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LDP-FDP-Ticket: Conradin Cramer und Luca Urgese (v.l.).

Basler Bürgerliche einigen sich auf FDP-Mann Luca Urgese

Um das Kräfteverhältnis in der Kantonsregierung zu kippen, spannen FDP, Mitte und LDP mit der SVP zusammen. Und spielen eine weitere Karte: Erziehungsdirektor Conradin Cramer kandidiert fürs Präsidium.


Von Alessandra Paone


Als am Donnerstag die FDP zur Medienkonferenz am Freitagmorgen in die Pfister Werkstatt by Krafft einlädt und von der SVP nichts kommt, ist klar: Die Basler Bürgerlichen spannen bei der Ersatzwahl für Beat Jans in der Kantonsregierung zusammen. Inklusive SVP – ein fast schon historischer Moment!

Der gemeinsame Kandidat heisst Luca Urgese. In den vergangenen Tagen war der Name des früheren FDP-Präsidenten und Grossrats oft gefallen. Der 37-Jährige hatte schon früh angedeutet, dass er sich eine Kandidatur vorstellen könne, sofern die Konstellation stimme.

 

Und die stimmt nun offenbar. Die Bürgerlichen wittern ihre Chance, das Kräfteverhältnis in der Exekutive zu kippen und den 2020 verlorenen freisinnigen Sitz von Baschi Dürr zurückzuerobern. Hierfür spielen sie neben Urgeses Kandidatur eine weitere Karte: LDP-Erziehungsdirektor Conradin Cramer wird fürs Regierungspräsidium kandidieren. Dieses Zweier-Ticket könnte im Wahlkampf stark mobilisieren.

"Ich freue mich, den Wahlkampf zusammen mit einem tollen Kandidaten wie Luca Urgese zu bestreiten", sagt Cramer. Nach acht Jahren sei ein Departementswechsel das Richtige, auch wenn er seinen Job als Erziehungsdirektor "sehr gerne" mache. 

 

Keine Extra-Zügli mehr

Cramer spricht frei, ohne ein einziges Mal von seinem Blatt abzulesen, und bestätitgt damit einmal mehr seine rhetorische Stärke, mit der er im Wahlkampf, aber auch als allfälliger Regierungspräsident punkten könnte. Er habe in seiner Regierungszeit verstanden, dass der Regierungschef weit mehr tue als nur Hände schütteln. "Es ist eine wichtige Arbeit", betont der 44-Jährige. Der Kanton lebe von seinen Beziehungen zu den Nachbarn im In- und Ausland. 

Verterinnen und Vertreter aller bürgerlichen Parteien sind an diesem Freitagmorgen kurz vor Weihnachten an die Untere Rheingasse 8 gekommen, um vor allem eins zu demonstrieren: Einigkeit. Denn die Erfahrung lehrt: Wenn jede Partei ihr Extra-Zügli fährt, bleibt die bürgerliche Mehrheit in der Regierung Wunschdenken.

Dass der Zusammenschluss geklappt hat, dürfte auch mit der Person von Luca Urgese zusammenhängen. In seiner Funktion als FDP-Präsident hat er sich in der Vergangenheit immer stark dafür eingesetzt, dass alle bürgerlichen Kräfte – einschliesslich der SVP – nicht nur bei sachpoltitischen Themen, sondern auch bei Wahlen zusammenspannen. Mitte und LDP boten dazu aber nicht immer Hand. 

SVP-Präsident Pascal Messerli betont denn auch seine gute Beziehung zu Urgese. Dieser habe immer ein offenes Ohr und arbeite im Parlament stets kompromissorientiert. Auch sonst findet Messerli nur lobende Worte für seinen Grossratskollegen: Urgese sei ein inhaltlich sehr starker und dossiefester Politiker, der vor allem, aber nicht nur in öffentlich-rechtlichen Fragen immer eine Antwort parat habe. 

 

Bei der nächsten Vakanz ist die SVP dran

 

Die breite Allianz von der Mitte bis zur SVP ist aber nicht ganz ohne Zugeständnisse zustande gekommen. So fordert Messerlis Partei, dass die bürgerliche Kooperation langfristig anhält – über die Ersatzwahl im März und die Gesamterneuerungswahlen im Herbst hinaus. Konkret sollen FDP, LDP und Mitte bei einer allfälligen späteren Vakanz eine SVP-Kandidatur unterstützen, wie Messerli auf Anfrage von OnlineReports sagt. 

"Der bürgerliche Zusammenschluss wurde im Parteivorstand kontrovers diskutiert", sagt Messerli. Mit einem eigenen Kandidaten ins Rennen zu steigen, sei bis am Schluss eine Option gewesen. 

Urgese, Kader-Angestellter der Handelskammer beider Basel, setzt im Wahlkampf vor allem auf seine langjährigen Erfahrungen, seine Dossierkenntnisse, seine "mehrheitsfähigen Lösungen" und seine Vernetzung in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.

An der Medienkonferenz streicht er aber auch seine Wurzeln hervor: Seine Grosseltern sind italienische Einwanderer, die eine "Tellerwäscher"-Karriere hingelegt haben und nun ein "Hüsli" in Riehen besitzen. Die Schwarzenbach-Initiative, die verlangte, dass der Ausländeranteil in der Schweiz maximal zehn Prozent betragen dürfe, habe seinen Grossvater derart geprägt, dass sich dieser habe einbürgern lassen. 

 

Ausgangslage ist klar

 

Er sei in Basel-Stadt einer von vielen mit einer solchen Biografie, sagt Urgese. Als Regierungsrat wolle er die Rahmenbedingungen für ein gutes, selbstbestimmtes Leben im Kanton schaffen. Sein Ziel sei, dass "die Menschen mit Stolz darauf zurückschauen, was sie erarbeitet haben".   

 

Die SP will ihren Sitz mit Mustafa Atici verteidigen. Die Partei hat den ehemaligen Nationalrat am Mittwoch nominiert. Er setzte sich gegen die Grossrätin Edibe Gölgeli durch. Am selben Tag haben die Grünen ihren Regierungskandidaten vorgestellt: Unternehmer und Grossrat Jérôme Thiriet.

Damit scheint die Ausgangslage für die Wahl vom 3. März nun klar, mit weiteren Kandidaturen ist nicht zu rechnen. Ein allfälliger zweiter Wahlgang würde am 7. April stattfinden.

22. Dezember 2023

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"Bürgerliche Auch-Noch-Partei"

Auch so bleibt man als bürgerliche "Auch-Noch-Partei" einmal im Jahr politisch ein bisschen im Gespräch, Herr Keller. Wann denn sonst ...


Bruno Heuberger, Oberwil




"Sieben auf einen Streich"

Das liest sich sozusagen wie "Sieben auf einen Streich": Herr Cramer wird das Erziehungsdepartement los (1). Basta (2), Grüne (3) und SP (4) schauen in die Röhre. Basel, das auch mit einer links-grünen Mehrheit de facto eigentlich bürgerlich war, soll dies jetzt wieder de jure werden (5): endlich auch mit der SVP an Bord (6). Und bei alledem geht es scheinbar nicht um die Fasnacht oder sonst einen Scherz, sondern um Politik (7).


Ueli Keller, Allschwil



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Kamala ist halt schon läs.

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Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

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Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
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Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.

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Doppel-Pensionierung am Euro-Airport: Direktor Matthias Suhr geht Ende März 2025, sein Stellvertreter Marc Steuer Ende Dezember 2025 in den Ruhestand.

Jo Krebs
übergibt nach über 23 Jahren seine Stelle als Leiter Unternehmenskommunikation von Primeo Energie an Nachfolger Fabian Hildbrand.

Die Israelitische Gemeinde Basel wählt mit Steffi Bollag als Nachfolgerin von Emmanuel Ullmann erstmals eine Frau zur Präsidentin.

Sabina Brocal wird am
1. August Förderchefin der Abteilung Kultur im Präsidialdepartement Basel-Stadt.

Die Stadtreinigung des Basler Tiefbauamts wird ab 12. August neu von Markus Müller geleitet, sein Vorgänger Dominik Egli geht in Pension.

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