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Nervosität um Sparprogramm: Bürgerliche attackieren SP

Das angekündigte Sparprogramm der Baselbieter Regierung entwickelt sich zu einem zentralen Wahlkampf-Thema: Weil die genauen Sparpläne erst nach den Wahlen bekannt gegeben werden sollen, geraten sich Bürgerliche und die SP in die Haare.
Liestal/Bubendorf, 28. Februar 2011

Der Streit um die Sanierung der Baselbieter Kantonsfinanzen erschütterte im Hinblick auf die Budgetdebatte erst die Freisinnigen. Jetzt sind die Sparpläne von Regierung und der bürgerlichen Parlamentsmehrheit definitiv zu einem zentralen Wahlkampf-Thema geworden.

Das Wesentliche in Kürze: Der freisinnige Finanzdirektor Adrian Ballmer hat, unterstützt von der SVP-, der FDP- und der CVP-Fraktion, vor wenigen Wochen angekündigt, kommenden Frühling – sicher aber erst nach den kantonalen Wahlen – ein "Entlastungsprogramm" in Höhe von rund 180 Millionen Franken vorzulegen. Als insbesondere die SP dagegen protestierte, dass erst nach den Wahlen im Detail transparent gemacht werden soll, wo gespart werden soll, legt Ballmer kürzlich zumindest dar, welche Direktion wieviel zu sparen hat. Dies wiederum reichte der SP nicht. Es sei unhaltbar die massiven Einsparungen erst nach den Wahlen zu konkretisieren.

"Eine sehr schmerzliche Entlastungsübung"

Dass die SP noch vor dem Urnengang reinen Wein eingeschenkt bekommen will, hat unter den drei Parteien der bürgerlichen Wahlallianz eine gewisse Nervosität ausgelöst. Jedenfalls beriefen Partei-Exponenten heute Montagmorgen im Bad Bubendorf eine Medienkonferenz ein, an der sie mit scharfem Geschütz gegen die Behauptungen der SP antraten.

"Es ist in den letzten Wochen doch eine gewisse Hysterie ausgebrochen", sagte FDP-Präsident und Landrat Michael Herrmann. Der "nun erfolgte links-grüne Aufschrei bezüglich der konkreten Sparvorgaben" sei "reiner Wahlkampf, zwar legitim, aber eben trotzdem nur populistischer Wahlkampf". Spätestens seit der Präsentation des Finanzplans und der Finanzstrategie 2011 bis 2014 hatte "eigentlich für alle klar sein müssen, dass auf unseren Kanton eine sehr schmerzliche Entlastungsübung zukommen wird".

Die drei bürgerlichen Parteien seien, wie ihre überwiesene Motion zeige, ganz klar bereit, zu sparen – aber die Sanierung müsse "ausgabenseitig" erfolgen, Steuererhöhungen kämen auf keinen Fall in Frage, sagte Herrmann weiter.

Gegen "Hauruck-Aktionen"

SVP-Kantonalpräsident Dieter Spiess sprach von einem links-grün "orchestrierten Aufschreib des Entsetzens", womit "auf billige und unverantwortliche Weise Wahlkampf" betrieben werde. Spiess ortete "überrissene Mehrausgaben" vor allem in den Bereichen Universitätsbauten, Rheinhäfen, Messe-Subvention, Harmos und Theater-Subvention. Der SVP-Kapitän ist der Meinung, dass das Baselbiet "mit weniger Abgaben und Gebühren wieder konkurrenzfähig" werde.

Der Allschwiler Gemeindepräsident und CVP-Vizepräsident Anton Lauber verwies darauf, dass jetzt Regierung und Landrat gemeinsam in der Verantwortung stünden. Der Vorwurf des "zu späten Handelns" von Links-Grüne entspreche nicht den Tatsachen. Eine seriöse Abklärung der Entlastungsmöglichkeiten erfordere Zeit. Die Regierung halte Wort, wenn sie "im Frühling" das Entlastungsprogramm vorlege. Mit "Hauruck-Aktionen" könnten die ernsten Finanzprobleme nicht gelöst werden.

Keine konkreten Sparvorschläge, ausser ...

Als Medienvertreter die bürgerlichen Exponenten nach konkreten Sparmöglichkeiten befragten, zeigten die Antworten, dass da wohl auch nicht allzu grosse Übereinstimmung herrscht. Spiess schlug einmal mehr die Abschaffung der Gleichstellungs-Fachstelle vor, was weder Lauber noch Herrmann unterstützen mochten. Vielmehr hüteten sie sich vor Angaben darüber, wo sie Sparpotenzial orteten.

Auf die Frage, woran sich die "Hysterie" festmachen lasse, nannten die drei bürgerlichen Politiker Aussagen von SP-Kantonspräsident Martin Rüegg und SP-Regierungsrat Urs Wüthrich.

Die Sozialdemokraten sind allerdings der Meinung, die Finanzlage des Kantons sei keineswegs so dramatisch, wie die bürgerlichen Parteien verkünden. "Längst pfeifen es die Spatzen von den Dächern, dass die Rechnung 2010 massiv besser ausfallen wird als budgetiert. Die Rede ist von einem Plus im Umfang einer dreistelligen Millionenzahl", schrieb der Prattler SP-Landrat und Parteisekretär Ruedi Brassel in der neusten Ausgabe der Partei-Gazette "Links". Auf Nachfrage von OnlineReports sagte Brassel, gemeint sei ein um rund 100 Millionen Franken verbessertes Ergebnis gegenüber dem Budgetdefizit von rund 20 Millionen Franken im Jahr 2010. Offenbar sollen in der Rechnung 2010 zusätzlich eingenommene 80 Millionen Franken als Rückstellungen und damit als Aufwand verbucht werden.




Weiterführende Links:
- Streichkonzert: Ballmer will 164 Millionen sparen


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"Simulation BS+BL abwarten"

Als Basler erlaube ich mir, unsere lieben Nachbarn zu bitten, die Studie "Simulation BS+BL", initiiert von Nationalrätin Elisabeth Schneider, CVP BL, abzuwarten, um dann beruhigt festzustellen, dass bei einem Zusammengehen der Kantone in der Nordwestschweiz das Defizit verschwunden ist. Regierungsrat Ballmer kann wieder ruhig schlafen und Steuersenkungen sind in Reichweite. Es entsteht eine wirklich starke Region!


Peter P. Bauer, Basel




"Bereitschaft, Prioritäten zu setzen, fehlt"

Im Kanton Baselland gibt es einen Berg von Investitionsbegehrlichkeiten, der bereits grösser als drei Milliarden Franken ist. Weil jede Direktion vor allem schaut, ihre eigenen Projekte durchzubringen, droht dieser Berg sogar noch weiter zu wachsen, denn die Bereitschaft, Prioritäten zu setzen, fehlt. Zudem hat sich in den vergangenen Jahren auch bei der Staatsrechnung ein strukturelles Defizit in der Höhe von über 100 Millionen Franken aufgebaut, weil die Regierung und die Mehrheit des Parlaments relativ konsequent Sparanträge abgelehnt haben. Es ist höchste Zeit, dass in diesem Haus wieder Ordnung gemacht wird.


Isaac Reber, Regierungsratskandidat, Sissach




"Die Bürgerlichen tragen die Verantwortung"

Es ist nun mal eine Tatsache, dass die Mehrheit der bürgerlichen Regierung, die bürgerliche Mehrheit im Landrat und schlussendlich die bürgerliche Mehrheit der Finanzkommission die Verantwortung zu tragen haben.

 

Wer so schlecht plant, oder eben nicht plant, hat es nicht verdient, wieder gewählt zu werden. Deshalb drängt sich ein Wechsel im bürgerlichen Lager des Regierungsrates geradezu auf. Die Stimmenden haben es in der Hand. Erzwingen wir einen zweiten Wahlgang, indem so viel wie möglich Stimmen anderen Kandidaten zugute kommen. Dann können wir auf neue Kandidaten hoffen und der Stimmbürger bekommt eventuell eine Alternative. "Bisher" ist kein Wahl-Argument mehr. Wir brauchen neue Köpfe.


Dieter Meier, Lausen



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"Bais steht vor Gewissens-Entscheid"

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Im Titel des Newsletter-Textes vom 18. April 2024 über die SVP-Basis.
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Auch Nomen sind Glückssache.

RückSpiegel

 

Klein Report nimmt die Recherche von OnlineReports über Roger Blums Buch über die Basellandschaftliche Zeitung auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel über die Zerwürfnisse in der Baselbieter SVP auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Kita-Krise im Baselbiet auf OnlineReports.

BaZ, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die OnlineReports-News über das geplante Ministertreffen in Basel auf.

Der Sonntagsblick zitiert OnlineReports in einer grossen Recherche über die Baselbieter SVP-Politikerin Sarah Regez.

Baseljetzt verweist im Bericht über Basler Schiffsunfälle auf ein OnlineReports-Video.

Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).