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© Foto by Thomas Gubler, OnlineReports.ch
"Er kann alles." René Hemmig (links) mit Sophia and The Tight Groove im Gelterkinder Marabu.

René Hemmig: "Ich möchte mit der Gitarre eine Geschichte erzählen"

Der 65-jährige Musiker aus Gelterkinden spielt den Blues in all seinen Variationen.


Von Thomas Gubler


Ob mit Plektrum oder mit Fingerpicking, ob Zwölf-Takt-Blues, Jazz- oder Funk-Blues: "Hemmig kann alles." Das sagte jüngst ein sachkundiger Fan an einem Konzert von Sophia and The Tight Groove im Gelterkinder Marabu.

René Hemmig, Blues-Gitarrist seit bald 50 Jahren und Kopf von Tight Groove, mag diese Ansicht aber nicht teilen. Im Gespräch mit OnlineReports gibt er sich selbstkritisch, bescheiden gar.

Doch dass Hemmig gut ist, bestreitet niemand. Mal poetisch, mal knallhart à la Buddy Guy, spielt er den Blues in all seinen Variationen und lässt seine Gitarre, wie der 65-Jährige sagt, "Geschichten erzählen". Weder ist er ein selbstverliebter Star, noch ein Kampf-Gitarrist; aber virtuos. Wer ihn nicht kennt und ihm mit geschlossenen Augen zuhört, würde ihn nicht unbedingt im Oberbaselbiet ansiedeln.

Hemmig ist aber in Gelterkinden aufgewachsen und Bürger. Hier fühlt er sich heimisch, obschon er seit vielen Jahren im Elsass wohnhaft ist. Wohl auch, weil seine Mutter und die Familie seiner Schwester in Gelterkinden wohnen.

 

Gitarre statt Trompete

 

Mit Musik kommt Hemmig schon in frühester Kindheit in Berührung. Sein Vater war Armee-Trompeter. Und da liegt es auf der Hand, dass Renés erste musikalische Gehversuche auf dem Blasinstrument erfolgen. Auf die E-Gitarre wechselt er in den frühen 70ern, im Alter von 14 Jahren – "als ich nicht mehr Trompete spielen musste", erzählt Hemmig und schmunzelt.

Von den sechs Saiten wird Hemmig nie mehr loskommen. Zu Beginn ist er Mitglied von lokalen Bands wie Ketchup und Villa Gloria. Er spielt im Vorprogramm von Polo Hofers Rumpelstilz und von Toad, der Band des vor anderthalb Jahren bei einem Töffunfall ums Leben gekommenen Gitarristen Vittorio "Vic" Vergeat.

Hemmig ist zu diesem Zeitpunkt noch Autodidakt. Weil jedoch einige Mitmusiker bei Villa Gloria bereits "auf höherem Niveau” spielen, entschliesst auch er sich zu einer musikalischen Ausbildung – bei Peter Brugger in Basel, Ueli Gasser in Waldenburg und bei Heinz Affolter an der Jazz-Schule Luzern. Damit ist die Basis für eine erfolgreiche Musikerkarriere gelegt.

 

Leidenschaft für Beruf und Musik

 

Doch obschon Musik bis heute – und mittlerweile als Rentner erst recht – einen bedeutenden Bestandteil seines Lebens ausmacht, wird René Hemmig nicht Profimusiker. Seine zweite Leidenschaft gilt seinem Job. Nach einer Lehre als Chemielaborant bei der damaligen Sandoz bildet er sich in Biologie und Biochemie weiter und macht bei Novartis Karriere. Am Ende wird er in leitender Position in der Proteinherstellung und als Mentor der Studenten und Mitarbeiter in diesem Bereich pensioniert.

Das Live.Magazine von Novartis hat vor seiner Pensionierung einen Podcast unter dem Titel "A musician-scientist" publiziert, der René Hemmigs Leben ziemlich auf den Punkt bringt: "Protein scientist by day and jazz and blues guitarist in the evenings" – Tagsüber Proteinforscher, abends Jazz- und Blues-Gitarrist.

 

Karriere in der Chemie: René Hemmig. © Screenshot Novartis

 

Neben Beruf und Musik hat Hemmig auch eine Familie mit zwei inzwischen erwachsenen Kindern. Wahnsinnig viel sei er jedoch zu Hause nicht gewesen, sagt er etwas verschämt zu OnlineReports. Aber irgendwie sei es immer gegangen. "Wenn ich für etwas richtig motiviert bin, kenne ich keine Müdigkeit." Die Musik beschäftigt den Rentner derzeit vollzeitlich.

 

Die Zeit mit Mister Blue

 

Mitte der 80er-Jahre lernt Hemmig in Basel den aus Grenada stammenden schwarzen Musiker Howard Joseph alias Mr. Blue Rivers kennen. Mit ihm macht er Studiomusik im Caribic-Sound, bis dann 1992 ein neues, zentrales Kapitel in seinem Musikerleben beginnt. Gemeinsam mit Mr. Blue gründet Hemmig die Band Mr. Blue and The Tight Groove.

 

 

Dank der charismatischen Bühnenpräsenz von Mr. Blue und der Virtuosität der Instrumentalisten um Hemmig – François Kaech an den Tasteninstrumenten, Beat Riggenbach (Saxophon und Bluesharp), Jörg Frei am Bass und Paul Buser am Schlagzeug – erlangt die Bluesband weit über die Landesgrenze Bekanntheit.

Im Gelterkinder Marabu wie am Montreux Jazz- sowie am Luzerner Blueballs-Festival stehen Mr. Blue and The Tight Groove auf der Bühne. Sie werden neben Philipp Fankhauser zum Inbegriff für Blues made in Switzerland. Die Band spielt Klassiker von Robert Johnson, B.B. King, Muddy Waters, aber auch eigene Stücke aus der Feder von René Hemmig und Howard Joseph wie "Mr. DJ" oder "Hired Slave".

 

Blues und Dixie

 

Seit Anfang 2001, und das ist doch eher erstaunlich, spielt Hemmig auch bei der Baselbieter Dixie-Jazzband Steppin Stompers und verleiht dieser mit seinem Gitarrenspiel neue Impulse.

Doch wie schafft Hemmig diesen Spagat – hier den ziemlich modern interpretierten Blues der Tight Groove und dort die traditionelle Dixieland-Musik der Steppin Stompers?

Es sei ein bisschen wie den "Schalter umlegen" sagt Hemmig. Doch auch die Stompers hätten sich entwickelt, ihr Repertoire modernisiert und spielten auch einmal Blues – mit entsprechendem Guitar-Solo von Hemmig.

2019 stirbt Mr. Blue nach schwerer Krankheit. Das bringt eine Zäsur in Hemmigs Musikerleben. Hemmig und die Tight Grooves müssen quasi von vorne beginnen. Sie tun dies mit der griechisch-stämmigen amerikanischen Sängerin Sophia Tzoka und dem neuen Schlagzeuger Claudio Provenzano. Mit ihr ist die Gruppe, die mittlerweile definitiv zu Hemmigs Band geworden ist, wieder erfolgreich unterwegs – leicht anders als mit Mr. Blue, aber nicht schlechter.

 

Bis er von der Bühne fällt

 

Tight Groove, Steppin Stompers und last but not least die Hene Wirz Band: Das sind die drei musikalischen Projekte, die Hemmig, der im Rentenalter nun definitiv zum Profimusiker geworden ist, derzeit in Anspruch nehmen.

Und wie lange will er das durchziehen? Ein amerikanischer Bluesmusiker hatte einst über den legendären John Lee Hocker gesagt, dieser werde so lange spielen, bis er von der Bühne falle. Dem kann sich Hemmig anschliessen.

16. Januar 2025

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