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© Foto by Peter Knechtli, OnlineReports.ch


Die heikle 3/5-Empfehlung der "Bürgerlichen Allianz"

Liestal, 28. Januar 2023

Der Baselbieter Kürzest-Wahlkampf tritt in seine entscheidende Phase. Das macht sich nicht nur in einer bunten Flut an Flyern bemerkbar, die in unseren Briefkästen landen, sondern auch in einer wachsenden Unsicherheit des Zweckbündnisses von FDP, SVP und "Mitte" mit Blick auf SVP-Kandidatin Sandra Sollberger. Die Favoritenrolle der Gesinnungs-Radikalen verdankt sie dem Umstand, dass sie die einzige Bewerberin ist, die den frei werdenden Regierungs-Sitz verteidigen soll.

Ihr jüngster Auftritt im Wahl-Talk von "Telebasel" offenbarte eine überforderte, gereizte Bundespolitikerin, die kaum einen geraden Satz zustande brachte, lokalpolitische Fragen mit bekannten Gemeinplätzen beantwortete und eine individuelle Vision zur Entwicklung von Kanton und Region vermissen liess.

Stattdessen repetierte die gern schwarz-rot gekleidete Schwarz-Weiss-Rednerin, wie einhellig sie "von der Wirtschaft" zur Wahl empfohlen werde. Worin ihre wirtschafts- und gesundheitspolitische Kompetenz besteht und wie das Baselbiet von morgen aussehen soll, blieb offen.

Als Parlamentarierin ist es ihr gutes Recht, aus populistischem Sprachschatz zu schöpfen, der dem Standard ihrer Partei (oder eines Flügels davon) angemessen ist. Das hat man Sandra Sollberger bisher zugestanden. Von einer künftigen Regierungsrätin müssen aber einige weitere Voraussetzungen (nicht zu verwechseln mit Akademiker-Dünkel) erwartet werden. Zum Beispiel eigenständiges Denken und Handeln, die Fähigkeit zur Analyse und die Entwicklung einer Handlungs-Perspektive.
 

Signale lassen im bürgerlichen Lager inzwischen eine gewisse Nervosität über die Offenbarung ihrer neuen Mehrheitsbeschafferin erkennen. Genau jetzt, da die Wahlunterlagen in den Wohnstuben aufliegen, forciert die Majorz-Macht prominent ihre Direktive, nur die Namen ihres Kandidaten-Trios auf dem Wahlzettel zu notieren und die restlichen beiden Linien leer zu lassen.
 

Die Empfehlung, vom Wahlrecht also nur zu drei Fünfteln Gebrauch zu machen, wird in der engen Umgebung der Allianz-Parteien auf Beherzigung stossen, wenn auch mit unterschiedlicher Begeisterung. Hingegen dürften sich viele traditionell liberale, aber nicht parteigebundene Wählende gerade in diesen so widersprüchlich beschworenen "Persönlichkeitswahlen" kaum vorschreiben lassen wollen, wen sie zu wählen haben. Vielmehr werden sie ihr Wahlrecht möglichst ausschöpfen.

Die Grünliberalen haben den Braten gerochen: Die Freisinnigen und die "Mitte" hätten sich "aufgrund der schwachen öffentlichen Auftritte" Sollbergers "genötigt" gesehen, zwei leere Zeilen zu propagieren, "damit das Absolute Mehr sinkt und somit die Hürde für Sandra Sollberger nicht zu hoch wird".

Auffälligerweise – als wär's abgesprochen – sind bisher weder die Parteien ihrer politischen Gegner noch ihre Gegenkandidaten zum Angriff übergegangen. Es ist unheimlich still im Baselbiet.




Weiterführende Links:
- Das Baselbiet braucht die klügsten Köpfe, nicht Schlagworte
- Thomas Noack zu Weber-Nachfolge: "Ich bin der Profilierteste"
- Das Stelldichein der Möchtergern-Regierungsmehrheit
- Sandra Sollberger: "Angenehm", populistisch und isolationistisch


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"Genau das denke ich auch"

Chapeau zu dieser Analyse! Genau das denke ich auch. Frau Sollberger hat bei weitem nicht das nötige Format für eine Regierungsrätin. Hoffentlich kommt das weiter an den Tag und wir erleben einen dann einen nicht ganz so stillen zweiten Wahlgang .


Alfred Vogelsanger, Oberwil




"Gelegenheit für eine Wende"

Die Allianz der "Bürgerlichen" ist nicht zu verwechseln mit den besorgten und verantwortungsvollen Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern. Sie haben die Gelegenheit für eine Wende!

Es ist zwar ein altes Muster der Bürgerlichen, Besitz zu beanspruchen (auch mit schwachen Kandidatinnen). Wer sich verantwortlich fühlt und diesen Kanton endlich aus diesem "Bürgerlichen"-Legoland ausbrechen will, wählt nicht Sollberger!


Walter Buess, Ormalingen




"Plattitüden und inhaltslose Aussagen"

Mit der Kandidatur der "Gesinnungs-Radikalen" der SVP scheint es der bislang satten bürgerlichen 4/5-Regierungsmehrheit im Baselbiet immer noch zu wenig wirtschaftsfreundlich und bürgerlich zu und her zu gehen. So reichen beispielsweise die bisherigen Steuererleichterungen für die Wirtschaft offensichtlich nicht aus, um nicht noch gieriger einseitige Politik zu betreiben und zumindest in gewissen Kreisen der Mitte und der FDP jegliche liberalen Grundsätze über Bord zu werfen, damit die Mehrheit gesichert werden kann.

Wenn dann frau auch noch offenbart, dass sie vom eigenen Kanton wenig Ahnung hat und sich mit fehlendem Fachwissen, Plattitüden und inhaltslosen Aussagen zu profilieren versucht, so ist mir schleierhaft, wie dann ihr politischer Beitrag in Bundesbern ausfällt. Oder liegt es vielleicht daran, dass sie kantonale Politik geringschätzt, weil sie sich zu Höherem berufen fühlt? Mensch weiss es nicht und allein eine geballte Faust auf dem Wahlplakat scheint mir etwas wenig zu sein, um auch die Bevölkerung von sich zu überzeugen.

 

PS: "Gesinnungs-Radikale", den finde ich gut! Leider passend und gleichzeitig beängstigend, wenn das effektiv für den Regierungsrat Baselland reichen sollte.


Thomas Thurnherr, Reinach



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Bewertungs-Mail an einen Anrufer nach einem Kontakt mit dem Kundendienst am 14. September 2023
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Aber nur, wenn Sie die zehn Minuten in der Warteschlaufe zurückschenken.

RückSpiegel


persoenlich.com vermeldet mit Verweis auf OnlineReports den Wechsel der Basler Journalistin Andrea Fopp von Bajour zur NZZ.

Happy Radio greift den Bericht von OnlineReports über die Deponie Höli Liestal AG auf.

Die Volksstimme bezieht sich in einem Porträt über den freiwilligen Verkehrsregler in Rickenbach, Robert Bussinger, auf einen früheren Artikel von OnlineReports.

Die bz greift den Bericht von OnlineReports über den Eklat am Baselbieter Kantonsgericht mit dem sofortigem Rücktritt eines Vizepräsidenten auf.

Die bz zitiert in ihrem Nachruf auf Hans Rudolf Gysin aus dem OnlineReports-Porträt "Die Hans Rudolf Gysin-Story: Auf der Spur eines Phänomens".

Zahlreiche Medien haben die Nachricht über den Tod von Hans Rudolf Gysin aufgenommen: Basler Zeitung, bz und weitere Titel von CH Media, Prime News, Volksstimme, Bajour, Baseljetzt, SRF-Regionaljournal Basel, Happy Radio, nau.ch.

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In einem Satz


Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).

Am 1. Juni 2024 übernimmt Veronika Röthlisberger die Leitung der Gebäudeversicherung Basel-Stadt von Peter Blumer, der danach pensioniert wird.

Hanspeter Wäspi (57, Rheinfelden) ist neuer Geschäftsleiter von Procap Nordwestschweiz.

Die Leitung der Abteilung Finanzen und Controlling im Erziehungsdepartement des Kantons Basel-Stadt obliegt ab 1. Dezember Thomas Schneider, der die Nachfolge des Bald-Pensionierten Daniel Hardmeier antritt.

Stefan Binkert wird neuer Rektor des Wirtschaftsgymnasiums und der Wirtschaftsmittelschule Basel; er folgt in dieser Funktion auf Patrick Langloh, der ab 1. Januar 2024 die Leitung des Bereichs Mittelschulen und Berufsbildung im Erziehungsdepartement übernimmt.

Das Co-Präsidium des Jungen Grünen Bündnis Nordwest besteht neu aus Clara Bürge (19, Basel) und Linus Dörflinger (19, Wintersingen).

Jan Blöchliger (Jg. 1977) folgt im August als neuer Vorsteher des Betreibungs- und Konkursamtes Basel-Stadt auf Gerhard Kuhn, der in Pension gehen wird.