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Berufsmatur: Hilfe, die Doktorhüte kommen!

Basel, 14. Februar 2012

"Mach Karriere mit einer Berufsmatur!" So lautet die Botschaft einer Kampagne beider Basel und der Wirtschaftsverbände, die zur Zeit auf allen Plakatwänden zu sehen ist. Wer einen Lehrabschluss hat, soll anschliessend noch eine Berufsmatur  machen, um sich damit für die Fachhochschule und einen höheren Abschluss zu qualifizieren.

Wie bringt man das ins Bild? Zu sehen ist links eine junge Frau oder ein junger Mann in Berufsmatur, als Laborantin oder Bautechniker und rechts dieselbe Person in einer Montur, die man vor allem aus amerikanischen Collegefilmen oder aus "Harry Potter" kennt: mit Talar und einem quadratischen Barett mit Quaste, das gemeinhin als Doktorhut bekannt ist. In einer parallelen Imagekampagne warb auch die Fachhochschule Nordwestschweiz mit einem doktorbehüteten Jungabsolventen oder einer Absolventin, die von zwei Vertretern des jeweils anderen Geschlechtes auf beide Wangen geküsst wird. Es ist offenbar nicht mehr abzuwenden: Wenn die Werber und Bildgestalter einen höheren Schulabschluss symbolisieren müssen, greifen sie zu dieser seltsamen Kopfbedeckung.  

Das augenfällige Symbol hat allerdings einen Haken: In der ganzen Schweiz gibt es keine Schule oder Hochschule, welche Abschlussfeiern mit dieser akademischen Tracht veranstaltet. Nur am Dies Academicus traditionsbewusster Universitäten wie Basel paradieren die Professoren mit Talar und einem Barett, das allerdings anders aussieht als dasjenige des Rektors von Oxford. Einzig an der Universität Bonn gibt es laut Internet eine Doktorfeier mit angelsächsischen Kopfbedeckungen. Und an der Universität Uppsala trägt man einen Zylinder oder wird mit einem Lorbeerkranz gekrönt. In der demokratischen Schweiz hat die akademische Prachtentfaltung, sieht man von den Studentenverbindungen ab, wenig Tradition. Und im Deutschland der 68er Jahre geriet sie sogar unter Verdacht: "Unter den Talaren – Muff von tausend Jahren".

Etwas humorlos könnte man in Sachen Doktorhut sagen: Wehret den Anfängen. Nachdem schon die angelsächsischen Titel Bachelor und Master übernommen wurden, und sich die Ehemaligenvereinigung der Universität Basel nach amerikanischem Vorbild "Alumni" nennt, könnte ja jemand auf die Idee kommen, die Absolventen der Schweizer Universitäten und Fachhochschulen mit Talaren und Doktorhüten zu drapieren.

Das sei natürlich nicht der Sinn der Plakatbotschaft, sagt Christoph Marbach, Leiter der Abteilung Berufs- und Erwachsenenbildung im Erziehungsdepartement Basel-Stadt. Man habe für die Kampagne aus sechs Bildsujets auswählen können und sei zum Schluss gekommen, dass das Doppelfoto mit vorher/nachher die Kernbotschaft am besten transportiere. Andere Vorschläge seien zu "wolkig" gewesen. Man habe dabei auch Junge als die Hauptadressaten der Botschaft befragt.

Die Berufsmatur ist im übrigen eine gute Sache. 13 Prozent der 21-Jährigen in der Schweiz erwerben ein Berufsmaturitäts-Zeugnis. Der Kanton Baselland liegt in diesem schweizerischen Durchschnitt, während in Basel-Stadt diese Quote weniger als 8 Prozent beträgt. Nur Genf liegt noch tiefer. Die Wirtschaft beklagt seit Jahren den schlechteren Ausbildungsstand der Basler Schulabsolventen. Aber das ist bereits ein anderes Thema.



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