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"Grosses Vorbild Christoph Blocher": Kandidat Jörg Krähenbühl

SVP BL steigt mit Jörg Krähenbühl in den Regierungs-Wahlkampf 2007

Der Fraktionspräsident aus Reinach setzte sich gegen den Rünenberger Polit-Manager Thomas de Courten durch


Von Peter Knechtli


Der 60-jährige Reinacher Gewerbler Jörg Krähenbühl ist der offizielle Regierungsrats-Kandidat der Baselbieter SVP: Der Parteitag nominierte den Fraktionspräsidenten heute Dienstagabend in Frenkendorf nach einer harten Ausmarchung im dritten Wahlgang als Nachfolger von Sanitätsdirektor Erich Straumann. Der Kandidat setzte sich gegen den um 20 Jahre jüngeren Landrat Thomas de Courten durch. Zur Auswahl standen fünf Persönlichkeiten.


Zum Bersten voll war der Saal des "Wilden Mannes" in Frenkendorf, als SVP-Präsident Dieter Spiess seine Parteibasis - und die BüZa-Regierungsräte Sabine Pegoraro und Adrian Ballmer (FDP) - begrüsste. Auffällig: CVP-Regierungsrätin Elsbeth Schneider war nicht anwesend, was im Verlaufe des Abends zu mehr als einem pikanten Kommentar Anlass gab. "Es wird ein harter Wahlkampf, in dem es auf jede Stimme auch ausserhalb unserer Partei ankommt", betonten mehrere Votanten. Andere äusserten Zweifel daran, "dass die Kandidatur de Courten von der CVP mitgetragen wird".

Die grosszügige Auswahl von fünf Kandidatinnen und Kandidaten, die sich dem Nominations-Parteitag stellte, zeigte ein Bild erfahrener politischer Persönlichkeiten, die alle ihre individuellen Facetten zeigten. Die beiden Frauen, Helen Wegmüller (59, Landrätin und Münchensteiner Gemeinderätin) und die Hölsteiner Gemeindepräsidentin Anita Schweizer (56), brachten sich im Stil moderat, aber inhaltlich teilweise resolut ein. "Ich bin eine ziemlich autoritäre Gemeindepräsidentin", charakterisierte sich beispielsweise Anita Schweizer, während Helen Wegmüller ("mit einer Frauenkandidatur kann die SVP eine neue Ära einläuten") auf eine Frage aus dem Publikum einräumte: "Eine Frau politisiert gleich wie ein Mann."

"Das Alter ist kein Nachteil"

Im Brustton der Überzeugung und mit der Miene, die an eine Befehlsausgabe erinnerte, aber mit staatsmännischem Anflug präsentierte sich der Rünenberger Politik-Manager Thomas de Courten (40), den einige Parteiexponenten gern als ihren Kandidaten gesehen hätten. Er stellte sich als wurzeltreuer SVP-Mann dar, der überzeugungsstark, durchsetzungsfähig und "gegen soziale Hängemattenpolitik" sei. Demgegenüber eher väterlich wirkte Fraktionspräsident Jörg Krähenbühl. Der 60-jährige Reinacher Sportgeschäfts-Inhaber und Vater zweier erwachsener Söhne nannte Christoph Blocher als sein "grosses Vorbild", der "auch erst mit 62 Jahren Bundesrat wurde". Er versprach, im Falle einer Wahl "der Chef zu sein und nicht der Angestellte der Chefbeamten" (nach diesem Statement applaudierte FDP-Gast Adrian Ballmer ziemlich müde und blickte säuerlich zu Seite, obschon höchstwahrscheinlich nicht er gemeint war). Der 41-jährige Oberwiler Landwirt und Landrat Hanspeter Ryser zeigte am meisten Witz und einen breiten beruflichen Horizont. Eine junger SVP-Regierungsrat sei jetzt nötig, "damit er schon möglichst lange im Amt ist, wenn wir den zweiten Sitz erobert haben werden".

In der Diskussion unter Ausschluss der Kandidierenden zeigte sich schnell, dass das Rennen zwischen Krähenbühl und de Courten ausgemacht würde. Für Krähenbühl wurde seine überparteiliche Akzeptanz und seine Verankerung in Gewerbe und unter Hauseigentümern ins Feld geführt - etwa durch Andreas Schneider, den Präsidenten der Wirtschaftskammer Baselland. Diese Empfehlung war bemerkenswert: De Courten arbeitete während zehn Jahren für die Wirtschaftskammer, zuletzt als Vizedirektor. Für de Courten, so ein Votant, spreche "sein gewinnendes Auftreten" und sein "gewisser Kennedy-Effekt".

Frauen ohne jede Chance

Die Diskussion spiegelte sich auch in den Ergebnissen der anschliessenden drei Wahlgänge. Die Letztgewählten der beiden ersten Wahlgänge schieden automatisch aus.

Im ersten Wahlgang (absolutes Mehr 126 Stimmen) holte Krähenbühl 102, de Courten 86, Ryser 40, Schweizer 16 und Wegmüller 7 Stimmen.

Im zweiten Wahlgang (absolutes Mehr 127 Stimmen) holte de Courten auf: Krähenbühl 109, de Courten 99, Ryser 34 und Schweizer 11 Stimmen.

Nach dreistündiger Debatte brachte der dritte Wahlgang (absolutes Mehr 126) die Entscheidung: Nominiert war mit 131 Stimmen Jörg Krähenbühl. Ihm folgten de Courten mit 104 und Ryser mit 16 Stimmen.

Die Bekanntgabe der Wahl Krähenbühls war begleitet von frenetischem Applaus. Mit zu den ersten Gratulanten gehörten die beiden FDP-Regierungsräte, die zusammen ihren wahrscheinlichen neuen Kollegen schon die ebenso wahrscheinliche Regierungsmehrheit bilden werden, es vorerst aber bei herzlichen Glückwünschen bewenden liessen. Zu den ersten Gratulanten gehörte Berufsnetzwerker und Wirtschaftskammer-Direktor Hans Rudolf Gysin. Jörg Krähenbühl soll kommenden Februar die Nachfolge des zurücktretenden Sanitätsdirektors Erich Straumann (61) antreten.

26. September 2006

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