© Foto by Jan Amsler, OnlineReports.ch
Die EBL ist dem gesellschaftlichen Wandel ausgeliefertZum Abschluss des Jubiläumsjahres veröffentlicht die Baselbieter Energieversorgerin die Chronik "125 Joor verbunde". Die Unternehmensgeschichte ist eng mit den grossen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Veränderungen verknüpft. Von Jan Amsler Plötzlich geht es schnell. 1905 hat die Genossenschaft Elektra Baselland bereits 81,4 Kilometer Leitungen gezogen und versorgt 32 Gemeinden mit Elektrizität. Damit kommt das elektrische Licht auch in entlegene Dörfer im oberen Baselbiet. Nur wenige Jahre zuvor, am 27. November 1898, wurde die EBL gegründet – mit einem Startkapital von 300'000 Franken und einem Team aus sechs Personen.
Mitwachsen
Die Geschichte der EBL ist zwangsläufig eng mit den grossen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Veränderungen verknüpft. War es anfangs vor allem darum gegangen, den extern produzierten Strom zu verteilen, beschäftigte sich das Unternehmen später verstärkt auch mit der Energiegewinnung. 1950 investierte die EBL in das Wasserkraftwerk Birsfelden. Heute ist sie an internationalen Windparks und Solarkraftwerken bis nach Spanien beteiligt. Das Team ist in den 125 Jahren von 6 auf 322 Mitarbeitende angewachsen. 2023 erzielte die EBL einen Umsatz von 291 Millionen Franken.
Licht für Strom und Pflanzen: Gewächshaus in Füllinsdorf.
"Die EBL hat 125 Jahre überlebt, weil sie sich kontinuierlich an die neuesten Entwicklungen angepasst hat und mit diesen gewachsen ist." Behalte das Unternehmen diese Fähigkeit bei, "so kann die EBL optimistisch auf die kommenden 125 Jahre zugehen". Dies schreibt CEO Tobias Andrist im Vorwort der Chronik "125 Joor verbunde". Mit dieser Publikation schliesst das Unternehmen das Jubiläumsjahr ab.
144 Seiten, reich illustriert
Autor der Chronik ist Florian Blumer, Professor für Wirtschaftskommunikation an der Hochschule für Wirtschaft der FHNW in Basel. Das Buch umfasst 144 Seiten im A4-Format. Es ist reich illustriert und grosszügig gestaltet. Die vielen Einschübe – Zitate, Anekdoten, Diagramme – und die (zu) starke Gliederung machen es schwierig, die Logik des Buchs auf den ersten Blick zu erkennen und ihr zu folgen. Die Festschrift ist in knalligem EBL-Orange gehalten und präsentiert das Unternehmen wohlwollend.
Autor der EBL-Chronik: Florian Blumer.
Das Buch hilft zu verstehen, aus welchen Beweggründen die Genossenschaft entstanden ist und warum sie so gedieh, wie sie es tat. Blumer stellt die Entwicklung der EBL in den Kontext der Weltgeschichte und insbesondere jener des Kantons Baselland. Der Titel trifft zu – die EBL ist nicht nur mit Kabeln und Wärmeleitungen, sondern auch gesellschaftlich und historisch eng mit dem Baselbiet verbunden.
Es bleibt nicht nur das Buch
Die Energieversorgerin hat das Jubiläum im vergangenen Jahr mit zahlreichen Events gefeiert. Rund 6000 Personen besuchten das Arealfest Ende August, an dem als Special Guest auch Musiker Baschi auftrat. Wie viel das Jahr gekostet hat, gibt die EBL nicht bekannt.
"Optimistisch": EBL-CEO Tobias Andrist.
Vom Jubiläum bleibt nicht nur das Buch. Die EBL hat ein altes Industriegebäude zu einem Event-Lokal ausgebaut und dieses im Mai eröffnet. Das Gebäude heisst "Elefantehuus", weil die zwei Dieselgeneratoren, die zur Anfangszeit hier standen, an einen Elefanten erinnerten. Die Öffentlichkeit kann das Lokal für Anlässe mieten.
Die Chronik "125 Joor verbunde – Die EBL und die Gesellschaft – eine Geschichte wechselseitiger Einflüsse" ist zum Preis von 30 Franken über den Verlag Baselland erhältlich. 29. November 2024
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