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© Screenshot von Film SFDRS


Krach im "Drummeli": Regisseur Michael Luisier geht

Im Fasnachts-Comité soll es Verantwortliche geben, die Kunstschaffende mit Befehlen in den Griff kriegen wollen: Dem scheidenden Regisseur fehlte die künstlerische Freiheit.
Basel, 8. Juni 2011

Das "Drummeli" fällt mächtig aus dem Takt: Regisseur Michael Luisier ist überraschend von seinem Amt zurückgetreten. Dies bestätigte Luisier heute Nachmittag gegenüber OnlineReports. Letzte Woche am Dienstag habe er dem Gremium des zuständigen Fasnachts-Comités sein Kündigungsschreiben zukommen lassen. Weshalb?

Michael Luisier will "nicht dreckige Wäsche" waschen: "Ich bin kein Konfliktmensch." Der Regisseur, der sich hauptberuflich als Redaktor der Literaturredaktion von Schweizer Radio DRS 1 engagiert und in den letzten drei Jahren beim "Drummeli" erfolgreich Regie führte, will aber auch die Hintergründe seines Rücktritts nicht verheimlichen. Hier spricht der Basler Künstler, Journalist und Fasnächtler Klartext.

Vom Diskutieren zum Befehlen

Im ersten Jahr seines Wirkens als "Drummeli"-Regisseur (2008) sei alles noch gut gegangen. Die Beteiligten hätten die Dinge miteinander besprochen, gemeinsam Entschlüsse gefasst und gehandelt. Zu einer Erstarrung der Beziehung zwischen ihm und einigen Comité-Mitgliedern habe seinem Gefühl nach seine Entscheidung vor einem Jahr geführt, das Ensemble auszuwechseln. Von da an sei der bisherig gepflegte Dialog seitens der besagten Comité-Verantwortlichen zu einem für ihn auf die Dauer nicht akzeptablen "Befehlsstil" mutiert.

Zudem seien die Kontrollen auf eine auch für die Schauspielenden unangenehme Art verstärkt worden. Luisier sagte, er habe sich zunehmend überwacht gefühlt und "kein Vertrauen mehr" in seine Arbeit gespürt: "Wenn man keine künstlerische Freiheit mehr hat, kann man auch seine Arbeit nicht mehr richtig machen." Gerissen ist dem Regisseur der Geduldsfaden schliesslich nach einer Sitzung vom 16. Mai. Anstelle einer Anerkennung für den bislang unerreichten Erfolg der letzten "Drummeli"-Inszenierung, sei er mit neuen Forderungen konfrontiert worden, auf die er nicht eingehen wollte. Hierauf habe ihm ein Comité-Mitglied sogar gedroht, falls nötig andere Saiten aufzuziehen.

Unterschiedliches Kunstverständnis

"Was will man da noch machen?", fragte sich heute der zurückgetretene Regisseur verständnislos. Er habe sich seinen Schritt lange überlegt, und dieser sei endgültig, da gewissen Mitgliedern des Comités – "ich habe auch Freunde dort" – das Feingefühl für künstlerische Leistungen offensichtlich abgehe oder sie einfach völlig andere Vorstellungen vom zukünftigen "Drummeli" hätten als er sie habe. Keineswegs nur aus dem Umfeld des scheidenden Regisseurs gibt es aber Stimmen, die ihm zugestehen, das "Drummeli" mit sichtbarem Erfolg auf ein neues Niveau gehievt zu haben.

Das "Drummeli" mit seinen etwa 1'000 Mitwirkenden ist ein Teil der Basler Fasnacht. Es gilt als "die grosse Leistungsschau der Stammvereine, welche die Konzerte prägen und bestreiten", heisst es auf der Homepage des Fasnachts-Comités. Dieses muss nun rasch nach einem neuen und ebenbürtigen Regisseur Ausschau halten. Denn zum nächsten "Drummeli" ist es nicht mehr so arg lang: 11. bis 17. Februar 2012.

Eine von OnlineReports erbetene Stellungsnahme zum Rücktritt Michael Luisiers durch das Fasnachts-Comité steht noch aus.




Weiterführende Links:
- André Schaad neues Comité-Mitglied
- Werbe-Spott: Frau Ludwig, beziehen sie Stellung!
- Basler Piccolo-Ikone Erwin Oesch gestorben
- D Bängg vo dr Basler Schnitzelbangg Gsellschaft 2006


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"Das Drummeli hat mit Michael Luisier sehr gewonnen"

Schade – das Drummeli hat gerade mit Michael Luisier sehr gewonnen und nun diese Trennung. Mit denn Profi Schauspielen hat sich Qualität in Punkto Aussprache und des Verstehens aller Texte und Pointen sehr verbessert, einzig die sogenannten "schillernden" Fasnächler – Schauspieler haben mir persönlich gefehlt – aber gibt es die überhaupt noch? Wage ich hier etwas pointiert zu fragen. Ich kann leider nicht ganz verstehen, dass man sich in der Fasnachtsszene auf solche Art verhält. Es soll doch Spass und Freude machen und "s Fünferli – Fünferli sy looh".


Daniel Widmer, Alt Obmaa IG Chaise und alt Verkehrskommissions-Mitglied, Binningen



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RückSpiegel

 

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Die BaZ bezieht sich in einem Artikel über die Zerwürfnisse in der Baselbieter SVP auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Kita-Krise im Baselbiet auf OnlineReports.

BaZ, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die OnlineReports-News über das geplante Ministertreffen in Basel auf.

Der Sonntagsblick zitiert OnlineReports in einer grossen Recherche über die Baselbieter SVP-Politikerin Sarah Regez.

Baseljetzt verweist im Bericht über Basler Schiffsunfälle auf ein OnlineReports-Video.

Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

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In einem Satz


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