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© Foto by Peter Knechtli, OnlineReports.ch


SBB-Perrons ohne Photovoltaik: Unverständnis im Landrat

Dass auf den verlängerten neuen Liestaler Bahnhof-Perrons keine Solarpanels vorgesehen sind, stösst im Baselbieter Landrat auf breites Unverständnis.
Liestal, 29. September 2022

Wenn die Liestaler Bahnhof-Umgebung einmal fertig gebaut sein wird, werden Perrondächer in einer Länge von gesamt mehreren hundert Meter vorhanden sein. Obschon sie in Richtung Süden stark sonnenexponiert sind und somit von einer langen Einstrahlung profitieren, verzichteten die SBB auf die Installation von Solarpanels.

Grund: Dieses Projekt sei zu einem Zeitpunkt geplant worden, "als Solarpanels bei den SBB noch kein standardmässiges Ziel für Neubauten war".

Nachrüstung erwartet

Diese Unterlassung stösst im Landrat auf nahezu ungeteiltes Kopfschütteln, wie eine überparteiliche OnlineReports-Umfrage ergab. FDP-Fraktionspräsident Andreas Dürr spricht von einer "verpassten Chance" und spricht die Erwartung aus, "dass die SBB hier – soweit technisch möglich – nachrüsten".

Seine Fraktionskollegin Christine Frey lehnt "eine Hauruck-Übung zur Aufrüstung" ab, weil ein solches Vorhaben "sauber geplant, ökonomisch sinnvoll und in ein Gesamtkonzept eingebunden" werden müsse. Dennoch hat die Münchensteiner Präsidentin der "Liga Baselbieter Stromkunden" mit Blick auf das Bauvorhaben trotz schlechten Geschäftsverlauf der SBB "nicht den Eindruck, dass beim Baustandard gespart wird". Die Fähigkeit, auf äussere Ereignisse zu reagieren, existiere offenbar nicht. "Die Episode mit den Solarpanels geht ins gleiche Kapitel."

"SBB hat Vorbildbunktion"

In Zeiten, in denen Solar-Sharing in aller Munde ist, sei es "ein No-Go, dass die SBB als Institution mit Vorbildfunktion und hohen Energieverbrauch sich heute noch nicht final bekennen kann", meint der Allschwiler SP-Landrat Andreas Bammatter.

Andrea Heger (EVP, Hölstein) anerkennt, dass bei den eigentlichen Gebäuden "optimale Solarnutzungen vorgesehen" seien. Dass die Nutzung der Perrondächer "nicht einmal einen Gedanke wert" war, hält sie für "unverständlich". Deshalb erwarte sie die "ernsthafte Prüfung einer Nachrüstung".

Ähnlich der Tenor von Landrats-Vizepräsident Pascal Ryf (Mitte, Oberwil). Selbst wenn die SBB bei der Planung noch nicht an die Energiewende gedacht zu haben scheinen, müsse sie nun "alle Hebel in Bewegung zu setzen, ungenutzte Perrondächer für die Nutzung der Solarenergie aufzurüsten". Ryf erinnert daran, dass der Kanton Baselland scon seit 2010 mit dem Baselbieter Energiepaket moderne Wege der Wärmeproduktion und energieeffiziente Neubauten fördert, um das Bundesratsziel "Netto Null 2050" zu erreichen.

Stärkere politische Intervention

Die grünliberale Füllinsdörferin Regula Steinemann hält es für "bedauernswert", dass ein fortschrittliches Unternehmen wie die SBB "nicht im Stande oder unwillig ist, einen einmal getroffenen Entscheid in dieser Dimension rückgängig zu machen respektive den aktuellen Gegebenheiten anzupassen". Es erstaune nicht, "dass wir in der Energiepolitik in vielerlei Hinsicht nachhinken". Das Beispiel des Liestaler Bahnhofs zeige auch, dass "wohl die Politik hier letztlich in stärkerem Umfang als bisher Massnahmen ergreifen muss".

Für den Allschwiler SVP-Landrat Florian Spiegel mag Tatsache sein, dass die Ausführung die PV-Panels bei der Planung noch kein Ziel waren. Dass eine Nachrüstung "während dieser langen Bauphase nicht umgesetzt wurde, ist dennoch nicht erklärbar". Die SBB als Unternehmen, das stark von der öffentlichen Hand lebt, "sollte bei solchen Themen in der Lage sein, flexibel zu reagieren".

Von einem "ärgerlichen Versäumnis der SBB" spricht Ronja Jansen (SP). Die Nutzung von Standorten wie Perrondächern gehöre zu den einfachsten Wegen, die überfällige Energiewende voranzutreiben. "Öffentliche Flächen müssen unbedingt einer standardmässigen Prüfung unterzogen werden und mit Photovoltaikanlagen bestückt werden."

Jansen hat auch ein Postulat ihrer Birsfelder Parteikollegin Désirée Jaun unterschrieben, das im kantonalen Einflussbereich die Nutzung von Solarpanels auf ÖV-Haltestellen prüfen lassen will.




Weiterführende Links:
- SBB: Keine Photovoltaik auf neuen Liestaler Perrondächern
- "Ich spüre von der Regierung zu wenig, wohin die Reise gehen soll"


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"Kanton kann sich bewerben"

Der Kanton könnte sich ja um die direkte Nutzung bewerben; wäre das nicht ein Ausweg?


Dieter Troxler, Rünenberg




"Einfluss noch möglich"

Sind die gut bezahlten Denker und Lenker der SBB nicht imstande, ihre Blicke nach vorne zu richten und wichtige Entscheide für  die Zukunft zu treffen?  Der Grund: "Dieses Projekt sei zu einem Zeitpunkt geplant worden, "als Solarpanels bei den SBB noch kein standardmässiges Ziel für Neubauten war."
 

Auf dieses Projekt kann man noch Einfluss nehmen, ohne das jemand dabei "das Gesicht verliert"!


Felix Bornhauser, Basel



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Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

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