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Klimaschutz real: Jetzt geht's langsam hart auf hart

Im Kanton Basel-Stadt wird das Seilziehen um die harten Massnahmen zur Senkung der Erderwärmung konkret: Die Regierung hält den Inhalt der Volksinitiative "für ein klimagerechtes Basel" für "unrealistisch" und legt einen Gegenvorschlag vor.
Basel, 23. September 2021

Die sogenannte Klimagerechtigkeits-Initiative will die Treibhausgas-Emissionen im Kanton Basel-Stadt innerhalb von weniger als zehn Jahren, bis ins Jahr 2030, auf null senken. Die Regierung will mit ihrem Gegenvorschlag zwar das Reduktions-Tempo erhöhen, aber das Netto-Null-Ziel bis ins Jahr 2040 anstreben.

 

Grund: Ohne drastische Verbote und die ökologisch fragwürdige Vernichtung von Sachwerten – wie beispielsweise noch funktionierende Autos oder Heizsysteme – sei eine Umsetzung "in so kurzer Zeit unmöglich". Ihr eigenes Ziel nennt die Regierung "ambitioniert, aber realistisch".

Verwaltung soll vorangehen

 

Das heute gesetzlich gültige Ziel liegt bei einer Tonne CO2-Emissionen pro Einwohnerin und Einwohner bis ins Jahr 2050. Die direkten energiebedingten Treibhausgas-Emissionen in den Bereichen Gebäude und Mobilität innerhalb der kantonalen Verwaltung sollen bis 2030 auf null sinken. Bis dahin nicht vermeidbare Emissionen im Verwaltungsvermögen will die Regierung mit CO2-Zertifikaten kompensieren.

 

Grundlage des Gegenvorschlags bildet der Bericht "Netto-Null Treibhausgas-Emissionen Kanton Basel-Stadt" der Firma "Infras". Der Gegenvorschlag werde "der Dringlichkeit des Anliegens für mehr Klimaschutz gerecht" und schaffe "die Rahmenbedingungen, um die erfolgreiche Klimapolitik des Kanton Basel-Stadt ökologisch, sozial- und wirtschaftsverträglich voranzutreiben".

Klima-Aktive drängen auf mehr Tempo

 

Lanciert wurde die Klimagerechtigkeits-Initiative durch ein sehr breites, aus bewegungsnahen Kreisen und rot-grünen Parteien bestehendes Komitee. Dieses kann dem gedehnten Regierungs-Fahrplan wenig Gutes abgewinnen. Grossrätin Tonja Zürcher sagte gegenüber OnlineReports, hier müsse in der vorberatenden Kommission und auch im Parlament "wirklich noch nachgebessert" werden.

 

Ein spätes Zieljahr wie 2040 könne "höchstens dann akzeptiert werden, wenn ein Grossteil der Senkung des Treibhausgasausstosses in den nächsten zehn Jahren erfolgt und nur kleine Restemissionen bis 2040 verbleiben", so "Basta" weiter.


"Zeit der Gegenvorschläge vorbei"
 

Genau in diesem Punkt bleibe die Regierungs-Vorlage "äusserst schwammig", schreibt die Linkspartei "Basta". Und weiter: "Konkrete Absenkpfade fehlen und werden auf später und auf Verordnungsebene verschoben. Und auch bei der Vorbildrolle des Kantons bleibt vieles offen."

 

Ähnlich der Tenor der Grünen: Der von der Regierung präsentierte Verfassungsartikel sei " "mutlos und wenig ambitioniert". Basel-Stadt habe als finanzstarker Kanton die besten Voraussetzungen, in Sachen Klimaschutz voranzugehen. "Klimaschutz Basel" schreibt, die Zeit der Gegenvorschläge sei "längst vorbei".

Gewerbe will gar keinen Gegenvorschlag

In die gegenteilige Richtung argumentiert der Basler Gewerbeverband. In Basel-Stadt sei weder das Ziel der Initiative noch dasjenige des Gegenvorschlags umsetzbar. Hinzu komme, "dass in Basel-Stadt das Potenzial für natürliche oder künstliche Treibhausgassenken marginal ist". Grossflächige Aufforstungen seien nicht möglich und auch die Lagerung von CO2 innerhalb der Kantonsgrenzen "nur sehr begrenzt umsetzbar".

Der Gewerbeverband ruft daher den Grossen Rat dazu auf, auf den Beschluss eines derartigen Gegenvorschlags zu verzichten und "die extreme, nicht umsetzbare Klimagerechtigkeits-Initiative direkt der Stimmbevölkerung mit Empfehlung auf Ablehnung vorzulegen".




Weiterführende Links:
- Die Klimabewegung: Ein Schimmer von Hoffnung und Bedenken
- Jans will Präsidialdepartement zum Klimadepartement machen
- Klima-Management im Sprühregen der Basler Lokalpolitik
- "Ich will die Klimadiskussion in einem neuen Rahmen führen"
- Basel will sich das Etikett der Umwelt-Hauptstadt umhängen


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"Das Ende der Demokratie"

Wenn "Klimaschutz Basel" schreibt, die Zeit der Gegenvorschläge sei "längst vorbei" muss man bedenken, dass es immer Menschen gab und gibt, die denken, Ihre Anliegen seien so wichtig und dringend, dass für einen demokratischen Diskurs keine Zeit mehr bleibe. Das ist aber auch das Ende der Demokratie.


Stephan Kalt, Basel



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"Dann wüsste man auch bei einem Cornergletscher, warum es dort einen Stausee für die Schweizer Energiebilanz braucht."

BZ Basel
vom 9. Februar 2023
über den Gornergletscher
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Nebenbei lief im Fernsehen Fussball.

RückSpiegel


Bajour berichtete über die Kulturjournalismus-Diskussionsrunde im Theater Basel, an der OnlineReports auch teilnahm.

Telebasel nahm die OnlineReports-Erstmeldung über den Abbruch des ESAF-Referendums auf.

In ihrem Bericht über die bevorstehenden National- und Ständerats-Nominationen im Baselbiet bezog sich die Basler Zeitung auf eine OnlineReports-Recherche.

Die Basler Zeitung nahm den OnlineReports-Primeur über die Bundesgerichts-Beschwerde der Stadt Liestal gegen das Cheddite-Kantonsgerichts-Urteil auf.

Die BZ Basel zog eine OnlineReports-Erstnachricht über eine Anzeige gegen den Laufener Stadtpräsidenten nach.

Die Basler Zeitung bezog sich in ihrem Bericht über einen diebischen BVB-Kadermann auf einen OnlineReports-Primeur.

Im Porträt von Regierungsrat Isaac Reber nahm die Basler Zeitung auf eine "fast schon legendäre Wortschöpfung" von OnlineReports Bezug.

Telebasel nahm im "Wahltalk" auf ein Zitat in einem OnlineReports-Artikel Bezug.

Die BZ Basel zog die OnlineReports-Erstmeldung über die Verhaftung eines Gewerbetreibenden nach.

Zum aktuellen Thema "Krise des Kulturjournalismus" bezeichnet die Basler Zeitung die Theater- und Opernkritiken in OnlineReports als "löbliche Ausnahme".

In ihrem Text über die Bundesratswahlen zitierte die Luzerner Zeitung aus dem OnlineReports-Leitartikel über die Basler Kandidatin Eva Herzog.

In seiner Bestandesaufnahme über Basler Online-Medien startet das Wirtschafts-Magazin Trend von Radio SRF1 mit OnlineReports.

Die Basler Zeitung ging in ihrem Bericht über den Telebasel-Weggang von Claude Bühler auf dessen Rolle als Theaterkritiker bei OnlineReports ein.

Telebasel zog den OnlineReports-Bericht über Fassaden-Probleme am Markthalle-Hochhaus nach. Die BZ Basel zog auch nach, unterschlug aber eine Quellennennung.

In ihren Presseschauen zu den Bundesratswahlen zitierten bajour.ch und primenews.ch aus dem OnlineReports-Leitartikel über Eva Herzog.

matthiaszehnder.ch nimmt die beiden News-Artikel aus OnlineReports zum Anlass, sich über die schrumpfende Kulturberichterstattung in den Schweizer Medien Gedanken zu machen.

Bajour zitierte OnlineReports in seinem Bericht über die Verwicklung von Bundesratskandidatin Eva Herzog in umstrittene Basler Geschäfte.

In ihrer Recherche über die sterbende Kulturberichterstattung in Basler Medien bezieht sich Bajour auf OnlineReports.

20 Minuten nahm die OnlineReports-Recherche über den Angriff auf den Stiefvater vor dem Muttenzer Gerichtsgebäude auf.

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Telebasel konfrontierte die SVP-Regierungsrats-Kandidatin Sandra Sollberger mit einem Kommentar aus OnlineReports (worauf sie die Stellungnahme verweigerte).

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Die OnlineReports-News über den Wechsel des Telefon-Anbieters durch die Basler Verwaltung wurde von der BZ Basel und Happy Radio aufgenommen.

In seiner Aufstellung über "Politiker, die Wasser predigen und Wein trinken", nahm der Nebelspalter auch auf einen Artikel in OnlineReports Bezug.

20 Minuten griff die OnlineReports-Meldung über einen Autolenker, der bei der verbotenen Fahrt durch eine Einbahnstrasse in Birsfelden eine Radfahrerin schwer verletzte, auf.

Die OnlineReports-Nachricht vom Tod des früheren Baselbieter Regierungsrats Urs Wüthrich nahmen Telebasel, die BZ Basel, die Basler Zeitung, das SRF-Regionaljournal, Prime News, die Nachrichtenagentur SDA, 20 Minuten und Happy Radio auf.

Weitere RückSpiegel

 

In einem Satz


Basel Area Business & Innovation, die Agentur für Standortpromotion und Innovationsförderung, hat im vergangenen Jahr 96 Startups bei ihrer Gründung begleitet und beraten – so viele wie noch nie.

Die Basler Jungliberalen nominierten Felix Guntrum, Joshua Marckwordt, Josephine Eberhardt und Benjamin von Falkenstein als Nationalrats-Kandidierende und wählten von Falkenstein zum neuen Präsidenten.

Der Basler Jungfreisinnige Jonas Lüthy (20) wurde durch die Jahresversammlung zum Vizepräsidenten der Jungfreisinnigen Schweiz gewählt.

Der 52-jährige Ökonom Chris Kauffmann, seit Herbst 2022 Chief Growth Officer beim FCB, wird neuer CEO der FC Basel 1893 AG.

Der Stiftungsrat des Sinfonieorchesters Basel Markus Poschner als neuen Chefdirigenten und Nachfolger von Ivor Bolton.

Jonas Lüthy wird neuer Präsident der Jungfreisinnigen Basel-Stadt und damit Nachfolger von Dominik Scherrer.

Die Junge SVP Baselland hat ihre Präsidentin, neue Landrätin und Sissacher Intensivpflege-Expertin Nicole Roth als Nationalrats-Kandidatin nominiert.

Die Juso Basel-Stadt haben Ella Haefeli, David Portmann, Nino Russano und Maria Schäfer als Kandidaturen für die Nationalratswahlen nominiert.

Nach acht Jahren "erfolgreicher Zusammenarbeit" wollen im Baselbiet die Grünen und die EVP ihre Fraktions-Gemeinschaft im Landrat fortsetzen.

Benedikt von Peter, seit der Spielzeit 20/21 Intendant am Theater Basel, wird das Theater Basel weitere fünf Jahre bis Sommer 2027 leiten, indem er sich frühzeitig für weitere zwei Jahre als Intendant und Künstlerischer Leiter der Oper verpflichtet.

Auf der Basler St. Jakobs-Strasse, eine offizielle und beliebte Pendlerroute für Velofahrende, soll künftig zur Erhöhung der Verkehrssicherheit auf Höhe des Christoph-Merian-Parks künftig in beiden Fahrtrichtungen ein Velostreifen zur Verfügung stehen.

Melanie Thönen übernimmt am 1. Mai die Leitung des Pädagogischen Zentrums PZ.BS. Sie folgt auf Susanne Rüegg, die Ende August 2022 pensioniert worden ist.

Sarah Baschung leitet ab 1. April den Swisslosfonds Basel-Landschaft in der Sicherheitsdirektion und folgt auf Heidi Scholer, die in Pension geht.

Basel-Stadt und Baselland wollen zusammen die psychiatrische Versorgung in der Gemeinsamen Gesundheitsregion weiterentwickeln.

Nicola Goepfert, seit Juni Mitglied des Basler Grossen Ratse, wurde als neuer Co-Präsident der Links-Partei "Basta" gewählt.

Heiko Vogel (47), der frühere Cheftrainer, kehrt am 1. Januar 2023 als Sportdirektor zum FC Basel zurück, um den "gesamten operativen Fussball-Alltag des FCB" zu verantworten.

Die Baselbieter Regierung hat die Mietung von Räumlichkeiten für das Amt für Migration und Bürgerrecht im Helvetia Tower in Pratteln beschlossen.

Auf die im Februar zurücktretende "Basta"-Grossrätin Beatrice Messerli (70) wird die Präsidentin des Jungen Grünen Bündnisses Nordwest, die Klimaaktivistin Fina Girard (Jahrgang 2001) folgen.

Lorenz Amiet, bisher Vizepräsident, wird neuer Präsident der SVP-Grossratsfraktion als Nachfolger von Pascal Messerli, der neu Parteipräsident wurde.

In Lörrach bewarf dieser Tage ein Unbekannter die Fassade der Synagoge der Israelitischen Kultusgemeinde mit Eiern.

Am Riehenring entsiegelt das Basler Bau- und Verkehrsdepartement als Versuch ab 31. Oktober insgesamt 14 Parkfelder, so dass dort zukünftig Regenwasser in den Untergrund geleitet wird.