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Zweiter Wahlgang in Basel-Stadt: Eine Frage der RisikobereitschaftNoch ist offen, ob die Grünen und die Bürgerlichen einen Angriff auf die Grünliberale Esther Keller wagen. Denn ein solcher birgt das Risiko, dass das Mehrheitsverhältnis auf die andere Seite kippt. Die Analyse. Von Alessandra Paone und Jan Amsler Kaum steht das Zwischenresultat der Basler Regierungswahlen fest, beginnt im Wahlforum die grosse Rechnerei. Die Strateginnen und Strategen von GLP, Grünen und SP stecken die Köpfe zusammen; die freisinnige Kandidatin Eva Biland spricht in Interviews von arithmetischen Überlegungen. Strateginnen rechts wie links erwägen, ob es nicht das kleinere Übel wäre, an Esther Keller festzuhalten. Die Linke wie die Rechte muss jetzt abwägen, ob sie das Risiko eingehen will, dass sich am Ende die Mehrheitsverhältnisse zugunsten des einen oder anderen Lagers verschieben. Dass also Esther Keller nicht mehr gewählt wird, aber stattdessen die Kandidatin aus dem anderen Spektrum.
Jetzt wird gerechnet: Eva Biland und FDP-Präsident Johannes Barth. Wie sich Anina Ineichen in der Regierung verhalten würde, ist ungewiss. Rot-Grün wird sich hingegen überlegen müssen, wie stark Anina Ineichen noch zulegen kann, zumal sie im zweiten Wahlgang nicht mehr für das Regierungspräsidium kandidiert – Conradin Cramer wurde deutlich im Amt bestätigt. Und wie sehr sie sich inhaltlich von Esther Keller abgrenzen kann. Die Grünliberale steht der grünen Kandidatin näher als Eva Biland, die eher am rechten Rand der FDP politisiert und mit Grün wenig am Hut hat.
Wie stark kann Anina Ineichen (rechts) zulegen? Die jetzige Konstellation mit Esther Keller widerspiegelt die Kräfteverhältnisse am besten. Es stellt sich zudem die Frage, wie stark die SP-Basis die Grüne unterstützen wird. Immerhin wurde Keller vor vier Jahren auch dank linker Stimmen gewählt. Ein überparteiliches Komitee mit namhaften Politikern wie dem früheren SP-Präsidenten Roland Stark, dem ehemaligen SP-Grossrat Otto Schmid oder dem ersten grünen Grossratspräsidenten Markus Ritter haben sich für die Grünliberale stark gemacht. Ihr Argument: Mit Keller etabliere sich eine Mitte in den ideologischen Grabenkämpfen. 20. Oktober 2024
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