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Ostern 2021 – Ein altes Gedicht und eine aktuelle VariationBinningen, 30. März 2021Dieses Gedicht von Hansjörg Reinau-Krayer aus Binningen möchten wir unseren Leserinnen und Lesern nicht vorenthalten: wieder flattern durch die Lüfte; süsse, wohlbekannte Düfte streifen ahnungsvoll das Land, Veilchen träumen schon, wollen balde kommen. Horch, von fern ein leiser Harfenton! Frühling, ja du bist's! Dich hab ich vernommen!
(Eduard Mörike, 1829)
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Tristesse lässt ihr graues Band stets noch flattern durch die Lüfte: manche, wohlbekannte Düfte fehlen weiterhin im Land: Ach, ich träum' davon, dass bald wieder kommen aus den Schenken, quasi polyphon, Bratgerüche, ist's auch recht unbesonnen.
Immer noch im ganzen Land sind geschlossen alle Beizen nun bereits, seitdem wir heizen: Wahrlich, eine grosse Schand'! Wird aus dieser Not, zum Entschluss gekommen, uns erretten bald der Bundesrot? Kaum; wie's ist, so ist's; ich bin sehr beklommen.
Ist gelöscht der Weltenbrand aber und sind frei die Lüfte, stell'n sich die ersehnten Düfte wieder ein weit über's Land. Und man greift auch schon, um noch zu bekommen einen Wirtshaustisch, zum Telephon (horch, von fern ertönt ein Jubelton uns'res Gastwirts: endlich wieder Lohn!). Sommer? Sag, du bist's, uns zu Nutz und Frommen! |
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