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Kaserne Basel: Ein Theaterstück zum Davonlaufen

Basel, 26. Oktober 2011

Dieser Theaterbesuch einer Basler OS-Klasse ging voll daneben: Die 13-jährigen Schülerinnen und Schüler, ihre Lehrerin und weitere Betreuungspersonen besuchten auf eine Empfehlung hin am 20. Oktober in der Kaserne Basel die Aufführung "Die Verlobung in St. Domingo" – nach einer Novelle von Heinrich von Kleist. Die Vorfreude war gross, für mehrere Kinder war es der erste Theaterbesuch überhaupt.

Und dann dies: Nach etwa einer Stunde verliessen Betreuerinnen und Klasse geschlossen die Aufführung – vorzeitig. Der Grund: Die Gastvorstellung des Berliner Helmi-Theaters war derart gespickt mit Klischees und Sex-Darstellungen, dass sich mehrere Jugendliche zeitweise die Hände vor die Augen hielten, um nicht alles sehen zu müssen. "Ich dachte, wir würden ins Theater gehen, nicht in ein Sexlokal", meinte ein Schüler nachher spitz. Und die Lehrerin zeigte sich in einem Brief an die Eltern empört über die Empfehlung.

Das Stück spielt in Haiti (früher: St. Domingo) zur Zeit des Sklavenaufstands von 1802. In der freien Version der Helmi-Truppe werden unter anderem weisse Kolonialisten von Schwarzen gekocht, es tritt eine barbusige Sängerin auf, detailliert wird eine Vergewaltigung geschildert und Sex unter 13-Jährigen als üblich bezeichnet. Auch zieht die Hauptfigur, ein Mädchen, ihren Verlobten bis auf die Unterhose aus und legt ihm den Kopf auf den Schoss. Später liegt dann der junge Mann so über einer Pritsche, dass einige Anwesende den Zustand einer Erektion vermuteten.

Auf Anfrage bestätigte Thomas Keller, Geschäftsführer der staatlich subventionierten Kaserne, den Vorfall und bedauerte, dass es zu keiner Vorbesprechung mit der Klasse gekommen sei. Dies sei sonst üblich, doch in diesem Fall habe sich die Klasse zu kurzfristig angemeldet. Die Kaserne suche nun aber nachträglich das Gespräch. "Der Dialog mit den Schulen ist uns wichtig", sagte Keller.

Auf die Frage, ob sich denn das Stück überhaupt für 13-Jährige eigne, meinte er zunächst, bei OS-Klassen handle es sich "sicherlich um einen Grenzfall". Dann fügte er jedoch hinzu, dass schon zwei Tage zuvor eine andere OS-Klasse dasselbe Stück besucht habe. "Diese Schüler hatten überhaupt kein Problem und waren vom Stück begeistert. Allerdings hatte dort ein Vorgespräch stattgefunden", sagte er.



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"Wer hat diesen Bockmist empfohlen?"

Am Schluss dieses Beitrages bleiben zwei zentrale Frage unbeantwortet: Erstens, wer hat diesen offensichtlichen Bockmist für die 13-Jährigen eigentlich empfohlen? Und zweitens: Braucht es neuerdings eine "Bedienungsanleitung" mit Weichspül-Effekt, damit ein Theaterstück nicht schockiert? Dies nicht etwa nur für die "naiven" 13-Jährigen, sondern offenbar auch für die hoffentlich aufgeklärte Lehrerin. Irgendwie ist das doch eine ganz schräge Situation.


Edi Borer, Kaiseraugst



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