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© Fotos by Christof Wamister, OnlineReports.ch
Pilotprojekt seit 2016: Poller-Anlage am Basler Spalenberg.

Innenstadt Basel: Die Poller kommen – und Einsprachen

Noch vor Jahresende will der Kanton damit beginnen, Zufahrtssperren zur verkehrsreduzierten Innenstadt einzubauen. Gegen zwei der Anlagen laufen aber noch Einsprachen.


Von Christof Wamister


Seit mehr als zehn Jahren ist in Basel das Verkehrsregime Innenstadt in Kraft und die Zufahrt in die Kernzone mit Autos und Motorrädern eingeschränkt. Im Januar 2015 wurde die Regelung auch signalisiert; nach einem grossen politischen Gezerre um die Details der Verordnung. Eine Initiative für eine Mittlere Brücke mit Autoverkehr kam nicht zustande. So konnte – ebenfalls mit Verzögerungen – auch das Parking Kunstmuseum unter dem St. Alban-Graben gebaut werden, das Bestandteil des "Verkehrskompromisses" war.

Dass dem Verkehrsregime mit mechanischen Zufahrtssperren Nachdruck verschafft werden sollte, war weitgehend unbestritten. Eine erste Poller-Anlage ist als Pilotprojekt seit 2016 an der Zufahrt zum Spalenberg in Betrieb und erfüllt ihren Zweck.

 

Spalenberg: Ab 11 Uhr senken sich die Poller nur auf Anmeldung.

 

Doch die Erstellung weiterer Anlagen zieht sich in die Länge. Der Grosse Rat billigte damals das Projekt der Regierung. Doch dann erwies sich eine Variante, die auch Terroranschläge durch Fahrzeuge verhindern sollte, als zu aufwendig und zu teuer.

Im Sommer 2023 hat der Kanton die Aufträge neu ausgeschrieben und im Juni dieses Jahres die Bauvorhaben auf Allmend publiziert. Polleranlagen sind an der Kasernenstrasse 1, an der Rittergasse 22/24, bei der Zufahrt zur Freien Strasse unterhalb des Bankenplatzes und an der Stadthausgasse 22 vorgesehen.

Auf die ursprünglich geplanten "mechanischen Sperren" an beiden Zugängen zur Steinenvorstadt wird vorerst verzichtet. Gestrichen ist die Sperre am Kleinbasler Lindenberg. Die Anlage am Spalenberg wird ersetzt und auf den neusten Stand gebracht.

 

Erstes Ziel bis Ende Jahr

 

Wie von Daniel Hofer, Mediensprecher beim Bau- und Verkehrsdepartement, zu erfahren ist, wollen die Abteilung Mobilität und das Tiefbauamt die Anlage an der Freien Strasse "noch in diesem Jahr einbauen". Gegen die Poller an der Rittergasse und der Kasernenstrasse sind allerdings Einsprachen eingegangen, weshalb es unsicher sei, ob der "Endtermin im Herbst 2025" eingehalten werden könne.

Dass ausgerechnet gegen diese beiden Anlagen eingesprochen wird, erstaunt nicht. Während die Freie Strasse und die Stadthausgasse jetzt klar als Fussgängerzonen gestaltet sind, wirkt die Kasernenstrasse noch sehr verkehrsorientiert.

 

Rittergasse allzu einladend

 

Etwas unklar präsentiert sich die Situation in der Rittergasse, wo die breite Zufahrt unbedarfte Touristen zu Irrfahrten einlädt und die gepflästerten Seitenstreifen als Parkplatz interpretiert werden. Kontrollen der Verkehrspolizei finden nur sporadisch statt.

Eine mechanische Sperranlage dürfte hier zu Beginn einen kleinen Schock auslösen. Doch während der Anlieferungszeiten vormittags von 5 bis 11 Uhr senken sich die Poller für die Fahrzeuge automatisch. Danach müssen sich die Zufahrtsberechtigten allerdings per QR-Code anmelden.

Ursprünglich wollten die Verkehrsplaner die Poller an der Kreuzung Rittergasse/Bäumleingasse aufstellen, was allerdings die Situation mit den beiden schönen Barockpalais beeinträchtigt hätte.

Als technische Anlagen sind die Poller eine ästhetische Beeinträchtigung des Strassenbildes. An die optischen Auswirkungen des ruhenden und rollenden Verkehrs ist man sich hingegen gewöhnt.

13. September 2024

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"Nabel der Welt"

Baaasel isch halt doch dr Naaabel vo dr Wält – was interessieren da schon Erfahrungen aus der grossen weiten Welt?


Franz Bloch-Bacci, Aesch




"Der Fortschritt ist eine Schnecke"

Der Fortschritt ist eine Schnecke. Am 9. Januar 2013, vor gut elfeinhalb Jahren, hat der Grosse Rat den Anzug Ernst Jost und Konsorten betreffend versenkbarer Pfosten an die Regierung überwiesen. Poller gibt es weltweit seit Jahrzehnten, auch im benachbarten Elsass. Für Basel müssen diese Pfosten natürlich wieder neu erfunden werden. Manchmal hat man das Gefühl, Schildbürger hätten die Verwaltung und die betroffene Anwohnerschaft unterwandert.


Roland Stark, Basel



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vom 3. Oktober 2024
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Der Ort, an dem gefressen wird: Littering ahoi!

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