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"Das Ziel ist ambitioniert": Claus Schmidt (r.), hier mit Finanzchef Christian Spielmann.

IWB-CEO Claus Schmidt: "Bereits über 600 Fernwärme-Anschlüsse verkauft"

Der Chef der Basler Energieversorgerin präsentiert ein "ansprechendes" Jahresergebnis. Der Fernwärmeausbau sei auf Kurs, sagt er im Interview. Und informiert, wie es um die alpinen Solaranlagen steht.


Von Jan Amsler


Die Industriellen Werke Basel (IWB) kehren nach schwierigen energiewirtschaftlichen Herausforderungen zur Normalität zurück. Die Basler Energieversorgerin hat im Geschäftsjahr 2023 bei einem Rekord-Umsatz von 1,265 Milliarden Franken einen Gewinn von 128 Millionen Franken erzielt, wie Finanzchef Christian Spielmann am Dienstag vor den Medien ausführt. Davon gehen 36,4 Millionen an den Kanton, dem das Unternehmen gehört.

Auch stellen die IWB stabile Preise beim Strom und eine Preissenkung beim Gas in Aussicht. CEO Claus Schmidt sagt: "Wir haben die Preissteigerungen während der Energiekrise nicht vollständig weitergegeben und wollten die Preise glätten. Darum dauert es nun auch länger, bis wir sie wieder senken können."

Ohne Energiemangellage können sich die IWB "wieder vollständig" auf das Kerngeschäft fokussieren. Ein "Highlight", wie Verwaltungsratspräsident Urs Steiner sagt, ist der Ausbau der Fernwärme. Diese wird bis 2037, wenn der Kanton gemäss Volksentscheid klimaneutral sein soll, um 60 Kilometer auf insgesamt 180 erweitert. In den ersten beiden Jahren haben die IWB sieben Kilometer neue Leitungen verlegt. OnlineReports hat mit CEO Claus Schmidt über die Herausforderungen gesprochen wie die Konkurrenz der Wärmepumpen.

 

Die geplante Klimaneutralität bis 2037 in Basel-Stadt treibt Hauseigentümerinnen und -eigentümer um. Schafft Basel-Stadt die Wende, Herr Schmidt?

Claus Schmidt: Das Ziel ist in der Tat ambitioniert. Die IWB ist von der Dekarbonisierung insbesondere im Bereich der Wärme betroffen, also bei den Heizungen. Wir haben ein grosses Gasnetz und werden dieses für die Wärmeversorgung bis 2037 stilllegen. Im Gegenzug bauen wir die Fernwärme stark aus. In diesem Bereich sind wir gut unterwegs.

 

Bei gewissen Liegenschaften in der Altstadt scheint es bisher unmöglich, eine Alternative für die Gasheizung oder -küche zu finden. Welche Lösungsansätze haben die IWB?

Wir planen, fast 6000 neue Fernwärme-Anschlüsse abzuschliessen. Die allermeisten davon werden hochstandardisiert sein. Es gibt aber einige wenige Anschlüsse in der Altstadt, die kompliziert sind. Hier müssen wir kreativ sein. Aber mit jeder Lösung, die wir finden, sammeln wir auch neue Erfahrungen und können diese auch auf andere, ähnliche Problemfälle übertragen. Für uns ist der Grundsatz klar: Alle bekommen warm, und wir finden mit allen auch eine Lösung.

"Wir streben an, mit den Wärmepumpen mithalten zu können."

Ein Hauseigentümer aus dem Hirzbrunnen hat uns erzählt, dass die IWB ihm für den Anschluss an die Fernwärme 30'000 Franken offeriert haben. Da fahre er ja fast günstiger mit einer Wärmepumpe. Warum ist das so teuer?

Ich kann für diesen Einzelfall keinen Preisvergleich machen. Aber wir achten darauf, dass die Fernwärme auch preislich ein sehr attraktives Produkt ist, und sind bestrebt, mit den Wärmepumpen mithalten zu können.

 

Die angekündigte Solaroffensive dürfte wegen der positiven Wechselwirkung die Attraktivität einer Wärmepumpe steigern. Ist das keine Konkurrenz zum Ziel der IWB, dass sich 90 Prozent der Haushalte an die Fernwärme anschliessen?

Das kann schon eine Konkurrenz sein. Aber wir begrüssen es, dass der Kanton das Potenzial an Solarenergie ausschöpfen möchte. In unseren Berechnungen ist die Solaroffensive antizipiert, und wir rechnen auch damit, dass die eine oder der andere die gewonnene Energie nicht ins Netz einspeisen, sondern sie selber für die Wärmepumpe nutzen will. Wir nehmen aber ein sehr grosses Interesse an der Fernwärme wahr. Nach zwei Jahren sind wir gut unterwegs und haben über 600 Anschlüsse verkauft. Wir sind zuversichtlich, eine grosse Anschlussdichte zu erreichen, und wollen bis Ende der 30er-Jahre die genannten 90 Prozent schaffen.

"Wir setzen die alpinen Solaranlagen nur um, wenn sie auch rentieren."

Die Regierung will Hauseigentümer mit der Solaroffensive zu Solaranlagen verpflichten. Aber nicht alle können sich solche leisten. Werden die IWB ein sogenanntes Contracting anbieten, also die Investitionen und den Betrieb von Anlagen auf privaten Dächern übernehmen?

Das ist durchaus denkbar. Wir machen schon heute Contracting bei grösseren Anlagen. Wenn wir im Zuge der Solaroffensive ein Interesse spüren, werden wir definitiv prüfen, das Angebot auch auf kleinere Anlagen auszuweiten.

 

Die IWB waren in fünf Projekte mit alpinen Solaranlagen involviert. Drei sind aus politischen Gründen gescheitert. Wie steht es um die beiden verbleibenden in Graubünden und Wallis?

Diese zwei Anlagen sind noch im Rennen, die Abstimmungen fielen positiv aus. Für die Anlage bei Davos haben wir ein Baugesuch eingereicht, jenes für Grengiols bereiten wir aktuell vor. Ob wir tatsächlich bauen können, hängt aber auch von Wirtschaftlichkeitsaspekten ab. Wir setzen die Projekte nur um, wenn sie auch rentieren. Ich hoffe, dass wir in einem Jahr weiter sind und sich eine Anlage im Bau befindet. Denn der Bund gibt für die Subventionen ein hohes Tempo vor. Wir verfolgen aber auch andere Projekte auf bestehender Infrastruktur wie Autobahnen. Hier ist das Interesse des Naturschutzes kleiner als im alpinen Raum.

7. Mai 2024

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"Mit dem Geld die geplagte Bevölkerung entlasten"

So so! Ein Gewinn von 128 Millionen Franken. Als ich die Heizkostenabrechnung für unser Haus machte, bin ich fast vom Stuhl gefallen: Wir zahlen rund 47 Prozent mehr für Erdgas. Zu diesem Erdgas sind natürlich sämtliche daran gekoppelten Gebühren ebenfalls raufgegangen. Angeblich kostet die Netzbetreibung für das Erdgas immer mehr, weil immer weniger Erdgas beziehen. Ich frage mich, ob am Schluss die letzten zehn Häuser für das Netz der ganzen Stadt bezahlen müssen?

Im SRF-Regionajournal sagte der IWB-Sprecher, die IWB müsse auch noch Geld dem Kanton abliefern. Wie wäre es, wenn man mit dem Geld für den Kanton (der Überschüsse schreibt!) die geplagte Bevölkerung entlasten würde, respektive die Preise wieder angemessen senken könnte?

Als Hausbesitzerin ist es mir keineswegs egal, wenn ich meinen Mieterinnen und Mietern rund 800 bis 1000 Franken nachbelasten muss, nur weil wir noch auf Erdgas angewiesen sind. Eine Umstellung auf erneuerbare Energie kostet uns rund 100'000 Franken. Und in unserem Alter bekommen wir möglicherweise weder eine Erhöhung der Hypothek noch eine neue.

Und da war ja grad das Gerät in der Waschküche, welches ersetzt werden musste. Nicht zu vergessen einer der grossen Holzläden, welcher den Geist aufgegeben hat. Der Sanitär musste auch grad im April für Ersatzarbeiten vorbeikommen. Dachwassergebühren sind zu zahlen. Ebenso Versicherungsgebühren und vieles mehr.

Und selbst das Unternehmen, welches für uns die Geräte zum Wärmeverbrauch zur Verfügung stellt, hat abgerechnet und schreibt, man hätte leider 2 Prozent aufschlagen müssen. Was ich dort sah: Wir hatten einen Mieterwechsel. Ich habe als Verwalterin Zugang zum individuellen Abrechnungsportal dieser Firma und habe alles digital eingegeben. Obwohl ich die Arbeit machte, verrechnete diese Firma für den Mieterwechsel (einmal Auszug, einmal Umzug innerhalb des Hauses und einmal Neumieter) dreimal 22,10 Franken. Das kann und will ich ja nicht auch noch den Mietenden aufhalsen.

Es ist schräg.


Beatrice Isler, Bürgergemeinderätin, Basel



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Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

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Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
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Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.

Jacqueline Herrmann und Alexander Bieger lösen Brigitte Jäggi ab, die als Rektorin des Gymnasiums Muttenz in Pension geht.

Bettina Zeugin folgt als Präsidentin von insieme Baselland auf Röbi Ziegler.

Der frühere Baselbieter SP-Regierungsrat Peter Schmid gibt das Präsidium des Freundevereins Zoo Basel an seine Parteikollegin und Landrätin Miriam Locher ab.

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Grünen-Politikerin Flavia Müller aus Allschwil rückt für Biljana Grasarevic in den Baselbieter Landrat nach.

Doppel-Pensionierung am Euro-Airport: Direktor Matthias Suhr geht Ende März 2025, sein Stellvertreter Marc Steuer Ende Dezember 2025 in den Ruhestand.