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Mindeststeuer: Kommission will Standortpaket ausbauen

Basel-Stadt, 10. Januar 2025

Der Kanton Basel-Stadt ist in besonderem Masse von der OECD-Mindeststeuer betroffen. International tätige Grossunternehmen mit einem Umsatz von 750 Millionen Euro und mehr müssen ihren Gewinn neu mit 15 Prozent besteuern. Zuvor betrug die Gewinnsteuer in Basel-Stadt für die Unternehmen zwischen 11 und 13 Prozent.

Die betroffenen Unternehmen sind in Basel-Stadt für 27 Prozent aller Arbeitsplätze und über 80 Prozent der Gewinn- und Kapialsteuereinnahmen verantwortlich. Sie stemmen zusammen 57 Prozent der gesamten kantonalen Wirtschaftsleistung.

Um die Unternehmen davon abzuhalten, aus dem Kanton abzuwandern und die Steuern anderswo zu bezahlen, will die Politik mit dem sogenannten Basler Standortpaket Gegensteuer geben. Dieses soll allen steuerpflichtigen Unternehmen in Basel-Stadt zugutekommen soll. Die Regierung hat ihren Vorschlag bereits im vergangenen Juni verabschiedet. Er sieht einen neuen "Fonds Innovation-Gesellschaft-Umwelt" vor, der jährlich mit Beiträgen zwischen 150 und 300 Millionen Franken gespiesen werden soll.

 

Neu bis zu 500 Millionen

 

In der Zwischenzeit hat sich die Wirtschafts- und Abgabekommission (WAK) des Grossen Rats unter dem Vorsitz von Andrea Knellwolf (Mitte) mit dem Paket auseinandergesetzt. Sie präsentiert am Freitag einen Vorschlag, der über den bisherigen Entwurf hinausgeht. Die WAK habe "trotz stark divergierender Einschätzungen beschlossen, gemeinsam eine mehrheitsfähige Vorlage anzustreben".

Die WAK hat das Paket in mehreren Punkten abgeändert. So soll der Fonds mit mehr als 300 Millionen Franken jährlich gespiesen werden können, nämlich mit bis zu 500 Millionen Franken. Die Kommission schreibt, dass die von der Regierung vorgeschlagene Obergrenze "auf zu vorsichtigen Prognosen beruhen dürfte und darum sehr rasch erreicht sein würde".

 

Mehr Geld für Gesellschaft und Umwelt

 

Die WAK beantragt, dass das Geld nicht in einen, sondern in zwei separate Fonds fliessen soll: Der eine Fonds soll mit 20 Prozent alimentiert werden und die Bereiche Gesellschaft und Umwelt begünstigen. Dadurch stehen diesen Förderbereichen bis zu 100 Millionen Franken und somit "deutlich mehr Mittel" zu.

80 Prozent sollen dem Fonds für den Bereich Innovation zugute kommen. Dieses Geld sollen die Unternehmen als Fördermittel im Bereich Forschung, Entwicklung und Innovation beantragen können. Dabei will die WAK den Kreis der Förderberechtigten erweitern und mehr Unternehmen den Zugang zu den Mitteln ermöglichen.

Konkret sollen Unternehmen auch Kosten geltend machen können für Forschende, die sie ausserhalb der Kantonsgrenzen (aber innerhalb des "Wirtschaftsraums Nordwestschweiz") beschäftigen. Gesuche sollen auch jene Unternehmen einreichen können, die in Basel-Stadt nur bedingt steuerpflichtig sind. Ausserdem will die WAK, dass auch Kosten für klinische Studien berücksichtigt werden.

 

Abgeltung von Elternzeit

 

Im Förderbereich Gesellschaft und Umwelt will die Kommission mehr Klarheit in Bezug auf die freiwillige Elternzeit. So soll auf Gesetzes- statt auf Verordnungsebene geregelt werden, dass Unternehmen Anspruch auf die finanzielle Abgeltung von mindestens drei Wochen haben. Als Beitrag zum politischen Kompromiss will die WAK hierbei auch Unternehmen begünstigen, die öffentliche oder gemeinnützige Zwecke verfolgen und daher weniger oder keine Steuern zahlen müssen.

Ausserdem soll nicht gewinnorientierte Forschung "mit globalem Nutzen" stärker gefördert werden, indem der Anteil für Forschungskooperationen von 5 auf maximal 15 Millionen Franken erhöht wird.

 

Umstrittenes "Trickli"

 

Einverstanden ist die Kommission damit, dass der kantonale Steuertarif für Gewinne über 50 Millionen Franken neu 8,5 statt wie bisher 6,5 Prozent betragen soll. Dadurch verringert sich die Ergänzungssteuer des Bundes und damit dessen Anteil an der Mindeststeuer – eine national umstrittene Massnahme. Die Kommission begründet, dadurch entstehe "sowohl für die Unternehmen als auch für den Kanton eine deutlich höhere Rechts- und Planungssicherheit".

Die Handelskammer beider Basel hat sich am Freitagnachmittag als erstes mit einer Stellungnahme gemeldet. Sie unterstütze das Verhandlungsergebnis "als fairen und ausgewogenen Kompromiss". Dadurch würden "die Nachteile der OECD-Mindeststeuer" geschmälert.




Weiterführende Links:
- Regierung will mit 300 Millionen Abwanderung verhindern
- OECD, Klimaschutz und Covid: Dreimal Ja in beiden Basel
- Schneider-Schneiter zur OECD-Steuer: "Diese Kuh muss jetzt vom Eis"


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"Doch nicht so!"

Persönlich begeistern mich solche "Kässeli" nicht besonders. Es ist so eine Art "strukturelle Budgetposition", die bei der politischen Bestimmung und Verabschiedung des Budgets nicht mehr diskutiert wird. Warum sollen Ausgaben für "Gesellschaft und Umwelt" oder "Forschung, Entwicklung und Innovation" von den normalen Staatsausgaben separiert werden? Richtig ist schon, dass die Bedingungen für die Unternehmen verbessert werden sollen, aber doch nicht so!

Kommt dazu, dass Basel-Stadt ja offenbar um jeden Rappen kämpfen muss. Neuerdings muss man beim steuerlichen Abzug der Krankheitskosten für alle in der Grundversicherung (!) nicht-versicherten Kosten separate Belege beibringen; interessant – Franchise/Selbstbehalt bei Zusatzversicherungen können abgezogen werden; eine Ungleichbehandlung sondergleichen. Ja sogar soll jeweils ein (separates!) Arztzeugnis beigelegt werden, obwohl das in keiner gesetzlichen Bestimmung vorgesehen ist.

Besonders für alte Menschen, die vielleicht nicht unter Krankheit, sondern einfach an Altersschwäche leiden und entsprechende Unterstützung benötigen, wird das zur Hypothek. Das sind Entscheide aus dem Finanzdepartement, die den Bemühungen der "Alterspolitik" wiedersprechen, die Alten ein Leben zu Hause möglichst lange ermöglichen will.

Fazit: Wenn wir aus den Steuern Einnahmen über 500 Millionen Franken zu viel erwarten, sollten wir vielleicht damit nicht neue "Kässeli" versorgen, sondern dafür sorgen, dass man nicht noch mehr Alters-/Pflegeheime bauen muss (für die dann das Personal mangels attraktivem Einkommen fehlt)!


Peter Waldner, Basel



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Melanie Nussbaumer

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"Es gibt noch jemanden, den Trump mehr auf dem Kicker hat als die Europäer – und das ist China."

bz
am 23. Januar 2025
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Seit wann interessiert sich Trump für Fussball?

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Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
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Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.

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