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Win-win-Si­tu­a­ti­on? Christian Keller (links) und Armin Faes sehen die Vorteile.

Christian Keller von Prime News übernimmt die Kleinbasler Zeitung

Der Basler Journalist hat das fünfjährige Bestehen seines Online-Portals gefeiert und ist als Chef zum Nebelspalter gestossen. Nun expandiert er ins hyperlokale Printwesen mit einem Titel, der in der Klemme steckt.


Von Jan Amsler


Der Deal kam auf der Terrasse des Café Spitz zustande: Der Journalist Christian Keller übernimmt die Kleinbasler Zeitung. Dies sei am Mittwochabend vereinbart worden, bestätigt er gegenüber OnlineReports. Die bisherige Eigentümerschaft verantworte aber noch bis Ende Jahr die Publikationen.

Mit diesem Schritt gewinnt Keller in der Medienlandschaft an Einfluss. Eben erst hat sein Portal Prime News das fünfjährige Bestehen gefeiert. Die Nachrichten-Website ist in der regionalen Medienbranche etabliert und beschäftigt zehn Mitarbeitende, die meisten davon in einem Teilzeitpensum. Zudem ist Keller seit April vergangenen Jahres Geschäftsführer des Zürcher Nebelspalters. Chefredaktor ist Markus Somm.

Somm war in Basel als Chefredaktor und Verleger der Basler Zeitung umstritten, dies vor allem wegen seiner strikt bürgerlichen Ausrichtung und der teilweise kampagnenhaften Artikel, die unter seiner Führung erschienen sind. Keller war zu Somms Zeiten Bundeshausredaktor und später Regionalchef der Basler Zeitung. Zuvor hatte er bei der Basellandschaftlichen Zeitung und bei Telebasel gearbeitet.

Der Nebelspalter habe mit der Kleinbasler Zeitung nun aber "gar nichts" zu tun, betont Keller.

 

Elfmal 42'000 Exemplare

 

Die Übernahme der Kleinbasler Zeitung habe sich "so ergeben". Vor einem Jahr wäre er dafür noch nicht bereit gewesen, "doch jetzt können wir das angehen", sagt Keller.

Er verspricht sich davon Synergien. Dabei dürfte es hauptsächlich darum gehen, die Werbe-Einnahmen ausbauen zu können. Die Zeitung hat eine beachtliche Reichweite: Sie liegt elfmal im Jahr in den Briefkästen von Kleinbasel, Riehen und Bettingen. Zudem gibt es drei Zeitungsboxen. Die Auflage beträgt nach eigenen Angaben 42'000 Exemplare.

Neben der Werbung liegt auch ein Austausch der redaktionellen Inhalte nahe. Gibt es künftig mehr Kleinbasel auf Prime News und mehr Recherchen in der gedruckten Zeitung?

Es komme auf das Thema an, sagt Keller. Man habe diesbezüglich keine Agenda. Schon heute sei auf Prime News einiges über das Kleinbasler Kulturleben und die Gastronomie zu lesen. Und bei der Kleinbasler Zeitung seien "keine grossen Änderungen geplant". Man müsse dort "das Rad nicht neu erfinden" und wolle weiterhin "den Kosmos des Kleinbasels abbilden". Wesen und Geist sollen erhalten bleiben. Aber Stand heute sei noch vieles unklar.

 

Minimalistische Strukturen und rote Zahlen

 

Keller glaubt daran, dass dieser "extrem nahe Lokaljournalismus" der Kleinbasler Zeitung trotz des antiquierten Mediums Print eine Zukunft hat. Mit dem Modell von Prime News habe er eine Lösung gefunden, "wie man sich unabhängig aufstellen kann". Das müsse auch bei der Kleinbasler Zeitung das Ziel sein.

Doch man kann die Übernahme auch als Rettungsaktion betrachten. Als der Gründer Roland Vögtli im Jahr 2021 verstarb, hinterliess er eine hoch verschuldete GmbH. Noch immer steckt das Blatt in den roten Zahlen. Die Zeitung hofft schon länger auf eine Übernahme und Professionalisierung. Vor etwas über einem Jahr berichtete die Basler Zeitung, dass der Friedrich-Reinhardt-Verlag nach mehreren Treffen abgelehnt hatte: "Das Risiko war uns zu gross", liess sich der CEO damals zitieren.

Faes: "Und im Anschluss an die Sitzungen machen wir gerne auch eine Flasche Wein auf."

Man versuche, die verbleibenden fünf Ausgaben dieses Jahres noch zu stemmen, bis Keller übernehme und den Ertrag hoffentlich steigere, sagt Armin Faes. Er leitet heute die Redaktion und den Verlag der Kleinbasler Zeitung. Keller übernimmt nur die Marke, nicht aber die Firma. Diese werde Ende Jahr stillgelegt, sagt Faes.

Die Zeitung hat vom Herzblut der rund zwölf Mitwirkenden gelebt, die grösstenteils schon pensioniert und als Freelancer tätig sind. Die Entschädigungen für die geschriebenen Artikel können mit den Honoraren der grossen Titel bei Weitem nicht mithalten. Die Strukturen sind minimalistisch, die Sitzungen und Treffen der Redaktion finden in Restaurants oder in Räumlichkeiten eines Mitglieds statt. "Und im Anschluss machen wir gerne auch eine Flasche Wein auf", sagt Faes.

 

"Rollator-Club"

 

Er geht davon aus, dass er und das bisherige Personal der Zeitung erhalten bleiben. Keller hat bereits ein Treffen geplant. Die Kleinbasler Zeitung sei sicher auch eine gute Gelegenheit für junge Talente, sagt der neue Chef. Das wäre in Faes' Sinn: "Wir sind ein Rollator-Club und brauchen Nachwuchs." Und er habe nichts dagegen, wenigstens "teilzeit-pensioniert" zu sein und etwas weniger zu tun zu haben.

Die Kleinbasler Zeitung gibt es seit rund sechs Jahren. Zuerst bestand eine Kooperation mit der Gundeldinger Zeitung, die aber nicht funktionierte. Inoffiziell ist die Zeitung auch als Konkurrenz zum Vogel Gryff entstanden. Das traditionsreiche Kleinbasler Blatt ist aber seit 2021 in ein Monatsmagazin integriert.

Nun geht auch die Kleinbasler Zeitung in neue Hände über.

17. August 2023

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"Rucksack ist gut gepackt"

Lieber Herr Keller, super, dass Sie sich beruflich weiterentwickeln. Markus Somm hat eine gute Wahl getroffen: Er kennt Ihre Qualitäten. Dass Sie zusätzlich die Kleinbasler Zeitung retten –  chapeau! Sie haben wirklich viel um die Ohren, denn auch als Familienvater sind Sie gefordert. Die Kinder werden älter und fordern den Papi heraus. Nun, Sie schaffen das, dessen bin ich mir sicher. Ihr Rucksack ist gut gepackt, Ihre Karriere läuft Schritt für Schritt auf hohem Niveau. Ich wünsche Ihnen, Ihren Lieben wie dem ganzen Team von Herzen alles Gute bei Gesundheit.


Yvonne Rueff, Basel



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Himmelsrichtungen sind Glückssache.

RückSpiegel

 

Die BaZ nimmt in einem Artikel über die Wirtschaftskammer Bezug auf ein Porträt aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Volksstimme zitiert die OnlineReports-Recherche zum neuen Konzessionsvertrag der Elektra Baselland.

Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Die bz zitiert OnlineReports bei einer Meldung zur Wahl des neuen SVP-Fraktionschefs im Baselbieter Landrat.

20 Minuten, Baseljetzt und Happy Radio nehmen Bezug auf die OnlineReports-Recherche zur tanzenden Wagenführerin der BVB.

Das SRF-Regionaljournal Basel, die BaZ, die bz, Happy Radio und Baseljetzt zitieren die Recherche von OnlineReports zum Interimschef der Kantonspolizei Basel-Stadt.

Das SRF-Regionaljournal Basel verweist auf die OnlineReports-Recherche zu den finanziellen Problemen bei der Aids-Hilfe beider Basel.

20 Minuten und zentralplus zitieren die OnlineReports-Recherche über die Baselbieter Obstbauern, die ihre Kirschen nicht verkaufen können.

Die BaZ und 20 Minuten beziehen sich in einem Artikel über den tödlichen Unfall im St. Johann auf einen Bericht aus dem OnlineReports-Archiv.

Die bz nimmt die OnlineReports-Recherche über den Kunst-Coup der Stiftung Im Obersteg auf.

Die bz vermeldet den Tod von Aurel Schmidt und bezieht sich dabei auf OnlineReports.

Baseljetzt, bz, Volksstimme, SDA und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den geschassten CEO Marcel Allemann auf.

Die bz berichtet, dass Landrat Hannes Hänggi das Mitte-Präsidium übernehmen will, und verweist dabei auf OnlineReports.

Das Portal kath.ch nimmt die OnlineReports-Recherche über die Pläne der Basler Hicret-Moschee in Reinach im Medienspiegel auf.

Baseljetzt nimmt die Recherche von OnlineReports über den "Fuck SVP"-Schriftzug am Nebiker-Turm in Sissach auf.

In ihrem Bericht über die Wahl des neuen Baelbieter SVP-Präsidenten zitiert die Basler Zeitung aus einem OnlineReports-Kommentar.

Weitere RückSpiegel








In einem Satz


Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.

Jacqueline Herrmann und Alexander Bieger lösen Brigitte Jäggi ab, die als Rektorin des Gymnasiums Muttenz in Pension geht.

Bettina Zeugin folgt als Präsidentin von insieme Baselland auf Röbi Ziegler.

Der frühere Baselbieter SP-Regierungsrat Peter Schmid gibt das Präsidium des Freundevereins Zoo Basel an seine Parteikollegin und Landrätin Miriam Locher ab.

Eine Findungskommission sucht eine Nachfolge für Anna Schmid, Direktorin des Museums der Kulturen Basel, die 2025 in Pension geht.

Grünen-Politikerin Flavia Müller aus Allschwil rückt für Biljana Grasarevic in den Baselbieter Landrat nach.

Doppel-Pensionierung am Euro-Airport: Direktor Matthias Suhr geht Ende März 2025, sein Stellvertreter Marc Steuer Ende Dezember 2025 in den Ruhestand.