© Fotos by Jan Amsler, OnlineReports.ch
Abwahlen haben in Basel Tradition – kann sich Esther Keller halten?Seit 1992 haben sieben Regierungsmitglieder die Wiederwahl verpasst. Am Sonntag muss die Bau- und Verkehrsdirektorin einen Angriff von links abwehren. Die Stimmung ist angespannt. Von Jan Amsler und Alessandra Paone Bleibt die amtierende Baudirektorin Esther Keller von der GLP im Amt, oder setzt sich am Ende die grüne Herausforderin Anina Ineichen durch?
Wie mobilisieren die Abstimmungsvorlagen?
Dass am Sonntag neben dem zweiten Wahlgang für die Regierung auch mehrere wichtige Vorlagen zur Abstimmung kommen, macht die Situation noch komplexer. Auf nationaler Ebene wird über den Ausbauschritt 2023 für die Nationalstrassen abgestimmt. Dieser ist in Basel-Stadt vor allem wegen des Rheintunnels interessant. Weitere eidgenössische Vorlagen betreffen das Mietrecht und die einheitliche Finanzierung der Leistungen bei der Krankenversicherung. Der Rheintunnel könnte demnach für die Regierungswahl eine Schlüsselrolle einnehmen. Erfahrungsgemäss sind linke Stimmberechtigte diszipliniertere Urnengänger als bürgerliche. Das Einwohner-Stimmrecht, das Mietrecht und die Musikvielfalt-Initiative dürften diesen Trend zusätzlich verstärken.
Bescheidener Bisherigen-Bonus
Die Spannung in Politik und Wirtschaft steigt und mit ihr die Nervosität. Im linken Lager sind die anfängliche Euphorie und das Vertrauen in die Einigkeit etwas gewichen. Wohl auch, weil gewichtige SP-Exponenten explizit (Alt-Regierungsrat Hans-Peter Wessels in der bz) oder implizit (Alt-Ständerätin Anita Fetz im Telebasel) ihre Unterstützung für Esther Keller kundtaten.
Doppelter Wechsel vor vier Jahren
In Basel-Stadt kam es vor vier Jahren gleich zu zwei Wechseln: Die grüne Regierungspräsidentin Elisabeth Ackermann nahm sich nach dem schlechten Resultat im ersten Wahlgang selbst aus dem Rennen. Im zweiten Wahlgang lagen sowohl die Liberale Stephanie Eymann als auch Esther Keller vor dem Freisinnigen Baschi Dürr, der damit das Justiz- und Sicherheitsdepartement verlassen musste.
Hat verzichtet: Elisabeth Ackermann. © Foto by pkn., OR
Wie Ackermann gaben auch Hans Martin Tschudi im Jahr 2004 und Peter Facklam 1992 nach dem ersten Wahlgang auf. Tschudi wusste, dass ihm mit seiner Demokratisch-Sozialen Partei die Basis fehlen und er kaum Chancen haben würde.
Keller passt nicht ins Muster
Vor Gysin hatten weitere sieben Amtsträger seit der Kantonsverfassung von 1875 eine Abwahl erlitten. Die meisten lassen sich durch problematische Geschehnisse oder schwierige parteipolitische Ausgangslagen erklären.
Wir berichten am Sonntag direkt aus dem Wahlforum im Congress Center. Alles Wichtige zu den Wahlen lesen Sie auf OnlineReports.ch.
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22. November 2024
"Ein Unbehagen" Unabhängig davon, wer konkret im Grossen wie im Kleinen diese oder jene Wahl gewinnt oder verliert, bewegt mich schon seit Langem ein Unbehagen: Warum ist das eigentlich ein Wahl"kampf"? Warum gehts um ein Siegen, das immer auch Verlierer hervorbringt? Und warum geben wir in Sachfragen unsere Stimme ab, statt sie zu erheben? Warum bleiben wir Teil einer Art von Demokratie, in der uns Politikerinnen und Politiker grossartig hilflos versprechen: Wir lösen das für euch! Anstatt die Lösungen gemeinsam mit möglichst allen Menschen zu finden? Ueli Keller, Allschwil |
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