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Facebooksche Schweissflecken aus dem Basler Grossen Rat

Basel, 23. Juni 2022

Früher, in der technologischen Steinzeit vor Apple und Windows, war vieles anders, aber nicht unbedingt besser. In der Garderobe des altehrwürdigen Grossrats-Saals zum Beispiel standen zwei Telefonkabinen. Mit Wählscheibe und Hörer an der Schnur. Wer einen Grossrat oder eine Grossrätin dringend erreichen musste, rief ins Rathaus an. Der Weibel nahm den Anruf entgegen und drückte dann auf einem Knopf die Sitznummer des Grossrats. Leuchtete oben an der Eingangstüre die Nummer "46" auf, wusste ich, Stark wird verlangt.

Auch die Journalistinnen und Journalisten auf der Pressebank, noch ausgerüstet mit Block und Schreibstift, waren auf diese Weise mit der Aussenwelt verbunden.
 

Das komplizierte Meldesystem stellte vor allem die bürgerlichen Fraktionen vor grosse Herausforderungen. Zahlreiche ihrer Mitglieder verschwanden in den Nachtsitzungen im Bermuda-Dreieck zwischen "Gifthüttli", "Hasenburg" und "Grüner Heinrich" und waren deshalb zu wichtigen Abstimmungen nur schwer wieder aufzutreiben. In den Nachtsitzungen konnten deshalb die Linken häufig die fruchtbarste Ernte einfahren.


Für die Auszählung bei Abstimmungen – per Handmehr wie bei der Landsgemeinde – war der legendäre Franz Heini, der bei den Unterlegenen regelmässig der Manipulation bezichtigt wurde, verantwortlich. Gelegentlich stürzten Parlamentarier beim Klingelton, der zur Abstimmung ertönte, in den Saal und hoben die Hand. Nicht immer an der richtigen Stelle. Häufig wurden Ja und Nein verwechselt.


Tempi passati. Unterdessen haben Handy und Laptop Einzug gehalten, abgestimmt wird mit Knopfdruck am Platz. Parlament 2.0. Diesen Sommer muss aber der Grossratssaal aufgerüstet werden. Die vielen Bluetooth-Strahlungen der Laptops, Smartphones oder -watches und Tablets würden das interne W-Lan-Netz stören, weshalb es punktuell oder immer wieder ganz ausfalle. Das neue System mit Verkabelung, Kostenpunkt rund zwei Millionen Franken, soll da Abhilfe schaffen.


Die vielen Geräte im Raum – zwei bis vier hat mittlerweile jedes Grossratsmitglied dabei – führen aber nicht nur zur Störung der Abstimmungsanlage, sondern bereichern die sogenannten Sozialen Medien auch noch mit einer Rundum-Berichterstattung aus dem Grossen Rat. Man sieht Grossräte am Rednerpult, mit und ohne Ton, Abstimmungsergebnisse werden übermittelt, persönliche Vorstösse können gelesen werden. Vor allem aber wird die Aussenwelt mit einer Art "Schweizer Illustrierten" aus dem Rathaus informiert, Werbeplattform inklusive: Selfis, lustige Bildchen aus dem Vorzimmer und aus dem "Käffeli".


An der letzten Sitzung vor der Sommerpause nun konnten wir nun beobachten, dass die Hitze nicht nur auf Gehirn, sondern auch aufs Fudi schlagen kann. Auf Facebook abgebildet war die feuchte Hose eines Grossrates, der sich die schönen Flecken auf der Velofahrt ins Rathaus geholt hat. Selbstverständlich ein Ereignis, das umgehend einer breiten Öffentlichkeit mitgeteilt werden musste. Eine Fotografin oder ein Fotograf war offenbar schnell gefunden.


Vor kurzem hat sich André Auderset, wohl zu Recht, über die "harmoniesüchtige Schockstarre" der Grossratspräsidentin Jo Vergeat lustig gemacht. Vielleicht könnte die Frau Präsidentin gelegentlich einen Appell an die Grossratsmitglieder richten, mit der dringenden Bitte, die Würde des Grossen Rates zu achten. Bevor er zur Lachnummer wird.



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"Honorige Aufgabe"

Ich gehe davon aus, dass die Ratsmitglieder wenigstens bei Abstimmungen über die Diäten, die Erhöhung der Sitzungsgelder und sonstigen Vergütungen den Grossratssaal bis auf den letzten Platz belegen und ihre honorige Aufgabe wahrnehmen.


Felix Bornhauer, Basel




"Rücken, nicht Fudi"

Na ja. Ich möchte mich nicht zum Foto äussern. Aber ich möchte Roland Stark beruhigen. Es ist eindeutig der Rücken und nicht das Fudi.


Beatricwe Isler, Basel



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Veranstaltungs-Hinweis

 

Ein zärtlicher Irrsinn

Nach achtjähriger Abwesenheit kehrt Avery Sutton mit seiner Verlobten Gillian zu seiner Familie zurück. Was von da an passiert, muss man gesehen haben.

Mit "37 Ansichtskarten" von Michael McKeever winkt den Zuschauerinnen und Zuschauern eine zauberhaft schwarze Komödie mit berührenden Momenten und angenehmer Unterhaltung. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

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"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

RückSpiegel


Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).