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Kinderheim-Krise kritischer als bisher zugegeben

Die Krise rund um das Seltisberger Kinderheim "Auf Berg" zog weit grössere Wellen als bisher offiziell bekannt. Heute Donnerstag räumte Regierungsrat Urs Wüthrich vor dem Landrat ein "informelles Treffen" mit Heim-Mitarbeitenden sowie die Existenz eines "Plans B" ein, der im Widerspruch zu früheren Aussagen des Kantons steht.
Seltisberg, 5. Juni 2008

Die Krise um die Fortführung des Seltisberger Kinderheims "Auf Berg" zeigt deutlich grössere Ausmasse als bisher offiziell eingeräumt wurde. Diesen Schluss lassen Aussagen von Regierungsrat Urs Wüthrich heute Donnerstag vor dem Landrat zu. "Weil wir nicht wussten, ob ein Einlenken der Trägerschaft möglich ist, haben wir einen 'Plan B' in Vorbereitung gehabt. Wir haben Vorgespräche mit Institutionen geführt, die als neue Träger in Frage gekommen wären", sagte Wüthrich auf eine Frage der Birsfelder SP-Landrätin Regula Meschberger.

Wüthrich orientierte darüber, dass er sich "direkt" mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kinderheims "informell" und im "vertraulichen Rahmen" traf. Wüthrich: "Die Mitarbeiter sind durch eine aktuell sehr problematische Führungskrise verständlicherweise verunsichert."

Nach Informationen von OnlineReports handelt es sich beim "Plan B", den Wüthrich im Landrat weder näher ausführte noch von Landräten dazu aufgefordert wurde, um die Fortführung des Kinderheims unter einer interimistisch verpflichteten neuen Trägerschaft, die im Kanton schon ein Heim führt. Wüthrichs neuste Ausführungen stehen im Widerspruch zu Erklärungen seiner Mitarbeiter vom vergangenen Freitag. An der Orientierung über die neu geregelte Fortführung des Heims hatte der Leiter der kantonalen Heimaufsicht, René Broder, auf Nachfragen lediglich "informelle Anfragen" bei Alternativ-Trägerschaften zugegeben.

Die Eidgenössische Pflegekinderverordnung ermöglicht nach Artikel 20 kantonalen Kinderschutzbehörden, der Trägerschaft eines Heims im Krisenfall  die Verantwortung zu entziehen. Vor kurzer Zeit, im Jahr 2005, war das Kinderheim "Auf Berg" bereits einmal interimistisch verwaltet worden aufgrund von Vorgängen um die damalige Heimleitung, die bis heute weder vom Regierungsrat noch von der Trägerschaft befriedigend aufgeklärt wurden.

Vor dem Landrat verteidigte Wüthrich den am Freitag vorgestellten Kompromiss über die Fortführung des Heims, das neu einen betriebsverantwortlichen Heimausschuss erhält. Noch am 4. April hatte Wüthrich die Durchsetzung "harter Forderungen" gegenüber dem in der Vergangenheit regelmässig ins Kreuzfeuer der Kritik geratenen Katholischen Fürsorgeverein angekündigt. "Wir nehmen die (gemeint sind Vorstandsmitglieder, d. Red.) raus" hatte Wüthrich eindeutig gesagt. Faktisch besteht der neue Heimausschuss aber, soweit bekannt, aus dem Verein zugewandten Persönlichkeiten.

Für die 70 Baselbieter Sozialprofis, die in einem Offenen Brief die Professionalisierung der Kinderheim-Trägerschaft gefordert hatten, sind Wüthrichs Bescheide "nicht ausreichend". Dies geht aus einer ebenfalls heute Donnerstag verbreiteten Stellungnahme zu den jüngsten Entscheiden des Kantons hervor, die vom Liestaler Stadtrat und Vormundschaftsbehördenmitglied Lukas Ott sowie vom Mitarbeiter der kantonalen Amtsvormundschaft Kreis Liestal, Rudolf Graf, unterzeichnet ist. Gefordert wird darin weiterhin die "Beendigung der Interimsleitung", deren Qualitäten auch Wüthrich und Broder als knapp hinreichend beurteilten, sowie – im Prinzip – die Wiedereinsetzung der früheren Heimleitung, Simon Wiget und Sara Battista. Diese hatten ihre Stellung nach ständiger Einmischung durch den Vereinsvorstand in ihre Heimarbeit im Herbst nach nur anderthalb Jahren gekündigt – wie schon ein halbes Dutzend Heimleiter vor ihnen aus mehr oder weniger den gleichen Gründen.




Weiterführende Links:
- Service: Die Links zur Seltisberger Kinderheim-Krise


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