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![]() "Die Fasnacht war ein Fest": Angelo Di Venere.
Statt in den Beizen feiern die Fasnächtler auf den Cliquen-WagenAm Montag nach dem Umzug in Gelterkinden hatte das Rössli keine einzige Reservation. Hat die Fasnacht als Gastro-Motor ausgedient? Von Alessandra Paone Angelo Di Venere schliesst am Mittwochmorgen die Tür zum Cavallino auf. Seit 18 Jahren ist der gebürtige Italiener Wirt im Restaurant Rössli in Gelterkinden. Im Innern des fasnächtlich dekorierten Lokals ist es dunkel; es öffnet erst um 11 Uhr. Die Tische sind bereits gedeckt – einige wenige sind für den Abend reserviert. Di Venere: "So macht es keinen Spass!" Am diesjährigen Fasnachtsmontag hatte Di Venere aber keine einzige Reservation. Auch die übrigen Tage seien durchzogen gewesen – trotz Schnitzelbanksingen. Die Guggen kämen gar nicht erst vorbei. Der 49-Jährige hat sich einen Espresso zubereitet und an den Stammtisch gesetzt. Resigniert sagt er: "So macht es keinen Spass!" Er rechnet mit 50 Prozent weniger Umsatz als im vergangenen Jahr.
Barbetrieb als Einnahmequelle
Als mögliche Erklärung dafür sieht Di Venere, dass immer mehr Wagen-Cliquen selbst Essen und Trinken anbieten. "Ich mache ihnen deswegen keinen Vorwurf. Bei den vielen Ausgaben ist es nur richtig, dass sie versuchen, Einnahmen zu generieren", sagt er.
Kässeli vor der Toilette in der Sonne in Sissach
Auch in Sissach traf man am Sonntag auf halbvolle und zum Teil sogar leere Beizen. Im Restaurant zur Sonne gingen die Leute zwar ein und aus – aber hauptsächlich wegen des WCs. Allerdings scheint hier nicht nur die veränderte Beizen-Kultur dafür verantwortlich zu sein, sondern – wie man hört – auch das Beizer-Paar. Dass die Wirtin vor der Toilette Wache hielt und auf das Kässeli hinwies, macht es wohl nicht besser. Bereits vergangenes Jahr war die Sonne deswegen in der Rede zur Chluriverbrennung kritisiert worden. Imhof: "Im Gegensatz zu früher sind die Beizer weniger bereit, eine gewisse tote Zeit zu überbrücken." Xenia Imhof ist Vizepräsidentin der Gelterkinder Fasnacht (Gefa). Rund einen Monat vor der Fasnacht hat sie zusammen mit dem Präsidenten Mischa Meier das Gespräch mit den Beizern im Dorf gesucht. "Wir wollten wissen, was wir tun können, um die Beizen-Kultur wieder aufleben zu lassen", sagt sie. Immerhin hätten dieses Jahr die Wagen-Cliquen aus Rücksicht auf die heimischen Lokale auf den Trinkpass verzichtet. Einen solchen konnte man jeweils gegen einen bestimmten Betrag einlösen und dann den Abend lang Getränke konsumieren.
Spezialfall Liestal
Der Gefa-Vorstand zeigt sich aber offen für Gespräche. Rössli-Wirt Angelo Di Venere bringt die Möglichkeit ins Spiel, die Wagen nach dem Umzug wie in Liestal ausserhalb des Dorfzentrums abzustellen. "Vielleicht könnte man so die Konkurrenzsituation etwas entspannen", sagt er. 13. März 2025
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