Uni-Standort verliert 75 Millionen: Caspar Baaders NeinJetzt verlieren die beiden Basel kommendes Jahr 75 Millionen Franken an Bundessubventionen für die Universität: Baselbieter Nationalräte gaben den Ausschlag.Bern/Basel/Liestal, 22. September 2011Heute Donnerstagmorgen, kurz vor Mittag, wurde das heikle Geschäft im Rahmen der Differenzbereinigung im Nationalrat verhandelt. Es ging darum, dass dem Universitätsstandort Basel kommendes Jahr wegen Umstellung des Auszahlungsmodus 75 Millionen Franken Uni-Subventionen des Bundes nicht ausbezahlt werden sollen (siehe Link unten). So will es der Bundesrat und auch der Ständerat. Weiterführende Links: Soll die Schweiz zum Heidi-Land werden?" Hmm, interessant: In die eigene Ausbildung wird nicht investiert, Hochqualifizierte aus dem Ausland möglichst auch nicht – will die SVP die Schweiz wieder zum Heidi-Land machen? Steffen Sutter, Binningen Das Denken fällt oft schwer (frei nach Wilhelm Busch)
"Das Denken fällt oft schwer, indes: Politik, die geht auch ohne es." Hansueli Hof, Basel "Das war sehr unpassend von Herrn Gysin" Ich bin froh, dass keine Nationalrätin bei der Stimmabgabe gefehlt hat und schliesse daraus, dass es die Frauen im Nationalrat und Ständerat vielleicht etwas ernster nehmen, wenn es um so wichtige regionale Themen geht.
Herr Gysin hat kürzlich Abstand davon genommen, Elisabeth Schneider zu unterstützen, das fand ich schon sehr unpassend, aber nun hat er sich mit der fehlenden Unterstützung der Uni deutlich in die längst fällige Pensionierung katapultiert. Und da ich keine Partei eindeutig unterstützenswert finde, möchte ich noch darauf hinweisen, dass mit Kathrin Schweizer eine junge, engagierte Kraft in den Nationalrat wählbar ist. Nur man(n und frau) sollte natürlich auch wählen gehen. Es ist jetzt einacher, weil ja 3 Herren schon mal gar nicht mehr in Frage kommen. Erika Bachmann, Lausen "Warum haben sie nicht besser geworben?" Interessant in der Sache ist auch das Abstimmungsverhalten der Fraktionen. Für die Uni Basel-Lösung ohne Gegenstimmen waren die SP, die Grünen und die BDP. Überwiegend dagegen waren die CVP/EVP/Grünliberalen (6 gegen 19), die Freisinnig-Liberalen (7 zu 17) und die SVP (5 gegen 41). Frau fragt sich: Wieso haben die Herren Eymann, Malama und Frehner sowie Frau Schneider nicht besser in ihren Fraktionen für die Kompromisslösung geworben? Zuverlässig für die Anliegen der beiden Basel eingesetzt haben sich wieder einmal nur die VertreterInnen der SP und der Grünen. Susanne Leutenegger Oberholzer, Augst "Leute wie Miesch sollten sich zurückziehen" Leute wie Nationalrat Miesch, die sich nicht einmal erinnern können, wo sie sich während der Session im Bundeshaus aufhalten, sollten sich aus dem Parlament zurückziehen. Gegenüber OnlineReports hat er seine Abwesenheit mit einem "Interview-Termin" erklärt, im Gratisblatt 20Minuten aber mit einem "Geheimgespräch mit einem Bundesrat." Vielleicht war er einfach nur ein Bier trinken und hat es einfach vergessen? Roland Stark, Basel "So simpel und einfach ist es" Ich habe 1996 geschrieben: Denken kann jedermann - vielen bleibt es erspart. Seit ein paar Jahren (per Zufall zur gleichen Zeit wie mit der SVP-Hausse) muss ich schreiben: Denken kann jedermann - den meisten bleibt es erspart. So simpel und einfach ist es. Solange 60 Prozent der Wahlberechtigten konsequent schweigen (und somit dem Status quo zustimmen) bleibt alles beim Alten. Jordi Küng, Birsfelden "Für uns Nordwestschweizer nur schädlich" Wer es bis heute nicht bemerkte - Baader ist und bleibt ein Parteisoldat in Blochers Diensten und ist für uns Nordwestschweizer nur schädlich. Hoffentlich merken das auch die letzten Vorgestrigen. So bitter es für die Uni ist, dieser aktuelle Beweis kam gerade zur richtigen Zeit vor den Wahlen. Baader als Baselbieter Ständerat werden sich die Landschäftler bestimmt nicht antun, um nicht zur Lachnummer der Nation zu werden. Und dieser NR Miesch am Gängelband von Baader geht plaudern, um ja nicht Flagge zeigen zu müssen. Was haben wir nur für "Volksvertreter" im Baselbiet, verschenken einfach 75 Millionen, die wieder im Kantonshaushalt fehlen werden! Bruno Heuberger, Oberwil "Gegen den Bildungs- und Forschungsstandort Basel" Caspar Baader demaskiert sich selber: Mit seinem Nein zu den Uni-Finanzen politisiert er gegen den Bildungs- und Forschungsstandort Basel, gegen die Interessen des Hochschulkantons BL, aber möglicherweise für die Ideale der SVP. Das ist sein gutes Recht. Seine Ständeratskandidatur kann so nicht mehr ernst genommen werden. Martin Rüegg, Präsident SP BL, Landrat, Gelterkinden "Das macht mich wütend" Als Berufsbildungsverantwortlicher des Gewerbeverbandes Basel-Stadt möchte ich in meiner Entrüstung über das Vorgefallende folgende Gedanken los werden:
Kaum zu glauben, was da in Bern passiert ist: Ausgerechnet drei Baselbieter Nationalräte begraben eine lebenswichtige Subventionsabstimmung für die Uni beider Basel. Caspar Baader lehnt die Vorlage, ganz Parteidsoldat, ohne zu überlegen ab. Hans Rudolf Gysin und Christian Miesch glänzen durch Abwesenheit. Letzterer weilte bei einem Interviewtermin. Das nachdem dieser Nationalrat Peter Malama über die Medien (!) vorgeworfen hat, er politisiere nur für die Medien.
Ich rufe alle Wählerinnen und Wähler dazu auf, am 23. Oktober Politiker zu wählen, die selber denken und kantonale und regionale Verantwortung wahrnehmen und nicht blindlings ihrer Partei hinterher traben. Was sonst passieren kann, haben die oben genannten bei besagter Abstimmung eindrücklich bewiesen!
Wer leidet denn darunter, wenn die Uni beider Basel zu wenig Bundessubventionen erhält und die Trägerschaft dafür einspringen muss, natürlich die gewerbliche Berufsbildung. Das macht mich wütend. Urs Hasler, Präsident der Berufsbildungskommission des Gewerbeverbandes Basel-Stadt, Basel "Fiese kreative Buchhaltung" Ich glaube nicht, dass Herr Bader ein "Strammer Parteisoldat" ist. Und ich glaube auch nicht, dass seine Überlegungen zu dieser Abstimmung in irgend einer Form sachlich zu begründen sind - ausser mit Partei-Machtpolitischer Strategie. Wenn ein Bundesrat (der FDP) und sein unterstelltes Departement sich über guteidgenössische Gepflogenheiten von Treu und Glauben einfach hinwegsetzen, dann ist das Wasser auf die Mühle der SVP. Mit seiner Stimmabgabe hat Herr Bader ja nicht explizit dem Departement des Innern zugestimmt. Ich tippe darauf, dass anlässlich der kommenden Bundesratswahlen auch der Sitz von Didier Burkhalter seitens der SVP angegriffen wird.
Der Rettungsversuch von Herrn Peter Malama war hier zwar gut gemeint und verdient dessen Wiederwahl. Die Frage ist nun jedoch, wie unsere Finanzchefin Eva Herzog und ihr Team mit dieser fiesen kreativen Buchhaltung umgehen. Meine Empfehlung: Bar-Abzug bei der Überweisung in den Ausgleichsfond der Kantone im Sinne eines Pfandes bis zur Klärung durch die Gerichte. Grund: Diese 75 Millionen Franken verändern die Finanzkraft von Basel-Stadt als Geberkanton. Urs Güdel, Riehen "Das schlägt dem Fass den Boden aus" Dieses verantwortungslose Verhalten ist schlicht eine Schande. Wenn ein Nationalrat die Selbstdarstellung in einem Interview diesem wichtigen Geschäft vorzieht, kann er keine Prioritäten setzen. Gysin bestätigt nachträglich mit aller Deutlichkeit, dass die Partei Recht hatte, wenn sie ihn nicht mehr aufstellt. Aber Baader schlägt dem Fass doch den Boden aus: Er – der Kandidat für den Ständerat, stimmt gegen die Universität "seines" Kantones. Er – der damit wirbt, als Ständerat könne sich (Zitat:) "noch intensiver für eine Stärkung unseres Kantons in Bundesbern engagieren". Unglaublich! Peter Waldner, Basel "Herr Malama braucht nicht enttäuscht zu sein .." Herr Malama braucht nicht enttäuscht zu sein über das Baselbiet, er müsste entrüstet sein über seine Kollegen der SVP und der FDP aus Baselland! Ruth Hochuli, Augst "Sie blamieren das Baselbiet" Medienpräsenz statt Stimmabgabe im Saal bei Herrn Miesch, Parteihörigkeit statt Interessenvertretung bei Herrn Bader und bereits schon legendäre Totalabwesenheit bei Herrn Gysin. Drei Baselbieter Bundesparlamentarier blamieren unseren Kanton bis auf die Knochen, zwei werben mit Heimatliebe und Siebedupf, der Dritte schmollt und alle drei machen gerne markige Sprüche gegen den Kanton Basel-Stadt. Zum Glück sind bald Wahlen, auch wenn dies der Universität nun nichts mehr nützen wird. Simone Peter, Zeglingen "Haltung der SVP ist Baader wichtiger" Einmal mehr hat Nationalrat Caspar Baader bewiesen, dass ihm, als treuer Parteisoldat, die Haltung der eigenen Partei wichtiger ist, als die regionalen Interessen. Mit diesem Vorgehen disqualifiziert sich Caspar Baader als Ständeratskandidat einmal mehr. Er demonstriert damit eindrücklich, dass er als Ständerat primär die Parteiinteressen und nicht diejenigen seines Kantons vertreten würde. Dass die Herren Miesch und Gysin abwesend waren, überrascht nicht mehr. Ich wähle deshalb mit Überzeugung Elisabeth Schneider-Schneiter sowohl als National- wie auch als Ständerätin. Sie ist Garantin dafür, dass die regionalen Interessen in Bundesbern das entsprechende Gehör finden! Stephan Gassmann, Aesch |
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