Mit Geri Pfister: Baselbieter "Mitte"-Demo – für sich selbst

Mit Luftballonen, Pauken und Trompeten zog heute Donnerstagabend die Baselbieter "Mitte" durch Liestal. Die "Orangen", die gewählt werden wollen, vollzogen mit einer Brassband-Show den Auftakt zu dem Wahlen vom kommenden Februar.

Ausgehend vom Gebäude der Steuerverwaltung an der Rheinstrasse zogen gegen achtzig für die Landratswahlen Kandidierende aus dem ganzen Kanton, begleitet von der Basler "Mittwuch's Band", zunächst über bekannte Schleichweglein hinter der Finanzdirektion zum Bahnhof. Was zuweilen wie ein Funeral in News Orleans wirkte, war ein freudiger Start in den Wahlkampf.

Am Bahnhofplatz verzögerte sich die geschickt inszenierte Pro domo-Demo, weil der Schweizer Parteipräsident Gerhard Pfister mit leichter Verspätung eintraf. Unter den Augen verwunderter Passanten ("Was ist ist hier für ein Festival?") zog die Zugpferde der Partei – neben Pfister Finanzdirektor Anton Lauber, Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter, Kantonalpräsident Silvio Fareri und Fraktions-Chef Simon Oberbeck –  via Poststrasse und Törli in die Rathausstrasse.

Gelebter Parteien-Pluralismus
 

Dort wurden die Politiker Christoph Buser (FDP, Direktor der Wirschaftskammer Baselland) und Regierungsrat Isaac Reber (Grüne), beim Feierabend-Bier vor dem "Schlüssel" sitzend, unvermittelt damit konfrontiert, wie die "Mitte" zur fetzenden Musik wippend zwei weitere Landrats-Sitze erobern will.

Das musikalisch lautstarke öffentliche Finale fand vor dem Regierungsgebäude statt, wo doch durch ein offenes Sitzungszimmer-Fenster prompt eine rote Juso-Fahne hervor lugte. Wenn das nicht gelebter Parteien-Pluralismus ist!

Aufwärmen mit dem Partei-Chef

Zwei Stockwerke höher, unter dem orange-weissen Ballon-Meer im Landrats-Saal, wärmte Pfister seine Baselbieter Mandats-Anwärterinnen und Anwärter auf: "Es ist die Aufgabe der 'Mitte'-Partei, die Gesellschaft zusammenzuhalten." Seiner Kantonalpartei wünschte er "möglichst volle Listen, aber keine doppelten Namen" und ein starkes Engagement in den Sozialen Medien.

Pfister ermunterte die Bewerbenden auch zu Standhaftigkeit: "Kritik muss man aushalten." Das gelte auch für ihn als Parteipräsidenten gegenüber seiner Bundeshaus-Fraktion, die gegen seinen Willen einen Alleingang in der Sanktionspolitik ablehnte.

Der Rest war nett: "Die 'Mitte' ist eine sensantionelle Partei" (Lauber), "Ohne uns geht es nicht" (Oberbeck) und "Entschlossen, kraftvoll, mutig" (so Fareris Slogan-Ausleihe aus der Infanterie). Dann ging's mit Drinks und Wurst auf in dem Wahlkampf.

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