Werbung

© Foto by Christof Wamister, OnlineReports.ch
"Lauben zerstört, Boden aufgerissen": Abbruchobjekt Walkeweg-Schrebergarten

Bald beginnt im aufgehobenen Familiengarten die Igeljagd

Weil am Basler Walkeweg eine Wohnsiedlung entsteht, wird natürlich gewachsenes Gelände geräumt


Von Christof Wamister


Nachbarn sind nicht erfreut über das unsensible Vorgehen bei der Räumung der Familiengärten am Basler Walkweg. Landbesitzerin "Immobilien Basel", die auf dem Gelände eine riesige Wohnsiedlung plant, versichert aber, dass alles mit rechten Dingen zugehe.


Auf dem Areal am Basler Walkeweg zwischen Dreispitz und Wolfgottesacker erstellt der Kanton bis frühestens 2024 ein neues Quartier mit Wohnungen für 650 Personen und eine Primarschule. Bis vor kurzem befanden sich hier Familiengärten, deren Ende mit der vorletzten Zonenplanrevision 2014 besiegelt wurde.

Die Pächterinnen und Pächter, die zum Teil während Jahrzehnten hier die schönen Jahreszeiten verbracht hatten, mussten ihre Häuschen räumen. Der planerische Eingriff verursachte nicht nur menschlichen Kummer, sondern vernichtet auch Naturwerte. Denn die Familiengärten am Walkeweg waren keineswegs eine sterile Pflanzlandschaft: Es hatte sich eine dichte Begrünung mit Bäumen und Büschen und Lauben entwickelt.

Mangelnde Sorgfalt?

Das verschwindet nun vorerst total, denn das Erdreich muss bis 1,5 Meter tief abgetragen werden. Auf dem Areal wurde früher Kies abgebaut und die Grube wurde danach mit unbekannten Abfallstoffen aufgefüllt. Bevor mit den Bauarbeiten begonnen werden kann, kommt es somit noch zu einer Altlastensanierung.

Diese Abbauarbeiten an der Oberfläche sind nun im Gange. Nachbarn aus der gegenüberliegenden Wohnsiedlung Duggingerhof sind der Meinung, es sei bis jetzt nicht mit genügender Sorgfalt vorgegangen worden. Nachbarin Monica Nobel zu OnlineReports: "Ich habe beobachtet, dass sowohl Lauben zerstört wurden als auch der Boden aufgerissen wurde und Abraum vorangetrieben wurde."

"Rücksichtsvoll und gewissenhaft"

Es sei jdoch zugesichert worden, dass die Gartenlauben stehen bleiben, damit Tiere die sich da eingenistet haben und im Winterschlaf sind, nicht zu Schaden kommen. Bodenarbeiten seien erst für den April vorgesehen.

Die staatliche Liegenschaftsverwalterin "Immobilien Basel" (IBS), die für die Entwicklung des Areals zuständig sind, verwahrt sich gegen die Vorwürfe. Catherine Gritti von IBS versichert gegenüber OnlineReports, "dass die Arealräumung rücksichtsvoll, gewissenhaft und schrittweise durchgeführt wird".

Bei Grabarbeiten seien zwar einige tiefe Fahrspuren durch einen Transportwagen verursacht worden. Es seien aber keine Gehölze ausgegraben oder sonstige Grabarbeiten vorgenommen hat, die nicht vereinbart wurden. "Wir mussten aber leider feststellen, dass auf dem Areal vandaliert wurde." Das Gelände ist zwar als Baustelle signalisiert, lässt sich aber problemlos begehen.

Rettung von Kleintieren

In einer Einsprache hat "Pro Natura" verlangt,  dass das Areal vor der Räumung auf Kleintiere  wie Igel und Reptilien abzusuchen sei, um diese einzufangen und an geeignetem Ort wieder freizulassen. Dies war von Geschäftsführer Thomas Schwarze zu erfahren.

Die IBS-Sprecherin bestätigt, dass diese Forderung im März und April erfüllt werde. Das werde durch eine erfahrene Fachperson ausgeführt. Danach werden die Häuschen und Gartenmaterialien, die den Tieren als Unterschlupf dienten, beseitigt und das Gelände mit einem massiven Zaun gesichert. Dabei wird auch die Stadtgärtnerei involviert sein, die für Auskünfte aber an die IBS verwies.

Fussweg gesperrt

 

Gesperrt wurde wegen der Abräumarbeiten auch das Lachenalweglein, das quer durch das Areal führt. Damit ist eine wichtige Fusswegverbindung nach St. Jakob und Brüglingen/Meriangärten unterbrochen. Christian Ott vom Quartierverein "Wohnliches Gundeli Ost", der dies kritisiert hat, befürchtet, dass der Zustand drei bis vier Jahre dauern werde. 

Die Planer versichern, dass im es Zuge der Neubebauung zu einer ökologischen Aufwertung des Areals komme. Die neue Siedlung ist mit meist vierstöckigen Gebäuden und einem neunstöckigen Hochhaus bewusst dicht angelegt. Die alteingesessenen Nachbarn müssen sich somit auf einige Veränderungen einstellen. Bereits begonnen haben die Bauarbeiten für einen Hochhaus-Akzent bei der Dreispitz-Kreuzung am Eingang zum Walkeweg, wo auch der Irène Zurkinden-Platz entsteht.

4. März 2021

Weiterführende Links:


 Ihre Meinung zu diesem Artikel
(Mails ohne kompletten Absender werden nicht bearbeitet)
https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/echo.gif

"Mit Baumaschinen zerstört"

Aus dem Artikel muss man schliessen, dass die Zerstörungen im Areal – abgesehen von Fahrspuren – durch Vandalismus entstanden seien. Das stimmt nicht. Solche Zerstörung wie auf dem publizierten Foto ist ohne Maschinen gar nicht möglich. Es wurden einige Gartenhäuschen mit Baumaschinen massiv zerstört. Das konnte auch von aussen mitbeobachtet werden.


Dora Borer, Basel



Weitere aktuelle News

www.onlinereports.ch - Das unabhängige News-Portal der Nordwestschweiz

© Das Copyright sämtlicher auf dem Portal www.onlinereports.ch enthaltenen multimedialer Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) liegt bei der OnlineReports GmbH sowie bei den Autorinnen und Autoren. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Veröffentlichungen jeder Art nur gegen Honorar und mit schriftlichem Einverständnis der Redaktion von OnlineReports.ch.

Die Redaktion bedingt hiermit jegliche Verantwortung und Haftung für Werbe-Banner oder andere Beiträge von Dritten oder einzelnen Autoren ab, die eigene Beiträge, wenn auch mit Zustimmung der Redaktion, auf der Plattform von OnlineReports publizieren. OnlineReports bemüht sich nach bestem Wissen und Gewissen darum, Urheber- und andere Rechte von Dritten durch ihre Publikationen nicht zu verletzen. Wer dennoch eine Verletzung derartiger Rechte auf OnlineReports feststellt, wird gebeten, die Redaktion umgehend zu informieren, damit die beanstandeten Inhalte unverzüglich entfernt werden können.

Auf dieser Website gibt es Links zu Websites Dritter. Sobald Sie diese anklicken, verlassen Sie unseren Einflussbereich. Für fremde Websites, zu welchen von dieser Website aus ein Link besteht, übernimmt OnlineReports keine inhaltliche oder rechtliche Verantwortung. Dasselbe gilt für Websites Dritter, die auf OnlineReports verlinken.

Veranstaltungs-Hinweis

 

Ein zärtlicher Irrsinn

Nach achtjähriger Abwesenheit kehrt Avery Sutton mit seiner Verlobten Gillian zu seiner Familie zurück. Was von da an passiert, muss man gesehen haben.

Mit "37 Ansichtskarten" von Michael McKeever winkt den Zuschauerinnen und Zuschauern eine zauberhaft schwarze Komödie mit berührenden Momenten und angenehmer Unterhaltung. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Vorverkauf hier:
www.theater-rampenlicht.ch

https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif
"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif

Wer bildet was oder wen?

RückSpiegel


Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

Weitere RückSpiegel

Werbung






In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).