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© Foto by Michael Fritschi
Künftig in getrennten Fraktionen: Die Grüne Anouk Feurer und Basta-Grossrätin Heidi Mück.

Grosser Rat Basel-Stadt: Grüne und Basta gehen separat – GLP wartet ab

Im rot-grünen Lager gibt es neu drei Fraktionen. Die Parteien in der Mitte denken über eine engere Zusammenarbeit nach.


Von Alessandra Paone


Grüne und Basta gehen in Basel-Stadt nun auch im Grossen Rat getrennte Wege und bilden eigene Fraktionen. Dieser Schritt war zu erwarten, nachdem die beiden Parteien bei den Gesamterneuerungswahlen am 20. Oktober erstmals seit 20 Jahren mit separaten Listen angetreten sind – und damit Erfolg hatten. Der Wähleranteil der früheren Bündnispartnerinnen ist zusammen grösser als noch vor vier Jahren. Die Grünen stellen zwölf, Basta sechs Parlamentsmitglieder.

Das Wahlergebnis habe gezeigt, dass Basta in Basel "einen festen Platz" habe, lässt sich Co-Präsident Nicola Goepfert in einer Medienmitteilung vom Montag zitieren. Der Wahlerfolg ermögliche, einen eigenständigen Weg zu gehen und "ökologische sowie soziale Transformationsprozesse" anzustossen.

Basta stand der Trennung lange skeptisch gegenüber. Die Grünen hatten diese 2022 initiiert und vorangetrieben – sehr zum Missfallen der Links-Partei, die sich hintergangen und im Stich gelassen fühlte. Inzwischen scheint man aber zur Erkenntnis gelangt zu sein, dass der Alleingang nicht nur die Profile der einzelnen Parteien schärft, sondern auch das rot-grüne Lager insgesamt stärkt. Mit diesem Schritt würden zukünftig drei linke Fraktionen im Basler Parlament "für soziale und ökologische Anliegen streiten", heisst es denn auch im Basta-Communiqué.

 

"Meilenstein in der Geschichte"

 

Die Grünen bezeichnen ihre Eigenständigkeit im Grossen Rat als neuen "Meilenstein in der Geschichte ökologisch-sozialer Parteien". Sie haben sich als viertstärkste Kraft in Basel-Stadt "etabliert". Die Jungpartei, das Junge Grüne Bündnis, ist mit drei Gewählten in der Fraktion vertreten. Sollte sich Anina Ineichen am Sonntag gegen die bisherige Baudirektorin Esther Keller von der GLP durchsetzen, wären die Grünen nach dem Ausscheiden von Elisabeth Ackermann vor vier Jahren auch wieder Teil der Regierung.

Mit dem Entscheid von Grünen und Basta werden in der kommenden Legislatur neu acht Fraktionen im Kantonsparlament vertreten sein – ausser es kommt zu weiteren Veränderungen. Denkbar wäre etwa ein Zusammenschluss von Mitte, EVP und GLP. Heute bilden die Mitte mit der EVP und die GLP je eine Fraktion.

Im Interview mit OnlineReports zeigte sich das Mitte-Präsidium offen für eine engere Zusammenarbeit mit den Grünliberalen. Auf Parlamentsebene sei dies sicher sinnvoll, sagte Co-Präsidentin Sara Murray.

 

Eine neue Mitte-Fraktion?

 

Bisher sind aber nur Gespräche zwischen der Mitte und der EVP geplant, wie Mitte-Fraktionschefin Andrea Strahm zu OnlineReports sagt. Noch sei zwar nichts definitiv entschieden, es sei aber davon auszugehen, dass die beiden Parteien "die Tradition weiterführen werden".

Zur GLP meint Strahm: "Ich weiss nicht." Die Grünliberalen seien nicht immer die verlässlichsten Partner, sagt sie und verweist auf deren Schlingerkurs bei der Debatte um die Lohngleichheitsanalyse. "Aber sie sind eine Mitte-Partei und sicher nicht die Letzten, mit denen ich eine Fraktion bilden würde."

Die Grünliberalen gehen das Thema offener und vor allem taktischer an. Man habe zuerst den Entscheid von Grünen und Basta abwarten wollen, sagt Fraktionspräsidentin Claudia Baumgartner. Nun werde man aber Gespräche aufgleisen – etwa mit der Mitte. "Von der Ausrichtung her haben wir einige Überschneidungen." Ausserdem würde eine starke Mitte dem politischen System angesichts der weltweiten Polarisierung sicher nicht schaden.

 

Gemeinsam gegen Polarisierung

 

Bei einer Abwahl der gemässigten Regierungsrätin Esther Keller ist auch in Basel-Stadt eine Polarisierung zu erwarten. Denn eine rot-grüne Mehrheit in der Kantonsexekutive hätte eine aggressivere Opposition zur Folge. "In diesem Fall wäre eine engere Zusammenarbeit in der Mitte wohl dringlicher", sagt die GLP-Fraktionschefin.

Für Baumgartner muss dies aber nicht zwingend eine gemeinsame Fraktion bedeuten. Sie sähe auch einen regelmässigen Austausch oder eine koordinierte Kooperation bei bestimmten Sachgeschäften als Möglichkeit.

Auf bürgerlicher Seite dürfte alles beim Alten bleiben. Am ehesten wäre ein Zusammenschluss von LDP und FDP denkbar. Bei den Liberalen ist dies aber "kein Thema", wie Fraktionschef Raoul Furlano auf Anfrage bestätigt.

Die Freisinnigen scheinen der Idee hingegen weniger abgeneigt zu sein. Fraktionspräsident Erich Bucher sagt: "Im Moment laufen wir allein, aber bis zum 31. Dezember kann noch einiges passieren." Bis dann müssen die Parteien die Fraktionen melden. Er rechne aber nicht damit, dass noch etwas geschehe, und sehe im Moment auch keine Notwendigkeit. Komme aber die LDP auf die FDP zu, sei man offen für Gespräche.

19. November 2024

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