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Nur noch 897 freie Wohnungen in Basel-Stadt

Basel-Stadt, 16. August 2024

Am 1. Juni standen im Kanton Basel-Stadt nur 897 Wohnungen leer. Diese Zahl ist innert Jahresfrist von 1229 um 27 Prozent gesunken. Damit beträgt die Leerwohnungsquote, also die Zahl der freien Wohnungen am gesamten Wohnungsbestand, noch 0,77 Prozent.

Die Gründe seien das Bevölkerungswachstum und die im Vergleich zum Vorjahr "deutlich geringere Wohnungsproduktion", wie das Präsidialdepartement am Freitag mitteilt.

Besonders rar ist das Angebot an Wohnungen mit vier Zimmern und mehr. Doch bei den kleineren Wohnungen hat die Leerstandsquote stärker abgenommen.

 

Im Städtevergleich viel Leerstand

 

Auch im Baselbiet ist die Quote von 0,92 auf 0,73 gesunken. Noch angespannter ist die Situation in den Städten Bern (0,4 Prozent) und Genf (0,5 Prozent).

Die meisten unbewohnten Wohnungen befinden sich in den Vierteln Altstadt Grossbasel und Rosental, gefolgt von den Vorstädten und Kleinhüningen. Am wenigsten leere Wohnungen gibt es in Bettingen (0,2 Prozent) und in den Quartieren Bachletten (0,3 Prozent), Wettstein und Bruderholz (je 0,4 Prozent).

Demgegenüber stehen mehr Geschäftsräumlichkeiten frei als im Vorjahr. Das Angebot an leerstehenden Geschäftsflächen ist gemäss dem Schweizerischen Verband der Immobilienwirtschaft beider Basel (SVIT) in der Stadt und auf dem Land um 0,8 Prozent auf 402'000 Quadratmeter gestiegen, wobei die Leerstandsflächen im Stadtkanton gestiegen und im Baselbiet gesunken sind.

 

Wohnungsbau eingebrochen

 

Die Abteilung Kantons- und Stadtentwicklung ergänzt die Statistik mit einem Kommentar. Sie erklärt sich den "merklichen Rückgang der leerstehenden Wohnungen" mit der "auch in Basel abnehmenden Bautätigkeit". Zuvor hätten die Arealentwicklungen und die "äusserst hohe Wohnbautätigkeit" das Bevölkerungswachstum noch gut auffangen können.

Die Zahl an leerstehenden Wohnungen sei landesweit seit 2020 stark rückläufig. Nun lasse sich dies "verzögert auch für den Kanton Basel-Stadt feststellen". Die Statistiken zeigten schweizweit seit 2019 einen Einbruch des Wohnungsneubaus. Dies sei auf die gestiegenen Baupreise und die Zinsen zurückzuführen. Und verdichtetes Bauen sei teurer als Bauen auf der grünen Wiese. "Zudem hat auch der Basler Wohnschutz zu einer allgemeinen Verunsicherung geführt", schreibt die Kantons- und Stadtentwicklung.

 

Kanton will Arealentwicklungen vorantreiben

 

Pro Jahr würden in Basel-Stadt 20'000 Personen umziehen. Dies zeige, "dass der Wohnungsmarkt in Basel-Stadt nach wie vor weitgehend gut funktioniert". Neubauwohnungen würden schnell vermietet und "eine breitere Umzugsdynamik auslösen". Deshalb sei es "wichtig, dass anstehende Arealentwicklungen weiter vorangetrieben werden". Das grösste Potenzial liege bei früheren Industriearealen wie Dreispitz Nord oder Klybeckplus, die schrittweise für Wohnnutzungen geöffnet werden sollen. Mittel- bis langfristig würden so 10'000 zusätzliche Wohnungen entstehen.

Mit dem vom Grossen Rat verabschiedeten Gegenvorschlag zur Initiative "Basel baut Zukunft" sei "ein grosser Schritt vollbracht". Demnach soll ein Drittel des Wohnraums auf Transformationsarealen gemeinnützig und in Kostenmiete zur Verfügung stehen.




Weiterführende Links:
- Conradin Cramer will Wohnschutz lockern und Fachstelle Klima überprüfen
- Basel-Stadt sagt Ja zu verschärftem Wohnschutz
- Hauseigentümer zu Wohnschutzgesetz: "Bürokratie-Monster"


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