© Fotos by Ingo Höhn
![]() Glaubwürdiges Gestenspiel: Turandot, gesungen von Miren Urbieta-Vega.
Puccinis "Turandot" am Theater Basel: Die eiskalte Prinzessin taut aufNachdem die letzte Basler "Turandot"-Produktion 1997 in einem Fiasko endete, dürfte diesmal der Eklat ausbleiben. Von Sigfried Schibli Über der chinesischen Prinzessin Turandot liegt ein Bann. Sie ist eine Wiedergeburt der früheren Prinzessin Lou-Ling und hat sich verpflichtet, jeden Mann, der um sie wirbt, einer Prüfung zu unterziehen. Nur wer diese besteht, kann ihr Gemahl werden. Wer scheitert, muss sterben.
Gefolterter Prinz.
Puccinis "Turandot" und Basel, das ist eine eigenartige Beziehungsgeschichte. Die letzte Produktion dieser Oper hatte im September 1997 Premiere. Der damalige Regisseur Wolfgang Engel verfiel der Idee, das Sängerpaar in der Schlussszene durch ein Tänzerpaar zu ersetzen. Dessen erotische Bewegungen behagten dem Premierenpublikum gar nicht, es buhte lauthals, und der damalige Theaterdirektor Michael Schindhelm nahm die Produktion kurzerhand vom Spielplan. Ausser Spesen nix gewesen. Welche Kraft und Präzision noch in den höchsten Lagen! Vor allem die Titelfigur, gesungen von Miren Urbieta-Vega, fesselt nicht nur durch ihren strahlkräftigen Sopran, sondern auch durch ihr glaubwürdiges Gestenspiel. Dass diese Sängerin neben kräftigen Sopran-Attacken auch lyrische Stimmfarben hat, wird einem nach der Lösung des dritten Rätsels im zweiten Akt bewusst. Danach kann Turandot nur noch die langen Fingernägel abstreifen und den Prinzessinnenmantel ablegen. Im schwarzen Unterrock ist sie nicht mehr Dämonin, sondern verletzlicher Mensch. Diesmal dürfte der Eklat ausbleiben. Eine schauspielerische Glanzleistung vollbringen die drei jungen Darsteller von Ping, Pang und Pong, die wie aus einem Stummfilm der Zwanzigerjahre entliehen wirken, aber gottlob nicht stumm, sondern sängerisch überaus hörenswert sind. 3. März 2025
|
www.onlinereports.ch - Das unabhängige News-Portal der Nordwestschweiz
© Das Copyright sämtlicher auf dem Portal www.onlinereports.ch enthaltenen multimedialer Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) liegt bei der OnlineReports GmbH sowie bei den Autorinnen und Autoren. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Veröffentlichungen jeder Art nur gegen Honorar und mit schriftlichem Einverständnis der Redaktion von OnlineReports.ch.
Die Redaktion bedingt hiermit jegliche Verantwortung und Haftung für Werbe-Banner oder andere Beiträge von Dritten oder einzelnen Autoren ab, die eigene Beiträge, wenn auch mit Zustimmung der Redaktion, auf der Plattform von OnlineReports publizieren. OnlineReports bemüht sich nach bestem Wissen und Gewissen darum, Urheber- und andere Rechte von Dritten durch ihre Publikationen nicht zu verletzen. Wer dennoch eine Verletzung derartiger Rechte auf OnlineReports feststellt, wird gebeten, die Redaktion umgehend zu informieren, damit die beanstandeten Inhalte unverzüglich entfernt werden können.
Auf dieser Website gibt es Links zu Websites Dritter. Sobald Sie diese anklicken, verlassen Sie unseren Einflussbereich. Für fremde Websites, zu welchen von dieser Website aus ein Link besteht, übernimmt OnlineReports keine inhaltliche oder rechtliche Verantwortung. Dasselbe gilt für Websites Dritter, die auf OnlineReports verlinken.