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Situation angespannt: Anton Lauber und sein Basler Amtskollege Kaspar Sutter.

"So geht es nicht!" – Baselland richtet scharfe Worte an Basel-Stadt

Die geplante Asylunterkunft auf Münchensteiner Boden sorgt für dicke Luft. Landratsmitglieder von links bis rechts rufen aus. Der Basler Asyl-Direktor Kaspar Sutter kann den Ärger nicht nachvollziehen.


Von Jan Amsler und Alessandra Paone


Ein Alleingang von Basel-Stadt stellt das Verhältnis zwischen den beiden Basel auf die Probe. Baselbieter Landrätinnen und Landräte sind empört; von links bis rechts gibt es schärfste Kritik.

Grund für die Aufregung ist der Entscheid des Kantons Basel-Stadt, in der Grün80 eine unterirdische Unterkunft für allein reisende, männliche Asylsuchende bereitzustellen. Die Anlage gehört zwar dem Stadtkanton, liegt aber auf Münchensteiner und damit Baselbieter Boden.

Ab kommendem Montag soll die Unterkunft eingerichtet werden. Ob sie tatsächlich auch genutzt wird, ist noch unklar und hängt davon ab, wie viele Flüchtlinge vom Bund an Basel-Stadt zugewiesen werden. Allgemein geht man von steigenden Zahlen aus.

 

Bloss ein "allgemein gehaltenes Schreiben"

 

Das Departement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt (WSU) unter SP-Regierungsrat Kaspar Sutter hat es offenbar verpasst, Baselland in die Pläne einzubeziehen. Die Landratsfraktionen SVP, FDP und Mitte haben deshalb am Donnerstag eine Interpellation eingereicht, die als dringlich erklärt und deshalb schon am Nachmittag behandelt wurde.

Regierungsrat Anton Lauber (Mitte) bestätigt denn auch, dass Absprachen "völlig gefehlt" hätten. Immerhin gehe es um das Hoheitsgebiet des Kantons Baselland, der nun mit einer schwierigen Aufgabe konfrontiert werde. Kanton, Gemeinde und Polizei liege nichts weiter vor als ein "allgemein gehaltenes Schreiben" vom 26. Oktober. Lauber betont: "Eine Absprache tut einfach Not." Spätestens vor der Inbetriebnahme erwarte er eine Koordination.

 

Sorgen um die Sicherheit

 

Er teilt die Befürchtungen, die nun wegen der Sicherheitslage geäussert werden. Das Bundesasylzentrum in Arlesheim sorgt regelmässig für Konflikte und Polizeieinsätze. In Münchenstein sei "mit ähnlichen, vergleichbaren Problemen zu rechnen".

Die Empörung der Landratsmitglieder während der Diskussion ist gross. "Ich bin schockiert über diese Art der Zusammenarbeit", sagt etwa Grünen-Fraktionschef Stephan Ackermann. "Da muss eine Protestnote nach Basel zurück." Man sei "bitter enttäuscht" und müsse sich "auch Konsequenzen überlegen".

Auch Ackermann ist der Ansicht, dass Basel-Stadt hier "eine gewisse Verlagerung einer herausfordernden Aufgabe" vornehme. Zuvor sprach FDP-Landrat Balz Stückelberger davon, dass Basel "ein Problem ins Baselbiet exportiert".

Tatsächlich hat Basel-Stadt beschlossen, die Asylunterkunft Bonergasse per Ende Jahr zu schliessen, nachdem es im Quartier Kleinhüningen zu Konflikten gekommen war. Allerdings handelt es sich hier um eine Anlage, die der Kanton dem Bund zur Verfügung stellt und im Gegensatz zur neuen Unterkunft in der Grün80 also nicht selbst betreibt.

Dürr: "Das ist wirklich einer zu viel!"

Stückelberger sagt: "Wir sind auf einem unterirdischem Niveau angekommen." SVP-Fraktionschef Peter Riebli sieht im Vorgehen "ein weiteres Zeichen" dafür, dass Basel-Stadt seinen Nachbarkanton "wie einen kleinen, armen, verschupften Verwandten behandelt". Es sei "höchste Zeit, dass man zu verstehen gibt, dass Baselland ebenfalls ein vollwertiger Kanton ist. So geht es nicht!".

Andreas Dürr sagt zum Vorgehen: "Das ist wirklich einer zu viel!" Der Fraktionspräsident der FDP will dem Regierungsrat für die anstehenden Diskussionen den Rücken stärken.

 

Keine Kompensation

 

Selbst jene Landratsmitglieder, die eine gemässigte Ausdrucksweise wählen, machen deutlich, dass sie über das Verhalten von Basel-Stadt höchst irritiert sind. Der Grünliberale Tim Hagmann sagt, man dürfe nicht Bösartigkeit unterstellen, wenn es vielleicht bloss Dummheit war. "Nehmen wir an, dass es ein Fehler gewesen ist."

Auch Simone Abt von der SP vermutet, dass es eine Erklärung gibt, stellt aber klar, dass das Vorgehen nicht goutiert werde. Insbesondere zur Sicherheit und zur finanziellen Entschädigung gebe es Fragen: "Wir müssen mehr wissen."

Die Anlage hat auch keinen Einfluss auf die Anzahl Asylsuchenden, die Baselland aufnehmen muss, wie Anton Lauber ausführt. Eine Kompensation wie bei einem Bundesasylzentrum gebe es hier nicht.

Sutter: "Es ist jeweils reibungslos gelaufen."

Kaspar Sutter reagiert überrascht auf die harschen Reaktionen aus dem Nachbarkanton. Die Anlage in der Grün80 sei schon in der Vergangenheit genutzt worden, sagt der WSU-Vorsteher. 2008 und 2011, als Basel-Stadt dort vorwiegend Eritreer untergebracht habe, sowie 2015 Syrer und auch Geflüchtete anderer Nationen. "Es ist jeweils reibungslos gelaufen." Auch weil die Asylsuchenden stadtorientiert seien und sich kaum im Baselbiet aufhielten.

Den Vorwurf, Basel-Stadt habe Baselland nicht informiert, will Sutter nicht gelten lassen. Im Unterschied zu früher seien jetzt die Sicherheitsdirektion und die Gemeinde Münchenstein in Kenntnis gesetzt worden. Zudem ist heute noch keine Person in der Unterkunft untergebracht. "Und wenn es eine Anwohnerschaft gäbe, die gibt es aber nicht, hätten wir diese selbstverständlich auch informiert."

Ein Sicherheitsproblem sieht Sutter auch nicht. Die Anlage in der Grün80 sei nicht mit Arlesheim oder Muttenz vergleichbar, sagt er. Sie befinde sich nicht in einem belebten Quartier. "Sollte es aber noch Unklarheiten und Fragen geben, stehen wir den Baselbieter Behörden jederzeit zur Verfügung."

 

Den OnlineReports-Kommentar dazu lesen Sie hier.

2. November 2023

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"So geht es wirklich nicht"

Immer mehr Menschen auf der Flucht: Und die beiden Basel scheinen sich mit Kantönligeist profilieren zu wollen? So geht es wirklich nicht: Wann endlich bekommen Politikerinnen und Politiker die rote Karte, die anstatt alles, was in ihrer Macht steht, für ein friedvolles und gutes Leben für alle zu tun, noch mehr Öl ins Feuer giessen?
 


Ueli Keller, Allschwil



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Kamala ist halt schon läs.

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In einem Satz


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Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
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Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.

Jacqueline Herrmann und Alexander Bieger lösen Brigitte Jäggi ab, die als Rektorin des Gymnasiums Muttenz in Pension geht.

Bettina Zeugin folgt als Präsidentin von insieme Baselland auf Röbi Ziegler.

Der frühere Baselbieter SP-Regierungsrat Peter Schmid gibt das Präsidium des Freundevereins Zoo Basel an seine Parteikollegin und Landrätin Miriam Locher ab.

Eine Findungskommission sucht eine Nachfolge für Anna Schmid, Direktorin des Museums der Kulturen Basel, die 2025 in Pension geht.

Grünen-Politikerin Flavia Müller aus Allschwil rückt für Biljana Grasarevic in den Baselbieter Landrat nach.

Doppel-Pensionierung am Euro-Airport: Direktor Matthias Suhr geht Ende März 2025, sein Stellvertreter Marc Steuer Ende Dezember 2025 in den Ruhestand.

Jo Krebs
übergibt nach über 23 Jahren seine Stelle als Leiter Unternehmenskommunikation von Primeo Energie an Nachfolger Fabian Hildbrand.

Die Israelitische Gemeinde Basel wählt mit Steffi Bollag als Nachfolgerin von Emmanuel Ullmann erstmals eine Frau zur Präsidentin.

Sabina Brocal wird am
1. August Förderchefin der Abteilung Kultur im Präsidialdepartement Basel-Stadt.

Die Stadtreinigung des Basler Tiefbauamts wird ab 12. August neu von Markus Müller geleitet, sein Vorgänger Dominik Egli geht in Pension.

Christoph Jorns wird am 1. Juli Finanzchef der Basler Lebensversichererin Pax als Nachfolger von Alex Flückiger.

Mirjam Christ-Crain
 von der Universität Basel erhält den mit 200'000 Franken dotierten Otto-Naegeli-Preis für ihre patientenorientierte klinische Forschung.

Kimrobin Birrer übernimmt das Parteisekretariat der GLP Baselland von Yves Krebs.

Barbara Staehelin hat am
1. Mai das Verwaltungsrats-Präsidium des Kantonsspitals Baselland von Madeleine Stöckli übernommen.

Die Baselbieter Regierung hat Kathrin Choffat und Roger Müller als neue Mitglieder des Bankrats der BLKB für die laufende Amtsperiode bis Mitte 2027 gewählt. 

Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.