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Münsterhügel: 3'500 Besuchende hielten Hof in den Höfen

Starkes Interesse der Bevölkerung an den prachtvollen Höfen und Patrizierhäusern gestern Samstag auf dem Basler Müsterhügel.
Basel, 11. September 2011

Grund dafür, dass die Öffentlichkeit in den standesgemäss ausgestatteten Basler Bürgerhäusern an der Rittergasse und den mittelalterlichen Handwerkerhäusern am Rheinsprung für einmal selbst Hof halten konnten, war der Europäische Tag des Denkmals. Das Bau- und Verkehrsdepartement wählte dieses Jahr den Münsterhügel "als Schatzkästchen unserer Kulturgeschichte" aus, wie sich der zuständige Regierungsrat Hans-Peter Wessels ausdrückte.

Laut Angaben des neuen Denkmalpflegers Daniel Schneller liessen sich 3'500 Personen – die bis zu einer Stunde Schlange standen, um ein Ticket zu ergattern – in 32 Führungen in feudalen Residenzen mit klingenden Namen wie "Ramsteinerhof", "Olsbergerhof", "Hohenfirstenhof", "Zur Augenweide" oder "Ritterhof" (Bild mit Erwin Baumgartner von der Denkmalpflege) einen Eindruck vom grossbürgerlichen Leben und Streben in vergangenen Jahrhunderten geben.

Prunkstücke noch und noch

Dass der Anlass auf diese Weise zustande kam, war auch der Bereitschaft der Liegenschaftsbesitzer – Privatpersonen, aber auch einzelne Firmen – zu verdanken, die Tore ihrer Residenzen zu öffnen, die früher auch privat oder von Handelsunternehmen bewohnt wurden. Den Besuchenden offenbarten sich prunkvolle Einrichtungen wie Kachelöfen, bemalte Leinentapeten oder kunstvolle Beschläge und Stuckaturen ebenso wie grosszügige Treppenaufgänge, Eichendielen oder marmorgefasste Cheminées.

Schade, dass einzelne Domizile nur von Zehn Personen-Gruppen besucht werden konnten: Sie waren blitzartig ausgebucht. Und die Gelegenheit, einen Blick hinter die barocken Fassaden zu werfen, dürfte so bald nicht wieder kommen. Die Führungen riefen aber wieder die Rolle des Müsterhügels, wo einst Goethe wandelte, als Zentrum des geistigen und repräsentierenden Lebens ins Bewusstsein.

25 Jahre Münsterbauhütte

Betrieb herrschte am Wochenende auch im und rund um das Münster. Anlass war das 25-jährige Jubiläum der Münsterbauhütte. Für einmal war der Kreuzgang nicht Ort der Besinnung und der Ruhe. Vielmehr zeigten Berufsleute wie Steinmetze, Schmiede oder Kunstglaser, wie sie dafür sorgen, dass das Münster dem Zerfall widerstehen kann. Und durch die Umgebung, in der die Basler Oberschicht ihre ewige Ruhe fand, zogen für einmal Würstchendüfte.


pkn.

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