Thomas Noack: Ein Kandidat mit Zukunfts-Ideen

Nicht zu Unrecht hat ihn der frühere Parteikollege und Regierungsrat Peter Schmid als "Olaf Scholz des Baselbiets" bezeichnet: Thomas Noack, SP-Landrat und Regierungsrats-Kandidat, ist nicht der Mann der grossen Bühne, der lauten Worte und ideologischer Fixierung.

An einer öffentlichen Veranstaltung in Gelterkinden, die auch fast eine Parteiversammlung hätte sein können, liess sich der Raumplaner aus Bubendorf in ersten Eindrücken spüren.

Perspektivischen Schwerpunkte

Sein Auftritt unaufdringlich, seine Stimme noch ebenso diskret wie seine Körpersprache verhalten. Ganz der Stadtbaumeister von Liestal erklärte er dem Publikum per Powerpoint sachlich Aspekte seines politischen Programms in drei perspektivischen Schwerpunkten: Nutzung des finanziellen Spielraums, die aktive Gestaltung des Lebensraums und die verstärkte Zusammenarbeit in der Region.

So forderte er die Förderung und Finanzierung von Kitas, was die Regierung wegen zur hoher Kosten ablehne, gleichzeitig aber mit einer Vermögenssteuerreform Begüterte um 36 Millionen Franken entlasten wolle. In der Finanzsprache, so Noacks einzige Spitze an die Finanzdirektion, gelte dies als "freiwilliger Betriebsverlust, den man verschenkt". Weiteren Finanzierungs-Bedarf sieht er in der Bildung für Kinder und Erwachsene und im Gesundheitswesen.

Innen verdichten – aussen schützen

Die künftige Raumgestaltung sieht Noack in einer inneren Verdichtung, um "aussen die Landschaft zu schützen". Als Beispiel nannte er die aktuellen Wohn- und Arbeitsprojekte in der attraktiven Umgebung des Liestaler Bahnhofs am Orisbach und auf dem Lüdin-Areal. Als an der Zukunft der Frenkentäler an vorderster Front Aktiver betonte Noack die verstärkte Zusammenarbeit der Gemeinden, aber auch die verstärkte lokale Produktion insbesondere durch KMU und die Wertschöpfung am Ort, wo die Menschen am liebsten naturnah wohnen.

Im Verhältnis zwischen Kanton und Gemeinde vermisst der Regierungsrats-Bewerber das "bessere Verständnis für das Miteinander", das viel Potenzial in sich berge. Die Bachgraben-Erschliessung hält Noack für nötig, wobei Strasse, Velo und Tram "gemeinsam gedacht" werden müssten. Selbstreflektierend nannte er die Nordtangente, die der damalige Basler Baudirektor Christoph Stutz mit "Umweltschutz" begründete, als "einen Segen" für die entlasteten Quartiere, obschon er, Noack, früher daran gezweifelt habe.

Auf Fragen zum öffentlichen Verkehr und zu Staufolgen von Umfahrungstunnels gab der Kandidat zu bedenken: "Es gibt keine einfachen Antworten. Dessen muss man sich bewusst sein."

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