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![]() Im Dezember 2024 verloste die SRG Taschenradios DAB+.
UKW-Ausstieg: Die SRG zahlt die Zeche für den Entscheid des BundesratsDie Radiohörerinnen und -hörer laufen der SRG in Scharen davon. Doch das Medienunternehmen setzt aus Spargründen nur etwas früher um, was den Privaten noch bevorsteht. Von Thomas Gubler So richtig überrascht hat eigentlich nur das Ausmass. Weil die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) am 31. Dezember 2024 die UKW-Frequenzen all ihrer Radios abgeschaltet hat, soll das Unternehmen im Januar 2025 rund ein Viertel ihrer Hörerinnen und Hörer – zirka eine halbe Million – verloren haben. Zu diesem Ergebnis kommt das unabhängige Unternehmen Mediapulse, das die Hörerzahlen misst. Die Privatradios haben hingegen auf Kosten der SRG-Sender zugelegt.
Eine Sparmassnahme
Es war nämlich der Bundesrat, der entschieden hat, Ende 2026 die UKW-Sender in der Schweiz abzustellen und voll auf DAB+ zu setzen. Die SRG hat somit lediglich den Ausstieg vorgezogen. Und sie hatte dafür ihre Gründe: Wegen fehlender Werbeeinnahmen und weil der Bundesrat beschlossen hat, die Serafe-Gebühren für private Haushalte schrittweise auf 300 Franken zu senken sowie 80 Prozent der mehrwertsteuerpflichtigen Unternehmen von Gebühren zu befreien, wird die SRG im Stichjahr 2029 noch einen Abgabenanteil von rund 1,2 Milliarden Franken erhalten. Insgesamt muss die SRG 270 Millionen Franken sparen.
Privatradios zurückhaltend
Spätestens Ende 2026 nämlich sehen sich die privaten Radios in der gleichen Situation. So erstaunt es dann auch nicht, dass man etwa bei Radio Basilisk keineswegs mit Häme auf das Schicksal der SRG reagiert, auch wenn die Basilisk-Hörerzahlen vielleicht gestiegen sind.
UKW-Treue
Das wirft zumindest die Frage auf, ob man allenfalls doch bei der SRG einerseits und beim Bund anderseits die "UKW-Treue" oder vielleicht auch nur die Gewohnheiten der Radiohörerschaft etwas unterschätzt hat. Bei der SRG versucht man derzeit, den Ball flach zu halten und nicht in Panik auszubrechen.
Das mag wohl zutreffen, schliesst aber nicht aus, dass der UKW-Nutzeranteil etwa in den Autos noch wesentlich höher lag, beziehungsweise liegt. Durchaus möglich, dass der Hauptfrust auf das Rauschen in den Auto-Empfängern zurückzuführen ist. Und so mancher Automobilist und manche Automobilistin bekommt wegen Lieferschwierigkeiten in seiner Hausgarage auf die Schnelle auch kein DAB-Gerät montiert. Dabei ist von den Kosten noch gar nicht die Rede.
Erst der Anfang?
Spricht man mit SRG-Kennern, so können diese in der Regel den Ärger der Hörerinnen und Hörer nach der Abschaltung durchaus verstehen. Sie geben aber zu bedenken, dass diese Massnahme möglicherweise weit weniger schmerzt als das, was noch kommen wird. 11. Februar 2025
![]() "Munition für die Halbierungsinitianten" Im Gegensatz zu Mario Derighetti, Caroline Sauser und weiteren sogenannten Experten teile ich Roger Schawinskis Auffassung, dass die beschlossene UKW-Abschaltung so oder so ein Schuss ist, der nach hinten losgeht. Indem die SRG mit schlechtem Beispiel vorangeht und den UKW-Stecker bereits jetzt zieht, liefert sie jedoch den Halbierungsinitianten und anderen Kreisen, die die öffentlich-rechtlichen Medien am liebsten ganz abschaffen oder unter ihre Kontrolle bringen wollen, weitere Munition. Gaby Burgermeister, Basel |
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