"Mehr als nur marginale Probleme"
Es ist wohl im vorgängigen Statement eine entscheidende Unterscheidung vergessen gegangen. Startabbrüche sind nicht gleich Startabbrüche. Leider schon oft musste ich, nachdem alle den Sitzplatz eingenommen haben und angeschnallt waren, wieder aussteigen. Ein klassischer Startabbruch – weil irgendein technischer Sicherheitscheck nicht positiv verlaufen ist. Auch hier erfährt man leider nur selten, was tatsächlich nicht geklappt hat. Startabbrüche unmittelbar vor oder während dem Abheben (das Flugzeug ist also in voller Fahrt) sind nicht nur selten, sondern zeugen davon, dass mehr als marginale Probleme bestehen, oder irgendwelche Sicherheitschecks nicht positiv verlaufen sind, da bekannterweise genau der Start mit dem Abheben und die Landung die heiklen Momente des Fliegens sind. Insofern ist es höchst bedenklich, von solchen Startabbrüchen als übliche Vorkommnisse, die täglich mehrmals eintreffen, zu sprechen. Wäre dies tatsächlich der Fall, hätte diese Airline grösste Sicherheitsprobleme und es sollten sich mehr Personen wie Wagner äussern, damit zukünftig Risiken vermieden werden können – ein Anfang dazu ist, korrekt zu informieren.
Pascal Berger, Basel
"Ein Flugerfahrungs- und Airlinebewertungsportal?"
Wie in einem vorstehenden Beitrag bereits erwähnt, ist ein Startabbruch eines Flugzeuges ein Vorgang, der sich mehrmals täglich ereignen kann. Dies aus Gründen der Sicherheit für die Passagiere. Die Piloten sind für solche Vorkommnisse besten geschult. Solche Vorkommnisse gibt es auch im Zugsverkehr und auch dort ist das Personal enstprechend geschult. Beim Wagnerschen Vorkommnis geht es einzig darum, welchen Informationswert dieser Startabbruch für die Leserschaft von OnlineReports hat. Wenn Herr Wagner mit der Informationsleistung des Swiss-Personals Probleme hatte, so soll er sich an die Fluggesellschaft Swiss wenden und sich dort beschweren. Denn wenn nun Jede und Jeder seine Erlebnisse auf seinen Flügen an OnlineReports meldet, mutiert dieses sehr informative und professionelle Onlineportal zu einem Flugerfahrungs- und Airlinebewertungsportal. Das hingegen würde ich sehr bedauern.
Stephan Gassmann, Aesch
"Es geht hier nicht um die politische Ausschlachtung"
Ein Startabbruch ist keine Lappalie oder Kleinigkeit, wie einige Leserbriefschreiber zu suggerieren versuchen, sondern eine gravierende Sache. Nicht nachvollziehbar ist insbesondere der untaugliche Versuch, einen Startabbruch mit einem Tramunterbruch zu vergleichen: In einem Flugzeug sitzen wesentlich mehr Personen als in einem Tram. Zudem kann man bei einem Tramunterbruch seine Reise "per pedes" fortsetzen, was von Nizza aus doch wohl nicht möglich ist. Weiter ist bei einer Panne mit dem Tram in der Regel keine Lebensgefahr verbunden. Es geht hier nicht um die politische Ausschlachtung der Angelegenheit, sondern darum, wie die Swiss den Vorfall organisatorisch (nicht) bewältigte.
Christian Eich, Biel-Benken
"Und mein Tramunterbruch?"
Ich hoffe, dass OnlineReports auch einen Beitrag bringen wird, wenn meine Haustramline "11" einen Unterbruch hat und ich auf einen Bus umsteiegn muss und das Personal der BLT sich nicht gleich um mich kümmert (ist praktisch nie der Fall). Oder muss ich für ein wichtiges politisches Amt beim Bund oder Kanton kandidieren und einer Partei angehören, die laufend Wähleranteile verliert, damit die Leserschaft über meinen Tramunterbruch informiert?
Stephan Gassmann, Aesch
"Dieses Thema muss aufgegriffen werden"
Ich habe die Leserkommentare hier verfolgt. Herr M. Wagner hat sich die Zeit genommen, dieses Geschehen zu publizieren, wobei jedem anderen nicht politisch aktiven Mitmenschen dieses Recht keines Falles vorbehalten wurde. Ich finde es absolut in Ordnung, dass ein solches Thema auch in der Öffentlichkeit aufgegriffen und diskutiert wird. Wenn dies nur der Fluggesellschaft erzählt wird, wird ein solcher Fehler sicherlich nicht publiziert und somit kann die Swiss weiterhin Flugzeuge an die Startbahn senden, welche nicht als genügend "Sicher" gelten oder fehlerhafte elektronische Gerätschaften an Bord sind.
Da Herr Wagner der erste war, der dieses Thema aufgegriffen und an die Öffentlichkeit gebracht hatte, tut dies meiner Meinung nach nichts zur politischen Förderung seinerseits. Falls jemand dies als nicht genügend wichtig empfindet, dass ein nicht zuvor kontrolliertes Flugzeug an die Startbahn gelangt und sogar den Start bereits eingeleitet hat, frage ich mich wirklich, mit welcher Sicherheit sich die Leute in ein Flugzeug begehen. Also ich möchte vorweg sicher sein und bin auch froh, dass üblicherweise Flugzeuge vor und nicht während dem Start kontrolliert werden und dass solche Vorkommnisse aufgrund vieler Einwände kein Zweites Mal geschehen werden.
Kevin Schweizer, Frenkendorf
"Öffentlichkeit aufgescheucht"
Nun Herr Wagner, wenn es ihnen nur um das Wohlergehen der anderen Passagiere ginge, so müssten sie das zweckdienlich direkt bei der Fluggesellschaft beanstanden und nicht die Öffentlichkeit aufscheuchen, die das nicht ändern kann. So wie man ihr politisches Auftreten aber kennt, müssen sie sich gar nicht wundern, mit solchen Kommentaren konfrontiert zu werden!
Bruno Heuberger, Oberwil
"Es geht einzig um die Art und Weise"
Es geht weder um die Länge der Piste noch um meinen Aufenthalt an der Côte d' Azur noch um Wahlkampf. Es geht einzig und allein um die Art und Weise, wie eine verantwortliche Fluggesellschaft mit ihren Passagieren in einem Pannenfall umgeht. Wenn ich die Swiss kritisiere, dann habe ich die Familien mit Kleinkindern vor Augen, die ohne Information wie’s weitergeht im überfüllten Flughafen von Nizza gestrandet sind. Nicht der Bericht von OnlineReports ist somit politisch gefärbt, sondern einzig und allein die Texte der beiden Kommentatoren.
Martin Wagner, Rünenberg
"Nichts Anderes als Vorschrift"
Auch auf diese fragwürdige Art kann man sich im Wahlkampf einbringen ... Der Startabbruch ist bei Systempannen vor dem Abheben nichts Anderes als Vorschrift. Was hätte Wagner denn gesagt, wenn die Piloten mit einer defekten Maschine gestartet wären?
Die Pistenlänge in Nizza ist ausreichend für den sicheren Startabbruch eines «Jumbolino». Und dass ein Flight Attendant nervös reagiert, wenn die Passagiere vorzeitig loshühnern, sei ihm zuzugestehen. Hat denn die FDP BL keine anderen Themen mehr?
Rolf Keller, Basel
"Warum einen Beitrag wert?"
Warum ist dieser Vorfall einen Beitrag in OnlineReports wert? Wäre dies einem "Ottonormalverbraucher" und nicht Herrn Wagner (ist halt FDP-Nationalratskandidat) passiert, wäre keine Zeile darüber geschrieben worden. Dass er dann halt im "weniger komfortablen" Easy Jet Flieger reisen musste und an der Côte d'Azur weilte, interessiert ja sicher auch niemanden.
Yvonne Nussbaum, Bottmingen