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Chemie-Firma Bayer leitete Fungizid-Stoff in den Rhein

Schweizerhalle/Birsfelden, 13. November 2019

Die im Produktionskomplex Schweizerhalle angesiedelte Chemiefirma Bayer leitete monatelang das in der Fungizid-Produktion verwendete Nebenprodukt Ethyldimethylcarbamat in bedenklicher Konzentration in den Rhein. Dies geht aus einer reichlich verschlüsselten Medienmitteilung der Baselbieter Bau- und Umweltschutzdirektion und der Basler Trinkwasser-Versorgerin IWB hervor.

Schon seit vergangenem Jahr waren den IWB chemische Verschmutzungen aufgefallen, bis die Chemikalie schliesslich als Ethyldimethylcarbamat identifiziert werden konnte. Der Stoff wird in der Produktion der Firma Bayer eingesetzt und über die Vorbehandlung der Infrastruktur-Firma "Infrapark Baselland AG" der Abwasserreinigungs-Anlage in Birsfelden (ARA Rhein) zugeführt. Dort findet laut der Medienmitteilung aber nur "wo ein Teilabbau" der problematischen Substanz statt.

Oben Chemikalien – unten Trinkwasser

Problematisch ist vor allem die Konzentration von Ethyldimethylcarbamat, die von der ARA nicht gereinigt werden kann und in den Rhein abfliesst: Unterhalb der Einleitung – konkret im Staubereich des Kraftwerks Birsfelden – entnehmen die IWB Flusswasser und pumpen es in die Trinkwasser-Aufbereitungsanlage in den Langen Erlen.

Als hätte es sich bei den problematischen Rhein-Einläufen bloss um eine kritische Phase von einigen Tagen gehandelt, heisst es in der Medienmitteilung, Bayer habe "die Produktion umgehend gestoppt" und dem Baselbieter Amt für Umwelt und Energie (AUE) "ein Massnahmenpaket zur Reduktion der Einleitung vorgelegt". Dass die Verschmutzung durch den Giftstoff längerfristig angedauert hat, wird aus der Verlautbarung nicht ersichtlich.

Nahe am Höchstwert

Zwischenzeitlich seien Massnahmen veranlasst und umgesetzt worden, um die Menge des in den Rhein eingeleiteten Ethyldimethylcarbamats "dauerhaft zu reduzieren". Nach Rücksprache mit dem AUE habe Bayer (Schweiz) AG "die Produktion in reduziertem Mass wieder aufgenommen".

Der Fall hat keine Strafanzeige ausgelöst und somit auch keine strafrechtlichen Folgen, weil "zu keinem Zeitpunkt relevante Höchstwerte im Rhein- oder im Trinkwasser überschritten" worden seien. Hingegen weiss OnlineReports, dass die Kontamination bis nahe an die Grenzwerte reichte.

Wasserentnahme aus dem Rhein gestoppt

Dass Grund zur Besorgnis vorlag, zeigt die Tatsache, dass die IWB "die Rohwasserentnahme aus dem Rhein bereits Ende Oktober 2019 vorsorglich abgestellt" hat und derzeit Wasser aus dem Fluss Wiese zur Grundwasser-Anreicherung nutzt. Ausserdem prüft die Versorgerin den "vorzeitigen Ersatz der Aktivkohlefilter" in der Trinkwasser-Aufbereitungsanlage in den Langen Erlen.

Die Bevölkerung in der Region Basel könne das Trinkwasser "bedenkenlos konsumieren", wie das Communiqué versichert.



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"Konzerne stehen über dem Recht"

Immer das gleiche Spiel, das Geld ist stärker als die Natur. Gemeinden wollen Geld sehen und dabei wird die Natur verschandelt. Scheinbar kann sich der Kanton solche Sachen leisten, ohne mit Sanktionen  zu rechnen. Als Privater wird man schon für kleine Vergehen gebüsst, aber Konzerne stehen über dem Recht der Menschen auf eine intakte Natur und deren Lebewesen. Da schaut man einfach weg. Jene, die die Bewilligung gegeben haben, sollten sich schämen.


Peter Isler, Basel



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"Mario Irmiger wird neuer Migros-Chef"

Migros-Magazin
Titel in der Ausgabe
6. Februar 2023
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Euer neuer Chef heisst eigentlich Irminger, aber Irmiger klingt urchiger.

RückSpiegel


In ihrem Bericht über die bevorstehenden National- und Ständerats-Nominationen im Baselbiet bezog sich die Basler Zeitung auf eine OnlineReports-Recherche.

Die Basler Zeitung nahm den OnlineReports-Primeur über die Bundesgerichts-Beschwerde der Stadt Liestal gegen das Cheddite-Kantonsgerichts-Urteil auf.

Die BZ Basel zog eine OnlineReports-Erstnachricht über eine Anzeige gegen den Laufener Stadtpräsidenten nach.

Die Basler Zeitung bezog sich in ihrem Bericht über einen diebischen BVB-Kadermann auf einen OnlineReports-Primeur.

Im Porträt von Regierungsrat Isaac Reber nahm die Basler Zeitung auf eine "fast schon legendäre Wortschöpfung" von OnlineReports Bezug.

Telebasel nahm im "Wahltalk" auf ein Zitat in einem OnlineReports-Artikel Bezug.

Die BZ Basel zog die OnlineReports-Erstmeldung über die Verhaftung eines Gewerbetreibenden nach.

Zum aktuellen Thema "Krise des Kulturjournalismus" bezeichnet die Basler Zeitung die Theater- und Opernkritiken in OnlineReports als "löbliche Ausnahme".

In ihrem Text über die Bundesratswahlen zitierte die Luzerner Zeitung aus dem OnlineReports-Leitartikel über die Basler Kandidatin Eva Herzog.

In seiner Bestandesaufnahme über Basler Online-Medien startet das Wirtschafts-Magazin Trend von Radio SRF1 mit OnlineReports.

Die Basler Zeitung ging in ihrem Bericht über den Telebasel-Weggang von Claude Bühler auf dessen Rolle als Theaterkritiker bei OnlineReports ein.

Telebasel zog den OnlineReports-Bericht über Fassaden-Probleme am Markthalle-Hochhaus nach. Die BZ Basel zog auch nach, unterschlug aber eine Quellennennung.

In ihren Presseschauen zu den Bundesratswahlen zitierten bajour.ch und primenews.ch aus dem OnlineReports-Leitartikel über Eva Herzog.

matthiaszehnder.ch nimmt die beiden News-Artikel aus OnlineReports zum Anlass, sich über die schrumpfende Kulturberichterstattung in den Schweizer Medien Gedanken zu machen.

Bajour zitierte OnlineReports in seinem Bericht über die Verwicklung von Bundesratskandidatin Eva Herzog in umstrittene Basler Geschäfte.

In ihrer Recherche über die sterbende Kulturberichterstattung in Basler Medien bezieht sich Bajour auf OnlineReports.

20 Minuten nahm die OnlineReports-Recherche über den Angriff auf den Stiefvater vor dem Muttenzer Gerichtsgebäude auf.

Die Basler Zeitung und die BZ Basel nahmen die OnlineReports-News über die Rückkehr von Christine Keller in den Basler Grossen Rat auf.

In ihrer Analyse über die unklare Gesundheitsversorgung des Laufentals ging die Basler Zeitung auf eine OnlineReports-Recherche ein.

Telebasel konfrontierte die SVP-Regierungsrats-Kandidatin Sandra Sollberger mit einem Kommentar aus OnlineReports (worauf sie die Stellungnahme verweigerte).

Die BZ Basel und die Basler Zeitung nahmen den OnlineReports-Bericht über Pläne zum Abbruch des Spitals Laufen auf.

Die OnlineReports-News über den Wechsel des Telefon-Anbieters durch die Basler Verwaltung wurde von der BZ Basel und Happy Radio aufgenommen.

In seiner Aufstellung über "Politiker, die Wasser predigen und Wein trinken", nahm der Nebelspalter auch auf einen Artikel in OnlineReports Bezug.

20 Minuten griff die OnlineReports-Meldung über einen Autolenker, der bei der verbotenen Fahrt durch eine Einbahnstrasse in Birsfelden eine Radfahrerin schwer verletzte, auf.

Die OnlineReports-Nachricht vom Tod des früheren Baselbieter Regierungsrats Urs Wüthrich nahmen Telebasel, die BZ Basel, die Basler Zeitung, das SRF-Regionaljournal, Prime News, die Nachrichtenagentur SDA, 20 Minuten und Happy Radio auf.

Weitere RückSpiegel

 

In einem Satz


Basel Area Business & Innovation, die Agentur für Standortpromotion und Innovationsförderung, hat im vergangenen Jahr 96 Startups bei ihrer Gründung begleitet und beraten – so viele wie noch nie.

Die Basler Jungliberalen nominierten Felix Guntrum, Joshua Marckwordt, Josephine Eberhardt und Benjamin von Falkenstein als Nationalrats-Kandidierende und wählten von Falkenstein zum neuen Präsidenten.

Der Basler Jungfreisinnige Jonas Lüthy (20) wurde durch die Jahresversammlung zum Vizepräsidenten der Jungfreisinnigen Schweiz gewählt.

Der 52-jährige Ökonom Chris Kauffmann, seit Herbst 2022 Chief Growth Officer beim FCB, wird neuer CEO der FC Basel 1893 AG.

Der Stiftungsrat des Sinfonieorchesters Basel Markus Poschner als neuen Chefdirigenten und Nachfolger von Ivor Bolton.

Jonas Lüthy wird neuer Präsident der Jungfreisinnigen Basel-Stadt und damit Nachfolger von Dominik Scherrer.

Die Junge SVP Baselland hat ihre Präsidentin, neue Landrätin und Sissacher Intensivpflege-Expertin Nicole Roth als Nationalrats-Kandidatin nominiert.

Die Juso Basel-Stadt haben Ella Haefeli, David Portmann, Nino Russano und Maria Schäfer als Kandidaturen für die Nationalratswahlen nominiert.

Nach acht Jahren "erfolgreicher Zusammenarbeit" wollen im Baselbiet die Grünen und die EVP ihre Fraktions-Gemeinschaft im Landrat fortsetzen.

Benedikt von Peter, seit der Spielzeit 20/21 Intendant am Theater Basel, wird das Theater Basel weitere fünf Jahre bis Sommer 2027 leiten, indem er sich frühzeitig für weitere zwei Jahre als Intendant und Künstlerischer Leiter der Oper verpflichtet.

Auf der Basler St. Jakobs-Strasse, eine offizielle und beliebte Pendlerroute für Velofahrende, soll künftig zur Erhöhung der Verkehrssicherheit auf Höhe des Christoph-Merian-Parks künftig in beiden Fahrtrichtungen ein Velostreifen zur Verfügung stehen.

Melanie Thönen übernimmt am 1. Mai die Leitung des Pädagogischen Zentrums PZ.BS. Sie folgt auf Susanne Rüegg, die Ende August 2022 pensioniert worden ist.

Sarah Baschung leitet ab 1. April den Swisslosfonds Basel-Landschaft in der Sicherheitsdirektion und folgt auf Heidi Scholer, die in Pension geht.

Basel-Stadt und Baselland wollen zusammen die psychiatrische Versorgung in der Gemeinsamen Gesundheitsregion weiterentwickeln.

Nicola Goepfert, seit Juni Mitglied des Basler Grossen Ratse, wurde als neuer Co-Präsident der Links-Partei "Basta" gewählt.

Heiko Vogel (47), der frühere Cheftrainer, kehrt am 1. Januar 2023 als Sportdirektor zum FC Basel zurück, um den "gesamten operativen Fussball-Alltag des FCB" zu verantworten.

Die Baselbieter Regierung hat die Mietung von Räumlichkeiten für das Amt für Migration und Bürgerrecht im Helvetia Tower in Pratteln beschlossen.

Auf die im Februar zurücktretende "Basta"-Grossrätin Beatrice Messerli (70) wird die Präsidentin des Jungen Grünen Bündnisses Nordwest, die Klimaaktivistin Fina Girard (Jahrgang 2001) folgen.

Lorenz Amiet, bisher Vizepräsident, wird neuer Präsident der SVP-Grossratsfraktion als Nachfolger von Pascal Messerli, der neu Parteipräsident wurde.

In Lörrach bewarf dieser Tage ein Unbekannter die Fassade der Synagoge der Israelitischen Kultusgemeinde mit Eiern.

Am Riehenring entsiegelt das Basler Bau- und Verkehrsdepartement als Versuch ab 31. Oktober insgesamt 14 Parkfelder, so dass dort zukünftig Regenwasser in den Untergrund geleitet wird.