beispielsweise aus der GLP oder der BDP – anzutreten. Ausgedeutscht ist dies bereits die Ankündigung, den grünen Sitz von Isaac Reber anzugreifen.

Dies gaben heute SVP-Präsident Oskar Kämpfer, FDP-Präsidentin Christine Frey und CVP-Präsidentin Sabrina Mohn bekannt – offensichtlich beflügelt von Webers Wahlergebnis vom vergangenen Wochenende. Weber erzielte nur gut 300 Stimmen weniger als Herausforderer Nussbaumer.

Auf die Frage von OnlineReports, ob die trilaterale "Vereinbarung" schriftlich oder nur mündlich getroffen wurde, sagte Oskar Kämpfer, es handle sich angesichts des herrschenden Zeitdrucks um eine präsidiale Abmachung, von der ein Protokoll erstellt worden sei. Christine Frey beteuerte, die "Vereinbarung" sei die logische Folge des FDP-Nominationsparteitags, sie sei "grundsolide und kein Lippenbekenntnis". Sabrina Mohn sagte, die Abmachung sei "nicht gross in den Vorständen abgesegnet" worden. Es herrsche aber Übereinstimmung in der Frage, dass unter den grossen bürgerlichen Parteien "neues Vertrauen" geschaffen worden sei.

"Vereinbarung" gilt auch für Ständeratswahl

Von einem Auferstehen einer bürgerlichen Kooperation unter der während Jahrzehnten gebräuchlichen Marke "Bürgerliche Zusammenarbeit" (BüZa) wollte das präsidiale Trio aber nichts wissen. Dieser Begriff wirke "etwas verstaubt". Da sei die Bezeichnung "Zusammenarbeit bürgerlicher Parteien" (Kämpfer) oder "Bürgerliche Wahlallianz" (Frey) schon treffender.

Laut Oskar Kämpfer gilt das Bekenntnis zur Zusammenarbeit auch für die Ständeratskandidatur im Jahr 2015. SVP und CVP, so Kämpfer, "anerkennen hier den Anspruch der FDP, die sich bei den letzten beiden Ständeratswahlen zurückgehalten hat". Inoffiziell heisst es, die amtierende Regierungspräsidentin Sabine Pegoraro (FDP) stehe als mögliche Kandidatin zur Diskussion. Dass die neue bürgerliche Allianz, die derzeit noch einen recht spontanen Charakter hat, zu einer Verwässerung der jeweiligen Parteien-Profile führen könnte, glauben die drei Parteipräsidien nicht.




Weiterführende Links:
- Regierungsratswahl: Nussbaumer und Weber im Foto-Finish
- Anton Lauber: Ein neuer Name kommt ins Spiel um die Zwick-Nachfolge


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"Ein abgekartetes Spiel"

Es mutet schon seltsam an, dass ein paar Parteistrategen glauben, die Wahlen bis ins Jahr 2015 vorausplanen zu können. Die SVP greift den Sitz des Zwicknachfolgers nicht an, wenn die CVP jetzt Weber unterstützt. Die FDP verzichtet auf die Ballmer-Nachfolge, dafür wird dann Sabine Pegoraro im 2015 in den Ständerat gehievt. Und wer wird dann

neuer FdP-Regierungsrat im 2015? Vermutlich Balz Stückelberger. Weshalb sonst setzt er sich plötzlich so engagiert für Thomas Weber ein? Und all diese Wahlk(r)ämpfe werden durch die Wirtschaftskammer finanizert.

 

Die BüZa (bürgerliche Zusammenarbeit) wird somit zur BuZa (Buser zahlt). Es ist zu hoffen, dass das Wahlvolk diesen Parteistrategen einen Riegel schiebt. Wenn Eric Nussbaumer im April gewählt wird, fällt dieses abgekartete Spiel in sich zusammen. Ob das Baselbiet eine solche bürgerliche Mehrheit in der Regierung braucht, ist mehr als fraglich, wenn man all diese Krämpfe durchschaut, die sich Buser, Kämpfer und Co. leisten. Eine links-grüne Regierung ist angesichts dieses Filzes möglicherweise doch das kleinere Übel.


Margareta Bringold, Wahlen



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"Dann wüsste man auch bei einem Cornergletscher, warum es dort einen Stausee für die Schweizer Energiebilanz braucht."

BZ Basel
vom 9. Februar 2023
über den Gornergletscher
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Nebenbei lief im Fernsehen Fussball.

RückSpiegel


Bajour berichtete über die Kulturjournalismus-Diskussionsrunde im Theater Basel, an der OnlineReports auch teilnahm.

Telebasel nahm die OnlineReports-Erstmeldung über den Abbruch des ESAF-Referendums auf.

In ihrem Bericht über die bevorstehenden National- und Ständerats-Nominationen im Baselbiet bezog sich die Basler Zeitung auf eine OnlineReports-Recherche.

Die Basler Zeitung nahm den OnlineReports-Primeur über die Bundesgerichts-Beschwerde der Stadt Liestal gegen das Cheddite-Kantonsgerichts-Urteil auf.

Die BZ Basel zog eine OnlineReports-Erstnachricht über eine Anzeige gegen den Laufener Stadtpräsidenten nach.

Die Basler Zeitung bezog sich in ihrem Bericht über einen diebischen BVB-Kadermann auf einen OnlineReports-Primeur.

Im Porträt von Regierungsrat Isaac Reber nahm die Basler Zeitung auf eine "fast schon legendäre Wortschöpfung" von OnlineReports Bezug.

Telebasel nahm im "Wahltalk" auf ein Zitat in einem OnlineReports-Artikel Bezug.

Die BZ Basel zog die OnlineReports-Erstmeldung über die Verhaftung eines Gewerbetreibenden nach.

Zum aktuellen Thema "Krise des Kulturjournalismus" bezeichnet die Basler Zeitung die Theater- und Opernkritiken in OnlineReports als "löbliche Ausnahme".

In ihrem Text über die Bundesratswahlen zitierte die Luzerner Zeitung aus dem OnlineReports-Leitartikel über die Basler Kandidatin Eva Herzog.

In seiner Bestandesaufnahme über Basler Online-Medien startet das Wirtschafts-Magazin Trend von Radio SRF1 mit OnlineReports.

Die Basler Zeitung ging in ihrem Bericht über den Telebasel-Weggang von Claude Bühler auf dessen Rolle als Theaterkritiker bei OnlineReports ein.

Telebasel zog den OnlineReports-Bericht über Fassaden-Probleme am Markthalle-Hochhaus nach. Die BZ Basel zog auch nach, unterschlug aber eine Quellennennung.

In ihren Presseschauen zu den Bundesratswahlen zitierten bajour.ch und primenews.ch aus dem OnlineReports-Leitartikel über Eva Herzog.

matthiaszehnder.ch nimmt die beiden News-Artikel aus OnlineReports zum Anlass, sich über die schrumpfende Kulturberichterstattung in den Schweizer Medien Gedanken zu machen.

Bajour zitierte OnlineReports in seinem Bericht über die Verwicklung von Bundesratskandidatin Eva Herzog in umstrittene Basler Geschäfte.

In ihrer Recherche über die sterbende Kulturberichterstattung in Basler Medien bezieht sich Bajour auf OnlineReports.

20 Minuten nahm die OnlineReports-Recherche über den Angriff auf den Stiefvater vor dem Muttenzer Gerichtsgebäude auf.

Die Basler Zeitung und die BZ Basel nahmen die OnlineReports-News über die Rückkehr von Christine Keller in den Basler Grossen Rat auf.

In ihrer Analyse über die unklare Gesundheitsversorgung des Laufentals ging die Basler Zeitung auf eine OnlineReports-Recherche ein.

Telebasel konfrontierte die SVP-Regierungsrats-Kandidatin Sandra Sollberger mit einem Kommentar aus OnlineReports (worauf sie die Stellungnahme verweigerte).

Die BZ Basel und die Basler Zeitung nahmen den OnlineReports-Bericht über Pläne zum Abbruch des Spitals Laufen auf.

Die OnlineReports-News über den Wechsel des Telefon-Anbieters durch die Basler Verwaltung wurde von der BZ Basel und Happy Radio aufgenommen.

In seiner Aufstellung über "Politiker, die Wasser predigen und Wein trinken", nahm der Nebelspalter auch auf einen Artikel in OnlineReports Bezug.

20 Minuten griff die OnlineReports-Meldung über einen Autolenker, der bei der verbotenen Fahrt durch eine Einbahnstrasse in Birsfelden eine Radfahrerin schwer verletzte, auf.

Die OnlineReports-Nachricht vom Tod des früheren Baselbieter Regierungsrats Urs Wüthrich nahmen Telebasel, die BZ Basel, die Basler Zeitung, das SRF-Regionaljournal, Prime News, die Nachrichtenagentur SDA, 20 Minuten und Happy Radio auf.

Weitere RückSpiegel

 

In einem Satz


Basel Area Business & Innovation, die Agentur für Standortpromotion und Innovationsförderung, hat im vergangenen Jahr 96 Startups bei ihrer Gründung begleitet und beraten – so viele wie noch nie.

Die Basler Jungliberalen nominierten Felix Guntrum, Joshua Marckwordt, Josephine Eberhardt und Benjamin von Falkenstein als Nationalrats-Kandidierende und wählten von Falkenstein zum neuen Präsidenten.

Der Basler Jungfreisinnige Jonas Lüthy (20) wurde durch die Jahresversammlung zum Vizepräsidenten der Jungfreisinnigen Schweiz gewählt.

Der 52-jährige Ökonom Chris Kauffmann, seit Herbst 2022 Chief Growth Officer beim FCB, wird neuer CEO der FC Basel 1893 AG.

Der Stiftungsrat des Sinfonieorchesters Basel Markus Poschner als neuen Chefdirigenten und Nachfolger von Ivor Bolton.

Jonas Lüthy wird neuer Präsident der Jungfreisinnigen Basel-Stadt und damit Nachfolger von Dominik Scherrer.

Die Junge SVP Baselland hat ihre Präsidentin, neue Landrätin und Sissacher Intensivpflege-Expertin Nicole Roth als Nationalrats-Kandidatin nominiert.

Die Juso Basel-Stadt haben Ella Haefeli, David Portmann, Nino Russano und Maria Schäfer als Kandidaturen für die Nationalratswahlen nominiert.

Nach acht Jahren "erfolgreicher Zusammenarbeit" wollen im Baselbiet die Grünen und die EVP ihre Fraktions-Gemeinschaft im Landrat fortsetzen.

Benedikt von Peter, seit der Spielzeit 20/21 Intendant am Theater Basel, wird das Theater Basel weitere fünf Jahre bis Sommer 2027 leiten, indem er sich frühzeitig für weitere zwei Jahre als Intendant und Künstlerischer Leiter der Oper verpflichtet.

Auf der Basler St. Jakobs-Strasse, eine offizielle und beliebte Pendlerroute für Velofahrende, soll künftig zur Erhöhung der Verkehrssicherheit auf Höhe des Christoph-Merian-Parks künftig in beiden Fahrtrichtungen ein Velostreifen zur Verfügung stehen.

Melanie Thönen übernimmt am 1. Mai die Leitung des Pädagogischen Zentrums PZ.BS. Sie folgt auf Susanne Rüegg, die Ende August 2022 pensioniert worden ist.

Sarah Baschung leitet ab 1. April den Swisslosfonds Basel-Landschaft in der Sicherheitsdirektion und folgt auf Heidi Scholer, die in Pension geht.

Basel-Stadt und Baselland wollen zusammen die psychiatrische Versorgung in der Gemeinsamen Gesundheitsregion weiterentwickeln.

Nicola Goepfert, seit Juni Mitglied des Basler Grossen Ratse, wurde als neuer Co-Präsident der Links-Partei "Basta" gewählt.

Heiko Vogel (47), der frühere Cheftrainer, kehrt am 1. Januar 2023 als Sportdirektor zum FC Basel zurück, um den "gesamten operativen Fussball-Alltag des FCB" zu verantworten.

Die Baselbieter Regierung hat die Mietung von Räumlichkeiten für das Amt für Migration und Bürgerrecht im Helvetia Tower in Pratteln beschlossen.

Auf die im Februar zurücktretende "Basta"-Grossrätin Beatrice Messerli (70) wird die Präsidentin des Jungen Grünen Bündnisses Nordwest, die Klimaaktivistin Fina Girard (Jahrgang 2001) folgen.

Lorenz Amiet, bisher Vizepräsident, wird neuer Präsident der SVP-Grossratsfraktion als Nachfolger von Pascal Messerli, der neu Parteipräsident wurde.

In Lörrach bewarf dieser Tage ein Unbekannter die Fassade der Synagoge der Israelitischen Kultusgemeinde mit Eiern.

Am Riehenring entsiegelt das Basler Bau- und Verkehrsdepartement als Versuch ab 31. Oktober insgesamt 14 Parkfelder, so dass dort zukünftig Regenwasser in den Untergrund geleitet wird.