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Max Kaufmann: Frisch pubertiert

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Dank Gangsta-Rapper Bushido schreibe ich

Im Zürcher Zoo beschlossen meine Cousins und ich Rapper zu werden. Wir waren zwölf und hörten unentwegt Bushido. Gangsta Rap der übelsten Sorte. Im Zug nach Hause schrieben wir unseren ersten Song, den wir als Sprachnotiz auf dem iPod aufnahmen. Dann entdeckten wir das Musikprogramm "Garageband", bastelten scheppernde Beats zu den Texten und fühlten uns wie kleine Bushidos.

Wir waren aber nicht annähernd so krass wie unsere Vorbilder: Ohne die Hilfe unserer Eltern hätten wir nicht mal die Formatvorlage für unseren Plattencover hinbekommen. Ich weiss auch noch, dass Papa ein ganzes Wochenende damit verbrachte, CDs zu brennen.

An Weihnachten war dann der grosse Release unserer Platte. Wir schenkten das Album der ganzen Familie und performten die Lieder mit unseren Stimmbruchstimmen live. Ein Hip-Hop Konzert im Wohnzimmer meiner Grosseltern – das hatte es noch nie gegeben.


"Schon nach der ersten Bushido-Strophe
hatte ich genug."


I
ch höre keinen Gangsta Rap mehr. Wie frauendfeindlich, homophob und gewaltverherrlichend Bushidos Lyrics sind, die wir damals bewunderten, realisierten meine Cousins und ich erst später: "Party-Crasher, Nasenbrecher, Strassen-Rapper hängen mir am Schwanz und spielen Blasorchester." Das geht doch nicht.

Unsere eigenen Songs hingegen waren höchstens ein wenig pubertär. Sowas Brutales konnten wir nicht schreiben. Auch wenn wir es manchmal versuchten. Wir waren Einfamilienhauskinder, keine Ghettokids.

Aus der Bewunderung für Bushidos Gangsta Rap entwickelte sich bei mir ein grösseres Interesse an Hip-Hop. Ich begann auch Künstler zu hören, die mehr drauf hatten als Prahlereien mit Autos, Waffen und Geld. Durch teils sehr poetischen Rap fand ich Gefallen an rhythmisierter Sprache und besuchte Poetry Slams. Zwei Jahre nach unserem Weihnachts-Gangsta-Rap stand ich zum ersten Mal selbst auf einer Slambühne.

Falls Sie ein Beispiel für Rap mit Niveau suchen, hören Sie doch mal in die Musik von Alligatoah rein. Der bitterböse Humor in seinen Texten über Gesellschaft und Politik begeistert nicht nur Hip-Hop-Kids.

Als letzte Woche Bushidos neues Album erschien, konnte ich es mir nicht verkneifen, kurz reinzuhören. Gangsta Rap ist wohl mein Guilty Pleasure. Immerhin hatte ich nach der ersten Strophe schon wieder genug.

Trotzdem hat Gangsta Rap, zumindest in meinem Fall, auch seine guten Seiten. Damals im Zürcher Zoo haben mich diese Rapper zum Schreiben gebracht. Merci Bushido.

22. Oktober 2018
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Max Kaufmann, geboren 2001, wuchs in Allschwil BL auf. Inzwischen wohnt er in einer WG im Basler "Gundeli" und studiert Soziologie und Politikwissenschaft an der Universität Basel. Seit er vierzehn Jahre alt ist, tritt Max Kaufmann regelmässig an Poetry Slams auf. Im März 2018 wurde er in Winterthur Poetry-Slam-Schweizermeister in der Kategorie u20.

max.kaufmann@gmx.ch

(Die Kolumnisten sind in ihrer Meinung frei;
sie braucht sich nicht mit jener der Redaktion zu decken.)

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"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

RückSpiegel


Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

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Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

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Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

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Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

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