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"Schlichten und beruhigen wie kein Zweiter": Baselbieter Bildungspolitiker Wüthrich

Baselbieter alt-Regierungsrat Urs Wüthrich 68-jährig gestorben

Der Tod des früheren sozialdemokratischen Bildungsdirektors kommt völlig überraschend


Von Peter Knechtli


Der frühere Baselbieter Regierungsrat Urs Wüthrich ist gestern Montagmorgen 68-jährig aus gesundheitlichen Gründen völlig unerwartet gestorben. Verschiedene Quellen bestätigten Informationen von OnlineReports. Er hinterlässt an seinem Wohnort Sissach seine Frau und drei Töchter.

Wüthrich gehörte als SP-Mitglied von 2003 bis 2015 der Baselbieter Regierung an. Während seiner gesamten Regierungstätigkeit stand er der Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion vor. Er war in dieser Zeit häufig bildungspolitischen Kontroversen ausgesetzt.

Im Zuge der sogenannten "Honorar-Affäre" um privat vereinnahmte Sitzungsgelder aus staatlichen Verwaltungsrats-Tätigkeiten zahlte Urs Wüthrich dem Kanton 2'425 Franken zurück. Nach Wüthrichs Ausscheiden aus der Regierung gelang es der SP nicht, dessen Sitz zu verteidigen, so dass sie während vier Jahren in der Opposition verharren musste.

Er nahm kein Blatt vor den Mund

Im Emmental geboren absolvierte der als Kaufmann und Psychiatriepfleger ausgebildete Politiker eine bemerkenswerte Karriere. Vor seiner Wahl in die Baselbieter Kantonsregierung war Wüthrich Generalsekretär und Mitglied der Geschäftsleitung der Beamten-Gewerkschaft VPOD. Vor seiner Wahl in den Landrat war er Präsident des Baselbieter Gewerkschaftsbunds.

Wüthrich gilt als Debattierer, der "kein Blatt vor den Mund nahm" und die Auseinandersetzung nicht scheute. Doch er habe es verstanden, "in komplizierten Fällen zu schlichten und beruhigen wie kein Zweiter". Nach seinem Rücktritt aus der Regierung engagierte er sich als Patronats-Präsident bei der Sanierung der Kunsteisbahn mit dem Ziel, die fehlenden vier Millionen Franken zu beschaffen.

Der Schreibende traf Wüthrich vor wenigen Wochen beim Kauf eines robusten Gartengeräts in einem Baumarkt. Er war guter Dinge und erzählte kurz von seinen Olivenbäumen in seiner Zweitheimat Italien. Parteivertraute erwähnen seine Qualitäten als hervorragender Koch, der auch Spezialwünsche erfüllte, wenn er für Gruppen am Herd stand.

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19. Juli 2022

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"Fern jeder Ideologie"

Als langjähriger Präsident der Stiftung "Pro Augusta Raurica" durfte ich mit Urs Wüthrich eng zusammenarbeiten. Ich blicke darauf in dankbarer Erinnerung, angesichts seines plötzlichen und überraschenden Ablebens aber auch traurig zurück. Sein Engagement für die Römerstadt und deren Umfeld war vorbildlich. Urs war einer der leider seltenen Politiker, die ihre Meinung prononciert zum Ausdruck brachten, aber fern jeder Ideologie stets im Interesse der Sache zu Kompromissen bereit waren, wobei ihm dabei nicht selten sein Humor behilflich war: fortiter in re, suaviter in modo! Er wird unserer Region fehlen.


Hansjörg Reinau-Krayer, Binningen




"Freudige und positive Natur"

Mit Urs Wüthrich hat uns eine Mensch verlassen, der besonders in der heutigen Zeit vorbildhaft war: Offen und ehrlich und immer auch mit einer Prise Humor. Für ihn gab es keine Partei- sondern nur Vernunftsgrenzen, die man mit pragmatischen Lösungen nicht überspringen kann. Er wird uns allen fehlen und wir werden ihn sehr vermissen – seine freudige und positive Natur wird uns aber in bester Erinnerung bleiben und uns Vorbild sein.


Heiner Vischer, Riehen




"Gerne und vertrauensvoll zusammengearbeitet"

Eine Nachricht, die mich sehr traurig stimmt. Ich habe mit Urs in der SP und beim Gewerkschaftsbund über viele Jahre gerne und vertrauensvoll zusammengearbeitet.


Roland Stark, Basel



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"Mario Irmiger wird neuer Migros-Chef"

Migros-Magazin
Titel in der Ausgabe
6. Februar 2023
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Euer neuer Chef heisst eigentlich Irminger, aber Irmiger klingt urchiger.

RückSpiegel


In ihrem Bericht über die bevorstehenden National- und Ständerats-Nominationen im Baselbiet bezog sich die Basler Zeitung auf eine OnlineReports-Recherche.

Die Basler Zeitung nahm den OnlineReports-Primeur über die Bundesgerichts-Beschwerde der Stadt Liestal gegen das Cheddite-Kantonsgerichts-Urteil auf.

Die BZ Basel zog eine OnlineReports-Erstnachricht über eine Anzeige gegen den Laufener Stadtpräsidenten nach.

Die Basler Zeitung bezog sich in ihrem Bericht über einen diebischen BVB-Kadermann auf einen OnlineReports-Primeur.

Im Porträt von Regierungsrat Isaac Reber nahm die Basler Zeitung auf eine "fast schon legendäre Wortschöpfung" von OnlineReports Bezug.

Telebasel nahm im "Wahltalk" auf ein Zitat in einem OnlineReports-Artikel Bezug.

Die BZ Basel zog die OnlineReports-Erstmeldung über die Verhaftung eines Gewerbetreibenden nach.

Zum aktuellen Thema "Krise des Kulturjournalismus" bezeichnet die Basler Zeitung die Theater- und Opernkritiken in OnlineReports als "löbliche Ausnahme".

In ihrem Text über die Bundesratswahlen zitierte die Luzerner Zeitung aus dem OnlineReports-Leitartikel über die Basler Kandidatin Eva Herzog.

In seiner Bestandesaufnahme über Basler Online-Medien startet das Wirtschafts-Magazin Trend von Radio SRF1 mit OnlineReports.

Die Basler Zeitung ging in ihrem Bericht über den Telebasel-Weggang von Claude Bühler auf dessen Rolle als Theaterkritiker bei OnlineReports ein.

Telebasel zog den OnlineReports-Bericht über Fassaden-Probleme am Markthalle-Hochhaus nach. Die BZ Basel zog auch nach, unterschlug aber eine Quellennennung.

In ihren Presseschauen zu den Bundesratswahlen zitierten bajour.ch und primenews.ch aus dem OnlineReports-Leitartikel über Eva Herzog.

matthiaszehnder.ch nimmt die beiden News-Artikel aus OnlineReports zum Anlass, sich über die schrumpfende Kulturberichterstattung in den Schweizer Medien Gedanken zu machen.

Bajour zitierte OnlineReports in seinem Bericht über die Verwicklung von Bundesratskandidatin Eva Herzog in umstrittene Basler Geschäfte.

In ihrer Recherche über die sterbende Kulturberichterstattung in Basler Medien bezieht sich Bajour auf OnlineReports.

20 Minuten nahm die OnlineReports-Recherche über den Angriff auf den Stiefvater vor dem Muttenzer Gerichtsgebäude auf.

Die Basler Zeitung und die BZ Basel nahmen die OnlineReports-News über die Rückkehr von Christine Keller in den Basler Grossen Rat auf.

In ihrer Analyse über die unklare Gesundheitsversorgung des Laufentals ging die Basler Zeitung auf eine OnlineReports-Recherche ein.

Telebasel konfrontierte die SVP-Regierungsrats-Kandidatin Sandra Sollberger mit einem Kommentar aus OnlineReports (worauf sie die Stellungnahme verweigerte).

Die BZ Basel und die Basler Zeitung nahmen den OnlineReports-Bericht über Pläne zum Abbruch des Spitals Laufen auf.

Die OnlineReports-News über den Wechsel des Telefon-Anbieters durch die Basler Verwaltung wurde von der BZ Basel und Happy Radio aufgenommen.

In seiner Aufstellung über "Politiker, die Wasser predigen und Wein trinken", nahm der Nebelspalter auch auf einen Artikel in OnlineReports Bezug.

20 Minuten griff die OnlineReports-Meldung über einen Autolenker, der bei der verbotenen Fahrt durch eine Einbahnstrasse in Birsfelden eine Radfahrerin schwer verletzte, auf.

Die OnlineReports-Nachricht vom Tod des früheren Baselbieter Regierungsrats Urs Wüthrich nahmen Telebasel, die BZ Basel, die Basler Zeitung, das SRF-Regionaljournal, Prime News, die Nachrichtenagentur SDA, 20 Minuten und Happy Radio auf.

Weitere RückSpiegel

 

In einem Satz


Basel Area Business & Innovation, die Agentur für Standortpromotion und Innovationsförderung, hat im vergangenen Jahr 96 Startups bei ihrer Gründung begleitet und beraten – so viele wie noch nie.

Die Basler Jungliberalen nominierten Felix Guntrum, Joshua Marckwordt, Josephine Eberhardt und Benjamin von Falkenstein als Nationalrats-Kandidierende und wählten von Falkenstein zum neuen Präsidenten.

Der Basler Jungfreisinnige Jonas Lüthy (20) wurde durch die Jahresversammlung zum Vizepräsidenten der Jungfreisinnigen Schweiz gewählt.

Der 52-jährige Ökonom Chris Kauffmann, seit Herbst 2022 Chief Growth Officer beim FCB, wird neuer CEO der FC Basel 1893 AG.

Der Stiftungsrat des Sinfonieorchesters Basel Markus Poschner als neuen Chefdirigenten und Nachfolger von Ivor Bolton.

Jonas Lüthy wird neuer Präsident der Jungfreisinnigen Basel-Stadt und damit Nachfolger von Dominik Scherrer.

Die Junge SVP Baselland hat ihre Präsidentin, neue Landrätin und Sissacher Intensivpflege-Expertin Nicole Roth als Nationalrats-Kandidatin nominiert.

Die Juso Basel-Stadt haben Ella Haefeli, David Portmann, Nino Russano und Maria Schäfer als Kandidaturen für die Nationalratswahlen nominiert.

Nach acht Jahren "erfolgreicher Zusammenarbeit" wollen im Baselbiet die Grünen und die EVP ihre Fraktions-Gemeinschaft im Landrat fortsetzen.

Benedikt von Peter, seit der Spielzeit 20/21 Intendant am Theater Basel, wird das Theater Basel weitere fünf Jahre bis Sommer 2027 leiten, indem er sich frühzeitig für weitere zwei Jahre als Intendant und Künstlerischer Leiter der Oper verpflichtet.

Auf der Basler St. Jakobs-Strasse, eine offizielle und beliebte Pendlerroute für Velofahrende, soll künftig zur Erhöhung der Verkehrssicherheit auf Höhe des Christoph-Merian-Parks künftig in beiden Fahrtrichtungen ein Velostreifen zur Verfügung stehen.

Melanie Thönen übernimmt am 1. Mai die Leitung des Pädagogischen Zentrums PZ.BS. Sie folgt auf Susanne Rüegg, die Ende August 2022 pensioniert worden ist.

Sarah Baschung leitet ab 1. April den Swisslosfonds Basel-Landschaft in der Sicherheitsdirektion und folgt auf Heidi Scholer, die in Pension geht.

Basel-Stadt und Baselland wollen zusammen die psychiatrische Versorgung in der Gemeinsamen Gesundheitsregion weiterentwickeln.

Nicola Goepfert, seit Juni Mitglied des Basler Grossen Ratse, wurde als neuer Co-Präsident der Links-Partei "Basta" gewählt.

Heiko Vogel (47), der frühere Cheftrainer, kehrt am 1. Januar 2023 als Sportdirektor zum FC Basel zurück, um den "gesamten operativen Fussball-Alltag des FCB" zu verantworten.

Die Baselbieter Regierung hat die Mietung von Räumlichkeiten für das Amt für Migration und Bürgerrecht im Helvetia Tower in Pratteln beschlossen.

Auf die im Februar zurücktretende "Basta"-Grossrätin Beatrice Messerli (70) wird die Präsidentin des Jungen Grünen Bündnisses Nordwest, die Klimaaktivistin Fina Girard (Jahrgang 2001) folgen.

Lorenz Amiet, bisher Vizepräsident, wird neuer Präsident der SVP-Grossratsfraktion als Nachfolger von Pascal Messerli, der neu Parteipräsident wurde.

In Lörrach bewarf dieser Tage ein Unbekannter die Fassade der Synagoge der Israelitischen Kultusgemeinde mit Eiern.

Am Riehenring entsiegelt das Basler Bau- und Verkehrsdepartement als Versuch ab 31. Oktober insgesamt 14 Parkfelder, so dass dort zukünftig Regenwasser in den Untergrund geleitet wird.