Erstochen: Indianer und Filmstar Ambrósio VilhalvaBasel, 4. Dezember 2013Der Indianer Ambrósio Vilhalva ist am Sonntag ermordet worden. Er war ein wichtiger und entschlossener Führer der Guarani-Kaiowá-Indianer im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso do Sul. Und er war ein Filmstar. Seine eindrücklichen Auftritte im preisgekrönten Spielfilm "Birdswatchers, das Land der roten Menschen" hatten ihn weltbekannt gemacht. Der Streifen thematisiert den verzweifelten Kampf der Guarani um ihr angestammtes Land. Es ist die uralte Geschichte der Indianer, die sich gegen die vorrückende Zivilisation zu wehren versuchen.
Opfer einer Affekthandlung?
Gemäss Elsbeth Vocat, Aktivmitglied und Südamerikakennerin der Indianerunterstützungs-Organisation Incomindios Schweiz, haben die Filmarbeiten und der Ruhm Ambrósio Vilhalva allerdings auch aus der Bahn geworfen. Er habe zu trinken begonnen und sich mit Vertretern seines Volkes überworfen. Etwas, das bei Urvölkern, die unter Druck geraten, häufig zu beobachten ist: Die Bedrängten geraten im Stress aneinander, weil sie verschiedene Wege gehen wollen. Widerstand oder Anpassung? Diese Frage bildet der häufigste Streitpunkt in Situationen höchster existenzieller Bedrohung.
Der Kampf der noch etwa 46'000 Guarani gegen die eindringenden Siedler, Farmer und Konzerne wird wohl weitergehen. Stephen Corry, Direktor von Survival International, ist angesichts des wirtschaftlichen Drucks auf die letzten Indianergebiete Brasiliens wenig optimistisch: "Die Guarani leiden unter einer der höchsten Mordraten der Welt und der Raub des Landes steht im Zentrum dieser Gewalt. Dennoch wird der Prozess der Landanerkennung weiter verschleppt – die Behörden tun einfach zu wenig, um die Farmer herauszufordern, die das Land der Guarani genommen haben." Weiterführende Links: |
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