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© Illustration by BVD BS
"Vollgestopft mit Werkeitungen": Aeschenplatz, geplante Tramspuren

Aeschenplatz: Variante Gartenstrasse wird weiterverfolgt

Grossrätliche Verkehrskommission stellt Entflechtungs-Lösung auf dem Basler Aeschenplatz vor


Von Christof Wamister


Neuordnung des Basler Aeschenplatzes: Ohne sich völlig festzulegen, unterstützt die grossrätliche Verkehrskommission des Grossen Rates die Vorschläge der Verwaltung. Alternative Ideen wie noch grössere Kreisel oder eine Untertunnelung verwirft die Kommission.


"Trams und Autos blockieren sich auf dem Aeschenplatz gegenseitig." So formuliert es wenig überraschend die grossrätliche Verkehrskommission (UVEK) unter Präsident Raphael Fuhrer (Grüne) in ihrem heute Freitag veröffentlichten Bericht zur regierungsrätlichen Vorstudie für eine Sanierung des Aeschenplatzes. Sie befürwortet nun aber den beantragten Kredit von 1,4 Millionen Franken für ein Vorprojekt.

 

Die Kommission hat sich in 14 Sitzungen mit der hochkomplexen Materie auseinandergesetzt und auch computergestützte Modelle erarbeiten lassen, welche die Verkehrsströme bei den verschiedenen Varianten simulieren. Dabei schneidet die Variante mit der Verlegung der Tramlinie 15 in die Gartenstrasse (diagonale Strasse rechts, siehe Bild) offenbar immer noch am besten ab. 

 

Kritik und Alternativorschläge


Diese Lösung war allerdings in ersten Reaktionen auf die umfangreiche Studie der Verwaltung auf heftige Kritik gestossen und hatte Alternativorschläge provoziert, mit denen sich die UVEK ebenfalls auseinandersetzt. 

Verworfen wird eine komplette Untertunnelung des  Aeschenplatzes für den Autoverkehr. Dies würde abgesehen von den Kosten zu Einfahrtsrampen von 240 Meter Länge führen, welche das Überqueren der Strasse verunmöglichen. Der Untergrund des Platzes  ist ausserdem vollgestopft mit Werkeitungen, so dass auch der Bau einer unterirdischen Velostation schwierig sein dürfte.

"Platz mit Stauraum-Bewirtschaftung"

 

Die "IG Öffentlicher Verkehr" (IGöV) und der Gewerbeverband hatten gemeinsam einen Vorschlag lanciert, der einen in Richtung Bahnhof erweiterten Kreisel und eine Verschiebung des historischen Trambahnhofs vorsah. Die UVEK äussert sich sehr kritisch dazu: Von einem Grosskreisel könne kaum mehr gesprochen werden, sondern von einem "komplex gesteuerten Platz mit Stauraum-Bewirtschaftung."
 

Die UVEK empfiehlt deshalb ein Weiterverfolgen der Varianten mit einer zweispurigen oder einspurigen Variante der Linie 15 durch die Gartenstrasse und von dort in eine kombinierte neue Haltestelle auf dem Aeschenplatz.

Überkreuzende Geleise gegen "Baum-Falle"


Dies hat allerdings zur Folge, dass sich die Geleiselinien zweimal überkreuzen oder "abkreuzen", weil sich sonst die Tramtüren an der Haltstelle auf der falschen Seite befinden würden. Im Vorprojekt muss nun auch geprüft werden, ob eine Verkehrssteuerung mit überkeuzenden Schienen überhaupt praktikabel ist. Eine technische Lösung gibt es laut BVB noch nirgends.

Schwierig würde es allerdings auch, wenn die Linie 15 stadtauswärts weiterhin in direkter Linie verkehrt und in der St. Jakobs-Strasse eine Haltestelle zu bauen wäre. Dann müssten dort Bäume gefällt werden, und die UVEK schreibt von einer "Baum-Falle" in einer Volksabstimmung: Bäume opfern für ein paar Sekunden Zeitgewinn?

Kritik von IGöV und Gewerbeverband

Die IGöV und der Gewerbeverband zeigen sich in einer ersten Stellungnahme "sehr enttäuscht, dass sich die UVEK für den regierungsrätlichen Umgestaltungsvorschlag des Aeschenplatzes ausgesprochen hat". Die beiden Verbände rufen den Grossen Rat dazu auf, jetzt "die Notbremse zu ziehen" und das Projekt zwecks gründlicher Überarbeitung zurückzuweisen. "In seiner jetzigen Ausgestaltung wäre es bei einer Volksabstimmung nicht mehrheitsfähig."

23. September 2022

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"Das Referendum kommt"

Vier Minuten mehr Fahrzeit im Zentrum für Tram 15, und Rückstau auf den übrigen Tramlinien am Aeschenplatz wegen des geplanten Linksverkehrs? Das darf Basel den Tramfahrgästen nicht zumuten. Grad wer im Gundeli oder auf dem Bruderholz wohnt, hat ein Anrecht auf Direktverbindungen mit dem 15er. Niemand will ein paar Meter vor dem Zentrum – den Aeschenplatz schon zum Greifen nah – in eine scharfe Rechtskurve und dann ins Gellert geschickt werden, nur um dann aus dem Quartier zurück zur Innerstadt fahren zu können. Und dies auch noch im – vom Bundesamt für Verkehr wohl nie und nimmer bewilligten – Wechsel auf Linksverkehr. Dass der 15er auch ohne Baumfällung weiterhin gradaus fahren kann, wird unterschlagen.

Es ist daran zu erinnern, dass das Tram als umweltfreundlichstes und soziales Verkehrsmittel gemäss Rechtslage Vorrang geniesst. Dass hier das Umgekehrte geschieht und das System Tram grundsätzlich in Frage gestellt wird, möchten wir mit allen Mitteln bekämpfen. Leider tricksen uns die Chefbeamten und in ihrem Schlepptau nun auch die Kommissions-Mehrheit aus, indem sie die Kredithöhe ein paar Franken unter der gesetzlichen Referendumslimite ansiedeln. Ein unkorrektes demokratisches Verhalten. Doch das Referendum, es kommt.


Beat Leuthardt, alt-Grossrat, Basel




"Bessere Velo-Situation fehlt"

Was mir vollkommen fehlt ist eine bessere Situation für den Veloverkehr. Auch in diesem Artikel kommt das Thema nicht vor. Auch im heutigen Kommentar in der BZ ist dazu gar nichts zu vernehmen. Anzunehmen ist deshalb, dass in der BS-Verkehrsplanung das Velo wieder einmal mehr komplett vergessen geht und dann notplanmässig und völlig unbefriedigend viel zu spät eingepasst werden muss.

Persönlich denke ich, dass, wenn nicht ein Grossteil des Autoverkehrs unterirdisch gelegt wird, die Situation für Velos womöglich noch gefährlicher wird als heute.


Bernhard Meier, Riehen




"Durchgangsachsen sind das Problem"

Das Problem des Aeschenplatzes sind die zwei Durchgangsachsen (Kleinbasel-Wettsteinbrücke-Dufourstrasse-St. Jakobs-Strasse einerseits und Bahnhof SBB-Aeschengraben-St. Albananlage-Breite-Birsfelden andererseits). Wenn man diesen durchquerenden Verkehr auf die bestehenden Hochleistungsstrassen (vom Kleinbasel auf die Osttangente, dann Richtung A2 und A8; vom Bahnhof SBB via Nauenstrasse-Autobahn St.Jakob-Ausfahrt Birsfelden) verweisen würde, wäre ein grosser Teil des Probleme auslösenden Kfz-Verkehrs auf die entsprechenden Verkehrsbahnen verlagert. Die dann noch bestehenden Ansprüche des OeV liessen sich kostengünstiger und erfolgsversprechender lösen. Ganz zu schweigen von Velo-und Fussverkehr!


Steffi Luethi-Brüderlin, langjähriges UVEK-Mitglied des Grossen Rates, Basel




"Problematische Verbindung Gross- und Kleinbasel"

Die im Leserbrief von Steffi Luethi-Brüderlin formulierte Problemanalyse überzeugt mich; die Schlussfolgerung hingegen weniger, auch wenn mir auf die Schnelle nichts Klügeres dazu einfällt. Die vorgeschlagenen Umfahrungswege sind nämlich (bekanntlich) jetzt schon überlastete Stau-, weniger Fahr-Hochleistungsstrassen.

 

Ich sehe das Kernproblem – nicht nur bezogen auf den Aeschenplatz – in der Verbindung zwischen Gross- und Kleinbasel. Für den Individualverkehr ist die Mittlere Brücke gesperrt, die Verbindung über die Wettsteinbrücke beim St. Alban Graben (vom Bahnhof her!) und der abzweigenden Aeschenvorstadt massiv behindert. Also muss man – will man ins Grossbasel – Kleinbasel umfahren; in der umgekehrten Richtung natürlich auch.

 

Das Problem dabei: Diese Umfahrung ist nicht vorgesehen, die Strukturen dafür gibt es nicht. Sperrung und Behinderungen der Innenstadtbereiche für den Individual(auto)verkehr sind zwar nachvollziehbar, aber leider ohne Weitblick beschlossen worden. Inzwischen halte ich sogar den Rückbau der guten, alten "Dalbebrugg" für einen Fehler, weil meiner Meinung nach mindestens eine gut an Hochleistungsstrassen angeschlossene Brücke fehlt.


Peter Waldner, Basel



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Veranstaltungs-Hinweis

 

Ein zärtlicher Irrsinn

Nach achtjähriger Abwesenheit kehrt Avery Sutton mit seiner Verlobten Gillian zu seiner Familie zurück. Was von da an passiert, muss man gesehen haben.

Mit "37 Ansichtskarten" von Michael McKeever winkt den Zuschauerinnen und Zuschauern eine zauberhaft schwarze Komödie mit berührenden Momenten und angenehmer Unterhaltung. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

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"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

RückSpiegel


Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

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In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

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Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).