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© Foto by Peter Knechtli, OnlineReports.ch


Provisorium: Landräte schwärmen in neue Beizen aus

Liestal, 21. April 2023

Wer so hart arbeitet, wie unsere 90 Landrätinnen und Landräte, hat sich ein stärkendes Mittagessen redlich verdient. Schlag 12 Uhr verströmten sie in ihre Stammbeizen, wo statt von Panachieren eher vom Panaché die Rede war, statt von der Motion eher vom Mozzarella. Man fühlte sich gastlich aufgehoben, Beizerin und Beizer brauchten oftmals nicht zu fragen, wer was trinkt. Sie wussten es schon.

Doch nun brechen härtere Zeiten an. Das Baselbieter Regierungsgebäude wird vollkommen restauriert, so dass gesetzgebende und -ausführende Behörden ab 27. April für die Dauer eines Jahres im ehemaligen Lehrerseminar an der Kasernenstrasse beraten müssen. Das ist etwas dezentral ausserhalb des Stedtlis gelegen.

Das wäre weiter nicht schlimm. Doch die Fraktionen sehen sich vor ein ernsthaftes Problem gestellt: Mittagessen wo? Für die Grünen kein Problem, sie bleiben im "Mühleisen", das etwa in mittlerer Distanz zwischen Regierungsgebäude und dem Exil-Standort liegt. Ebenso pflegt die SP weiterhin Standort-Solidarität mit der "Stadtmühle", auch wenn sie nun ein paar Schritte mehr zu absolvieren hat.

Die "Mitte" kann sich ins Fäustchen lachen: Sie speiste schon immer in der "Kaserne", die jetzt sozusagen um die Ecke des Provisoriums liegt.

Optimale Verkehrsbedingungen hatte bisher die SVP-Fraktion, die, kaum hatte sie das Regierungsgebäude verlassen, garantiert staufrei in der benachbarten "Farnsburg" ankam.

Damit ist nun für ein Jahr vorbei. Den schwergewichtigen Volksvertretern war die Distanz vom Seminar-Standort in die Beiz und zurück zu weit, so dass die Fraktionsmehrheit beschloss, von diesem fein geführten kurdischen Gastlokal im Schatten des Liestaler Machtzentrums eine Auszeit zu nehmen und dort Gastrecht zu suchen, wo schon die bürgerliche Allianzpartnerin "Mitte" seit Jahr und Tag die kurze Mittagspause verbrachte. Die beiden Parteien, die sich im politischen Gefecht längst nicht immer grün sind, können sich damit exterritorial harmonisch zuprosten.

Auch die Freisinnigen, die erst im Tertianum "Rebgarten" zu Hause waren und seit kürzerem mit der SVP die "Farnsburg" brüderlich teilten, halten aus ähnlichen Komfortgründen Ausschau nach einer neuen Verpflegungsstation. Nicht ganz einfach: Einige Lokale um die Kasernenstrasse erfüllten die erhöhten bürgerlichen Ansprüche nur unzureichend. Die sollen künftig in einem Lokal erfüllt werden, das vom Namen her nicht zwingend den freisinnigen Erwartungen entspricht: Die Kantine des örtlichen Fussball-Clubs im Stadion "Gitterli".

Dort soll den Liberalen eine gehobene Wegzehrung weit oberhalb von Wurst und Brot geboten werden. Jedenfalls sind, gemessen an der sorgfältigen Evaluation, die Erwartungen hoch. Schon erfüllt ist dort eine Bedingung, die den automobil-affinen Freisinnigen ein geradezu grundmenschliches Bedürfnis ist: Parkplätze. Mindestens die halbe Miete!

Etwas Traurigkeit ist aus den Worten des "Farnsburg"-Wirts zu erahnen, der auf einen Schlag die Kundenpotenz der beiden grössten bürgerlichen Fraktionen verloren hat. Ob indes eine Rückkehr-Option ausgehandelt wurde, entzieht sich unserer Kenntnis.

Vielleicht bestünde für Rot-Grün Gelegenheit, der FDP und SVP ein sportliches "Farnsburg"-Schnippchen zu schlagen und sich den begehrten Rast-Platz am Stedtli-Ausgang jetzt schon für die Zeit zu sichern, wenn die Landrats-Schar im Frühling 2024 ins aufgemöbelte Regierungsgebäude zurückkehrt.



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"Das Gebiet Rütschete ist tatsächlich ein bekannter Rutsch- oder Kriechhang."

Stellungnahme in der Volksstimme
vom 26. September 2023
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