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© Foto by Christian Hilzinger, OnlineReports.ch


Erste Stafette zur Erhaltung der elsässischen Sprache

Über die Pfingsttage wird am "Sproochrenner" die Botschaft der elässischen Sprache von Basel auf 375 Kilometern ins französische Wissembourg getragen. Am Start im Basler St. Johanns-Park sprach sich auch Regierungspräsident Beat Jans für diesen bedrohten Dialekt aus.
Basel, 4. Juni 2022

"Es isch ebbis nöis", raunte jemand auf Elsässisch zu den rund 50 Personen, die sich heute Samstagmorgen beim St. Johanns-Park zum Start des "Sproochrenner" einfanden, darunter mehrere prominente Gastredner. Es war auch ein Stelldichein grenzüberschreitender Politiker.

Für den Basler Regierungspräsidenten Beat Jans (SP) machte es sehr viel Sinn, den Stafettenlauf zugunsten der elsässischen Sprache in Basel am Rhein zu beginnen. Hier stand einst der Bahnhof für die erste grenzüberschreitenden Eisenbahn der Welt. Aus dem Elsass kamen früher vor allem Lebensmittel, aber auch "geistige Nahrung". Ohne Gelehrte aus dem Elsass hätte beispielsweise die Universität Basel 1460 gar nicht eröffnet werden können, erinnerte Jans.

Elsässer Dialekt ist bedroht

Der elsässische Dialekt sei bedroht, Experten sprechen davon, es sei fünf vor zwölf. Der "Sproochrenner" ist für Jans deshalb eher ein "Sproochretter". Er beklagte, dass Basel zwar den Dialekt nicht als minderwertig abwerte, aber selbst die französische Sprache zu wenig pflege.


Der Präsident des Vereins "Sprochrenner", Patrick Puppinck, spricht kein elsässisch sondern nur französisch, wie er in seiner Rede gestand. Deshalb wurde ihm besonders gedankt für seinen Einsatz für diese "langue blessée". Es gelte nun diese zu erhalten. "Man kommt nicht als Elsässer zur Welt, man wird es", sagte Daniel Adrian, der Präsident der Kommission für internationale Zusammenarbeit und zur Förderung der Zweisprachigkeit.

Der Präsident der "Collectivité européenne d'Alsace", Frédéric Bierry, sagte, seine Mutter hätte zwar noch den Elsässer-Dialekt gesprochen, aber leider nicht an ihn weitergegeben. Berry brachte im Verlauf seiner Rede den Basler Regierungspräsidenten dazu, das T-Shirt des "Sproochrenner" anzuziehen. "Ich weiss, das ziemt sich nicht in diesem Rahmen", sagte Berry auf französisch zu Jans, "mais il le faut" – man muss es einfach tun.

Angst vor alemannischem Akzent

Um den Elsässer Dialekt zu retten, müsste er in den Familien weitergegeben werden, sagte Hans-Jörg Renk vom Kulturverein Basel-Elsass zu OnlineReports. Nur leider vermieden es früher die Eltern, weil sie ihren Kindern keinen Akzent in der französischen Sprache mitgeben wollten.

Auch in der Schule sollte der Elsässer-Dialekt gesprochen werden, so Renk, nur leider finden sich zu weniger Lehrpersonen, die diesen Dialekt sprechen. An den französischen Schulen werde die hochdeutsche Sprache gefördert, die das Elsässische verdränge. Aber "ganz aussterben wird der Dialekt nicht", ist Renk überzeugt.


Zwei Läufer starteten den Prolog im St. Johanns-Park und trugen die Botschaft, eingepackt in einer Röhre ("bâton-témoin"), zum eigentlichen Start an der Dreiländerbrücke in Huningue. Dort ist auch der Dreyland-Dichterweg mit elsässischer Poesie. Diese Rolle wird von Hand zu Hand weitergegeben und symbolisiere die immaterielle Kulturbotschaft, wie Puppinck sagte.

Baskenland als Vorbild

Der "Sproochrenner" hat seine Vorbilder im französischen Baskenland, wo vor 40 Jahren mit solchen Stafetten für den Dialekt geworben wurde, erklärte Hans-Jörg Renk weiter. Vor vier Jahren begann der Verein mit den Vorbereitungen für diese Stafette. Wegen der Corona-Pandemie wurde sie zwei Jahre verschoben.

Heute Pfingstsamstag konnte sie endlich starten. Am Samstagmorgen hatten sich schon rund 30 Personen eingeschrieben. Jeder kann über Pfingsten einen Teil der fast 400 Kilometer Laufstrecke durch 109 Gemeinden absolvieren, zu Fuss, per Velo, Trottinett oder Roller. Gerannt und gefahren wird Tag und Nacht.



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"So funzt das Dreiland"

Volltreffer @Christoph Schwegler. In Anmerkung "Muller" hier ein Schmankerl: End’ Siebziger sendete ein Einmann Piraten-Radio namens "Mülli Pop" (wie passend) 24h auf UKW. Via Nachbars Antenne zwecks Verschleierung des Standorts. Einen Steinschleuderwurf neben Radio DRS2 auf dem Bruderholz. Beides Geschichte. Einmann-Betrieb weg, Radio DRS2 ausgewandert. So funzt das Dreiland. Wir sind endgültig im Digital-Zeitalter angekommen.


Simon Gilgen, Breitenbach




"Tempi passati!"

Vor gefühlt 100 Jahren konnte der Strassburger Kulturbürgermeister Germain Muller noch eine regelmässige Kolumne auf elsässisch in der "National-Zeitung" platzieren. Tempi passati! Gerne erinnere ich mich auch daran, mit dem Radio Basel in den siebziger Jahren zur Unterstützung der elsässischen Sprache und Kultur sein "Cabaret Barabli" produziert zu haben.


Christoph Schwegler, Basel



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Veranstaltungs-Hinweis

 

Ein zärtlicher Irrsinn

Nach achtjähriger Abwesenheit kehrt Avery Sutton mit seiner Verlobten Gillian zu seiner Familie zurück. Was von da an passiert, muss man gesehen haben.

Mit "37 Ansichtskarten" von Michael McKeever winkt den Zuschauerinnen und Zuschauern eine zauberhaft schwarze Komödie mit berührenden Momenten und angenehmer Unterhaltung. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

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"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

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Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

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Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
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Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

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Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).