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Initiative: Komitee um Peter Riebli greift die BLKB anDie Kantonalbank soll sich "auf das Kerngeschäft im Baselbiet" fokussieren. Die Initianten kritisieren den "überzogenen Gestaltungswillen" und das Tochterunternehmen Radicant. Die BLKB wehrt sich. Von Jan Amsler und Alessandra Paone Ein Zirkel um die Landräte Peter Riebli und Stefan Degen will die Basellandschaftliche Kantonalbank stärker kontrollieren und die Geschäftsentwicklung steuern. Der SVP-Präsident und sein FDP-Parlamentskollege kündigen am Mittwoch eine Initiative mit dem Titel "BLKB – die Bank fürs Baselbiet" an. Das "überparteiliche Komitee" gibt sich überzeugt, dass es "in den kommenden Wochen die nötigen Unterschriften sammeln wird".
Radicant-Chef spottete über "ältere Politiker"
Im Februar 2023 stellte Radicant mit sofortiger Wirkung den CEO vor die Tür. Dieser hatte zuvor für einen Eklat gesorgt, weil er in einer E-Mail an die Mitarbeitenden über die "älteren Politiker" im "nicht-urbanen" Teil des Baselbiets herzog. Sie würden das Geschäftsmodell nicht verstehen. Der 68-jährige Peter Riebli dürfte sich persönlich angegriffen gefühlt haben.
Angst vor "signifikantem Abschreiber"
Das Hauptanliegen der Initiative ist offenbar, das Vertrauen der Baselbieter Bevölkerung in "ihre" Kantonalbank wieder herzustellen. Obschon die BLKB soeben für den besten Kundenservice und als beste Bank der Region ausgezeichnet wurde. 2022 pflegten 57 Prozent der Baselbieterinnen und Baselbieter eine Bankbeziehung zur BLKB.
"Mehrwert für Aktionäre"
Die Initiantinnen und Initianten kritisieren zudem "eine im Vergleich mit anderen Kantonalbanken substantiell schlechtere Gewinnentwicklung" oder einen fehlenden "Mehrwert für Aktionäre". Riebli weist darauf hin, dass der Kurs der Zertifikate auch 2024 gesunken sei. Bei der Graubündner Kantonalbank, die man gut mit der BLKB vergleichen könne, sei dieser auch dieses Jahr gestiegen.
Lohn von CEO Häfelfinger soll fallen
Das Komitee strebt "eine unaufgeregtere und fokussierte Geschäftsführung der BLKB" an. Mit den vorgeschlagenen Anpassungen am Kantonalbankengesetz will es "einen klareren politischen Auftrag" formulieren. Die Bank soll sich stärker auf die regionale Kundschaft konzentrieren. Die Politik soll mehr Einfluss auf die Wahl der Bankräte und überhaupt mehr Mitsprache erhalten.
Sein Lohn sorgt für Kritik: BLKB-CEO John Häfelfinger.
Auch will die Initiative den Lohn des CEO auf das Doppelte eines Regierungsrats-Lohns deckeln, also auf rund 600'000 Franken. Heute verdient John Häfelfinger rund 1,1 Millionen Franken im Jahr. Ein ähnlicher Vorstoss ist im Landrat gescheitert, vor allem wegen der bürgerlichen Stimmen. Genauso wie weitere Bestrebungen, mehr Einfluss auf die Strategie der Bank zu nehmen.
BLKB befürchtet Einbussen
Die BLKB teilt auf Anfrage mit, sie wolle die konkreten Forderungen und die zu erwartenden Folgen "analysieren und bewerten". Doch bereits heute liesse sich sagen, "dass eine mögliche Umsetzung der Initiative und damit eine Fokussierung auf das Baselbiet einen Rückgang des Geschäftsumfangs nach sich ziehen würde". Dieser Rückgang würde "Grösse und Ertragskraft der Bank negativ beeinträchtigen". 20. November 2024
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