Werbung

© Foto by Thomas Gubler, OnlineReports.ch
Sie wollen Sitzsprünge verhindern: Stephan Ackermann, Sandra Strüby, Werner Hotz, Simon Oberbeck, Thomas Tribelhorn (v.l.).

Wahlrechtsreform: Befürworter wollen mehr Demokratie und Gerechtigkeit

Am 9. Februar stimmt das Baselbieter Stimmvolk über den Doppelproporz ab. SP, Mitte, Grüne, EVP und GLP machen sich für die Vorlage stark. SVP und FDP bekämpfen sie.


Von Thomas Gubler


Die Wahlrechtsreform, über die am 9. Februar im Baselbiet abgestimmt wird, sei wohl primär etwas für politisch speziell Interessierte und nicht gerade "ein Gassenhauer". Das jedenfalls meint (oder befürchtet) Stephan Ackermann, Fraktionschef der Grünen, der am Dienstag zusammen mit EVP-Landrat Werner Hotz, SP-Vizepräsidentin Sandra Strüby, Mitte-Fraktionschef Simon Oberbeck und GLP-Präsident Thomas Tribelhorn in Liestal den Abstimmungskampf der Befürworter eröffnet hat.

Schon eher "Gassenhauer-Qualität" hat hingegen die Liste der prominenten "Opfer", die das geltende Wahlrecht durch seine absonderliche Eigenheit der Sitzsprünge gefordert hat. Darunter finden sich Namen wie EVP-Präsident Martin Geiser, die früheren GLP-Landräte Hans Furer (anschliessend Kantonsrichter) und Gerhard Schafroth, die frühere Landratspräsidentin Regula Steinemann, ebenfalls von der GLP, sowie Priska Jaberg (EVP).

 

Das Fass zum Überlaufen gebracht

 

Jabergs Abwahl durch Sitzsprung vom Wahlkreis Liestal in den Wahlkreis Pratteln hat schliesslich das Fass zum Überlaufen gebracht und die Reform quasi angestossen: Die EVP-Politikerin aus Bubendorf hatte 1263 Stimmen auf sich vereinigt, Irène Wolf aus Füllinsdorf, die den Sitz erbte, gerade mal 293. Jabergs Stimmen "gingen so verloren", so Hotz.

Und nicht nur das: Kleinparteien wie die EVP oder die GLP riskieren auf diese Weise bei jeder Wahl, dass ihre Landratsabordnung zu einem guten Teil ausgewechselt wird – ungeachtet der erzielten Stimmenzahlen der Kandidatinnen und Kandidaten.

Die Abstimmungsvorlage, beziehungsweise das neue Wahlrecht, soll nun mehr Gerechtigkeit und Demokratie bringen, indem die Parteienstärken besser abgebildet werden und dabei gleichwohl die lokale Verankerung der Landrätinnen und Landräte erhalten bleibt. Das Mittel dazu ist der sogenannte Doppelproporz, der bereits in neun Kantonen gilt. Danach wird in einer ersten Runde die Sitzzahl einer Partei ermittelt. Im zweiten Schritt erfolgt dann die Zuteilung auf die Wahlkreise.

 

Klausel schützt vor Jux-Gruppen

 

Davon wird es weiterhin zwölf geben. Hingegen werden die vier Wahlregionen abgeschafft. Aufgehoben wird auch die Garantie von sechs Sitzen pro Wahlkreis. Neu erhält jeder vorab mindestens einen Sitz garantiert. Alle übrigen Mandate werden anschliessend gemäss Nationalratsproporz – proportional zur Bevölkerung – den Wahlkreisen zugeteilt. "Sogenannte Sitzsprünge kann es vereinzelt weiterhin geben. Sie reduzieren sich gegenüber heute jedoch stark", sagt Simon Oberbeck.

Um den Einzug von Jux-Gruppen und Politik-Clowns ins Kantonsparlament zu verhindern, wird schliesslich ein Quorum eingeführt. Eine Partei oder eine Listengruppe muss für den Einzug in den Landrat entweder mindestens fünf Prozent der Parteistimmen in einem Wahlkreis oder im gesamten Kanton mindestens drei Prozent der Wählerstimmen erzielen.

 

SVP und FDP dagegen

 

Im Landrat wurde die Wahlrechtsreform mit 49 zu 37 Stimmen gutgeheissen. Dagegen stimmten die Fraktionen von SVP und FDP. Beide bezeichneten den Aufwand für die Reform in der Ratsdebatte als unverhältnismässig. Den Verdacht, dass die zwei grossen bürgerlichen Parteien durch die Reform vor allem Sitzverluste zugunsten der Kleinparteien befürchten, konnten sie indessen nie ganz ausräumen. Dagegen nimmt die dritte Grosspartei, die SP, dieses Risiko in Kauf, wie Vizepräsidentin Sandra Strüby erklärt.

SVP und FDP bezeichnen die vorgeschlagene Reform in einem Communiqué vom Dienstag als "weder modern noch demokratischer". Sie verhindere auch nicht die als ungerecht empfundenen Sitzsprünge und schwäche mit der Abschaffung der sechs Mindestsitze pro Wahlkreis das ländliche Baselbiet zugunsten der Agglomerationsgemeinden.

"Für die SVP und FDP stehen die vermeintlichen Vorteile der Wahlrechtsreform in keinem Verhältnis zum damit verbundenen Anpassungsaufwand", heisst es weiter in der Mitteilung. Die treibende Kraft hinter der Wahlrechtsreform seien kleinere Parteien, die sich dadurch Vorteile erhofften.

7. Januar 2025

Weiterführende Links:


 Ihre Meinung zu diesem Artikel
(Mails ohne kompletten Absender werden nicht bearbeitet)

Weitere aktuelle News

www.onlinereports.ch - Das unabhängige News-Portal der Nordwestschweiz

© Das Copyright sämtlicher auf dem Portal www.onlinereports.ch enthaltenen multimedialer Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) liegt bei der OnlineReports GmbH sowie bei den Autorinnen und Autoren. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Veröffentlichungen jeder Art nur gegen Honorar und mit schriftlichem Einverständnis der Redaktion von OnlineReports.ch.

Die Redaktion bedingt hiermit jegliche Verantwortung und Haftung für Werbe-Banner oder andere Beiträge von Dritten oder einzelnen Autoren ab, die eigene Beiträge, wenn auch mit Zustimmung der Redaktion, auf der Plattform von OnlineReports publizieren. OnlineReports bemüht sich nach bestem Wissen und Gewissen darum, Urheber- und andere Rechte von Dritten durch ihre Publikationen nicht zu verletzen. Wer dennoch eine Verletzung derartiger Rechte auf OnlineReports feststellt, wird gebeten, die Redaktion umgehend zu informieren, damit die beanstandeten Inhalte unverzüglich entfernt werden können.

Auf dieser Website gibt es Links zu Websites Dritter. Sobald Sie diese anklicken, verlassen Sie unseren Einflussbereich. Für fremde Websites, zu welchen von dieser Website aus ein Link besteht, übernimmt OnlineReports keine inhaltliche oder rechtliche Verantwortung. Dasselbe gilt für Websites Dritter, die auf OnlineReports verlinken.

Melanie Nussbaumer

Mein Lieblingswort
https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif
"Es gibt noch jemanden, den Trump mehr auf dem Kicker hat als die Europäer – und das ist China."

bz
am 23. Januar 2025
https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif

Seit wann interessiert sich Trump für Fussball?

RückSpiegel

 

BaZ, bz und Happy Radio zitieren die OnlineReports-Recherche über den krankheitsbedingten Ausfall des Baselbieter Mitte-Präsidenten.

Die bz zieht die OnlineReports-Recherche über die finanziellen Probleme der Mitte Baselland nach.

Das SRF-Regionaljournal Basel und die bz greifen die OnlineReports-Recherche zum Helene-Bossert-Buch auf.

BaZ, bz und Baseljetzt nehmen den OnlineReports-Artikel über den Rückzug von Pick-e-Bike aus dem Laufental auf.

Die BaZ zitiert in einer grossen Hintergrund-Geschichte zur Basler GLP aus einem Artikel von OnlineReports.

bz, BaZ und Volksstimme beziehen sich in ihren Artikeln zum Jakobushaus in Thürnen auf die Recherche von OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Artikel über die Wirtschaftskammer Bezug auf ein Porträt aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Volksstimme zitiert die OnlineReports-Recherche zum neuen Konzessionsvertrag der Elektra Baselland.

Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Die bz zitiert OnlineReports bei einer Meldung zur Wahl des neuen SVP-Fraktionschefs im Baselbieter Landrat.

20 Minuten, Baseljetzt und Happy Radio nehmen Bezug auf die OnlineReports-Recherche zur tanzenden Wagenführerin der BVB.

Das SRF-Regionaljournal Basel, die BaZ, die bz, Happy Radio und Baseljetzt zitieren die Recherche von OnlineReports zum Interimschef der Kantonspolizei Basel-Stadt.

Das SRF-Regionaljournal Basel verweist auf die OnlineReports-Recherche zu den finanziellen Problemen bei der Aids-Hilfe beider Basel.

20 Minuten und zentralplus zitieren die OnlineReports-Recherche über die Baselbieter Obstbauern, die ihre Kirschen nicht verkaufen können.

Die BaZ und 20 Minuten beziehen sich in einem Artikel über den tödlichen Unfall im St. Johann auf einen Bericht aus dem OnlineReports-Archiv.

Die bz nimmt die OnlineReports-Recherche über den Kunst-Coup der Stiftung Im Obersteg auf.
 

Weitere RückSpiegel






In einem Satz


Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.

Jacqueline Herrmann und Alexander Bieger lösen Brigitte Jäggi ab, die als Rektorin des Gymnasiums Muttenz in Pension geht.

Bettina Zeugin folgt als Präsidentin von insieme Baselland auf Röbi Ziegler.

Der frühere Baselbieter SP-Regierungsrat Peter Schmid gibt das Präsidium des Freundevereins Zoo Basel an seine Parteikollegin und Landrätin Miriam Locher ab.