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"Extrem auf die Kante genäht": Absenzenproblem-Standort Universitätsspital

Spuck-Management: Stress für Eltern und Klinik-Personal

Kids-Quarantäne und Eltern-Präsenz bei Tests wird selbst zum Ressourcen-Problem im Universitätsspital


Von Peter Knechtli


Die massive Zunahme von Covid-Ansteckungen in Schulen stellt Eltern und insbesondere das Universitätsspital und sein Personal auf die Probe. Die Knappheit an Pflegekräften wird durch Absenzen wegen Quarantäne oder Testen ihrer Kinder noch verschärft.


Aus dem Baselbiet meldete uns eine Mutter eine endlose Schlange vor dem Impf- und Testzentrum Muttenz. Grund sind in diesem Fall Schulkinder, die nach einem positiven Pool-Spucktest in ihrer Klasse nun einzeln getestet werden müssen (Depooling).

In Basel-Stadt führt die Durchtestung von Schülerinnen und Schülern aus positiven Klassenergebnissen zu ähnlichen Situationen. Der dreifache Familienvater Sebastian Zurbriggen (Name geändert) berichtet, dass es beim Depooling-Testen seines Sohnes diese Woche vor dem Hinterhof des Gottfried Keller-Schulhauses, wo ein Freiluft-Testzentrum eingerichtet wurde, zu einer "Warteschlange um zwei Ecken" gekommen sei. Gut eine Stunde habe er bei der Begleitung seines Buben in der Kälte gewartet, derweil die Primeli-Schüler miteinander herumspielten.

Warum nicht unter Leitung der Lehrperson?

Zubriggen ist berufstätig. Er versteht nicht, weshalb er und andere Elternteile die Kinder an einem Werktag-Morgen zum Test begleiten mussten und die Kinder nicht im Klassenverband von der Lehrkraft begleitet zum Covid-Test antraben konnten.

Nach seiner Meinung stellen die so organisierten Tests die Eltern vor grosse Probleme und enormen Zeitdruck. Kinder spucken am Morgen in den Topf. Abends zwischen 20 und 21 Uhr wird den Eltern das Ergebnis des Pool-Tests übermittelt. Noch am selben Abend werden sie per Mail und SMS zum Depooling-Testen aufgeboten. Das heisst: ein Elternteil muss unter Umständen spontan der Arbeit fernbleiben.

Am Abend erfahren die Eltern das Testresultat und allenfalls die Anordnung einer Quarantäne, was bedingt, dass ein Elternteil zur Betreuung insbesondere kleiner Schüler zu Hause bleiben muss.

Quarantäne verknappt Pflegepersonal zusätzlich

Das massive Hochfahren an Testkapazitäten wegen der starken Zunahme an infizierten Schülerinnen und Schülern und die folgende Quarantäne wird sogar im Basler Universitätsspital zu einem ernsten Problem. Sprecher Nicolas Drechsler sagt zu OnlineReports: "Wir verlieren unsere Pflegekräfte und Ärzte, weil sie mit Kleinen in Quarantäne gehen" – also Spitalpersonal, das in dieser kritischen Zeit in der Klinik ohnehin dringend gebraucht würde.

Zwar hat das Unispital die Möglichkeit, kurzfristig eine mobile Kinderbetreuung aufzubieten, um Personal nicht für private Betreuungsaufgaben abziehen zu müssen. Doch im Fall von Covid ist es wenig ratsam, externe Kräfte aufzubieten, wenn sich Kinder in Quarantäne befinden.

"Schwierig und anstrengend"

"Wir reden noch nicht von einer Katastrophe, aber die Situation ist schwierig und anstrengend", sagt Drechsler. "Wenn auf einer Station plötzlich drei Leute ausfallen, haben wir ein Problem. Wir erfahren es erst am Abend vorher." Die vielen Quarantänefälle dieser Viren-Welle akzentuiert das Problem der Personalknappheit.

Zwar sei die Klinik "gut eingespielt mit Springern und Temporärreserven", aber derzeit personell "extrem auf die Kante genäht". Kritisch ist die Lage, wenn in Abteilungen gleich mehrere Eltern von Kindern homogener Altersklassen der 5- bis 15-Jährigen wegen spontanen Quarantäne-Einsätzen betroffen sind. Drechsler weist darauf auf den zusätzlich spezifischen Umstand hin, dass relativ viele Ärzte und Pflegekräfte mit Partnerinnen oder Partnern aus Gesundheitsberufen liiert sind.

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4. Dezember 2021


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"Mario Irmiger wird neuer Migros-Chef"

Migros-Magazin
Titel in der Ausgabe
6. Februar 2023
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Euer neuer Chef heisst eigentlich Irminger, aber Irmiger klingt urchiger.

RückSpiegel


In ihrem Bericht über die bevorstehenden National- und Ständerats-Nominationen im Baselbiet bezog sich die Basler Zeitung auf eine OnlineReports-Recherche.

Die Basler Zeitung nahm den OnlineReports-Primeur über die Bundesgerichts-Beschwerde der Stadt Liestal gegen das Cheddite-Kantonsgerichts-Urteil auf.

Die BZ Basel zog eine OnlineReports-Erstnachricht über eine Anzeige gegen den Laufener Stadtpräsidenten nach.

Die Basler Zeitung bezog sich in ihrem Bericht über einen diebischen BVB-Kadermann auf einen OnlineReports-Primeur.

Im Porträt von Regierungsrat Isaac Reber nahm die Basler Zeitung auf eine "fast schon legendäre Wortschöpfung" von OnlineReports Bezug.

Telebasel nahm im "Wahltalk" auf ein Zitat in einem OnlineReports-Artikel Bezug.

Die BZ Basel zog die OnlineReports-Erstmeldung über die Verhaftung eines Gewerbetreibenden nach.

Zum aktuellen Thema "Krise des Kulturjournalismus" bezeichnet die Basler Zeitung die Theater- und Opernkritiken in OnlineReports als "löbliche Ausnahme".

In ihrem Text über die Bundesratswahlen zitierte die Luzerner Zeitung aus dem OnlineReports-Leitartikel über die Basler Kandidatin Eva Herzog.

In seiner Bestandesaufnahme über Basler Online-Medien startet das Wirtschafts-Magazin Trend von Radio SRF1 mit OnlineReports.

Die Basler Zeitung ging in ihrem Bericht über den Telebasel-Weggang von Claude Bühler auf dessen Rolle als Theaterkritiker bei OnlineReports ein.

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In ihren Presseschauen zu den Bundesratswahlen zitierten bajour.ch und primenews.ch aus dem OnlineReports-Leitartikel über Eva Herzog.

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Bajour zitierte OnlineReports in seinem Bericht über die Verwicklung von Bundesratskandidatin Eva Herzog in umstrittene Basler Geschäfte.

In ihrer Recherche über die sterbende Kulturberichterstattung in Basler Medien bezieht sich Bajour auf OnlineReports.

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In einem Satz


Basel Area Business & Innovation, die Agentur für Standortpromotion und Innovationsförderung, hat im vergangenen Jahr 96 Startups bei ihrer Gründung begleitet und beraten – so viele wie noch nie.

Die Basler Jungliberalen nominierten Felix Guntrum, Joshua Marckwordt, Josephine Eberhardt und Benjamin von Falkenstein als Nationalrats-Kandidierende und wählten von Falkenstein zum neuen Präsidenten.

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Die Junge SVP Baselland hat ihre Präsidentin, neue Landrätin und Sissacher Intensivpflege-Expertin Nicole Roth als Nationalrats-Kandidatin nominiert.

Die Juso Basel-Stadt haben Ella Haefeli, David Portmann, Nino Russano und Maria Schäfer als Kandidaturen für die Nationalratswahlen nominiert.

Nach acht Jahren "erfolgreicher Zusammenarbeit" wollen im Baselbiet die Grünen und die EVP ihre Fraktions-Gemeinschaft im Landrat fortsetzen.

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Auf der Basler St. Jakobs-Strasse, eine offizielle und beliebte Pendlerroute für Velofahrende, soll künftig zur Erhöhung der Verkehrssicherheit auf Höhe des Christoph-Merian-Parks künftig in beiden Fahrtrichtungen ein Velostreifen zur Verfügung stehen.

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Sarah Baschung leitet ab 1. April den Swisslosfonds Basel-Landschaft in der Sicherheitsdirektion und folgt auf Heidi Scholer, die in Pension geht.

Basel-Stadt und Baselland wollen zusammen die psychiatrische Versorgung in der Gemeinsamen Gesundheitsregion weiterentwickeln.

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Heiko Vogel (47), der frühere Cheftrainer, kehrt am 1. Januar 2023 als Sportdirektor zum FC Basel zurück, um den "gesamten operativen Fussball-Alltag des FCB" zu verantworten.

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Auf die im Februar zurücktretende "Basta"-Grossrätin Beatrice Messerli (70) wird die Präsidentin des Jungen Grünen Bündnisses Nordwest, die Klimaaktivistin Fina Girard (Jahrgang 2001) folgen.

Lorenz Amiet, bisher Vizepräsident, wird neuer Präsident der SVP-Grossratsfraktion als Nachfolger von Pascal Messerli, der neu Parteipräsident wurde.

In Lörrach bewarf dieser Tage ein Unbekannter die Fassade der Synagoge der Israelitischen Kultusgemeinde mit Eiern.

Am Riehenring entsiegelt das Basler Bau- und Verkehrsdepartement als Versuch ab 31. Oktober insgesamt 14 Parkfelder, so dass dort zukünftig Regenwasser in den Untergrund geleitet wird.