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Max Kaufmann: "Aus meiner Bubble"

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Diskriminierung in Sozialen Medien: Beispiel Sanija Ameti

Wenn ich am Montagmorgen die wöchentliche Benachrichtigung über meine Bildschirmzeit der vergangenen sieben Tage erhalte, zucke ich jedes Mal zusammen. Locker vier Stunden am Tag verbringe ich am Smartphone. Laut Bericht fällt die Hälfte meiner Aktivität in die Kategorie "Produktivität und Finanzen", aber das beruhigt mich nicht. Weil ich weit davon entfernt bin, Trading-Apps zu verwenden, zeugt das nur davon, dass die Arbeit nach Feierabend selten wirklich vorbei ist.

Besorgniserregend sind die Stunden an Bildschirmzeit, die mein Smartphone unter "Soziale Netze und Unterhaltung" verortet, zumindest wenn man dem Diskurs um die Gen-Z und ihren suchthaften Social-Media-Konsum folgt. Das sind auch bei mir erschreckende volle zwei Stunden täglich. Und ich habe nicht einmal TikTok.

In meinem Umfeld versuchen viele immer wieder, ihre Bildschirmzeit zu reduzieren. Wer Instagram und Co. nicht ganz löschen will, hat eine andere Möglichkeit: Das Gerät schlägt eine automatische fünfzehnminütige Tages-Limite pro App vor. Doch aus eigener Erfahrung wird die Limite ähnlich der Snooze-Taste bei Weckern schnell weggedrückt und damit die Insta-Zeit – ausnahmsweise – verlängert.

Es ist zynisch, wie sich solche Unternehmen als Unterstützer für einen gemässigten Umgang mit Sozialen Medien inszenieren.

Es wäre auch zu gutgläubig, beim Thema Bildschirmzeit ausgerechnet auf Apple oder Meta zu setzen. Diese profitieren schliesslich von unserer Bildschirmzeit, da wir dann mehr Daten produzieren, die verkauft werden können. Es ist fast schon zynisch, wie solche Unternehmen sich mit Funktionen wie den täglichen Zeitlimits als Unterstützer für einen gemässigten Umgang mit Sozialen Medien inszenieren.

Früher reichte es bei mir noch, bei zu viel Fernsehen vor viereckigen Augen zu warnen. Heute wird aus Angst vor einer abgestumpften "Generation TikTok" zunehmend dafür plädiert, schon von Kindesalter an zu sensibilisieren und die Bildschirmzeit möglichst kurz zu halten.

Als Bücherkind, das lange kein Gerät besass, merke ich rückblickend aber, wie in dieser Debatte oft ausgeblendet wird, dass es Mittelschichts-Eltern der Distinktion dient, ihre Kinder fast bildschirmfrei aufwachsen zu lassen. Die Eltern, die sich die Zeit leisten können, ihren Kindern stattdessen vorzulesen, grenzen sich abwertend von jenen ab, die ihre Kinder mit dem iPad ruhigstellen.

Das Beispiel Sanija Ameti zeigt: In Sozialen Medien wirken Diskriminierung und Privilegien wie in der echten Welt.

Neben der Dauer der Bildschirmzeit stellt sich immer auch die Frage, was am Bildschirm genau getan wird: Stichwort Social-Media-Kompetenz. Ich bin mir sicher, dass die Jesus-Story von Sanija Ameti aus der vergangenen Woche zukünftig Jugendlichen gegenüber als abschreckendes Beispiel verwendet wird, welche Konsequenzen ein Post haben kann.

Das meiner Meinung nach grösste Problem von Social Media wird dabei aber untergehen. Wie das Beispiel Ameti und die rassistischen und sexistischen Anfeindungen, die sie jetzt erfährt, aufzeigen: In Sozialen Medien wirken Diskriminierungen und umgekehrt auch Privilegien genau wie in der echten Welt. Oder äussern sich sogar in zugespitzter Form.

Immerhin wird inzwischen in oft geteilten Social-Media-Posts (wo denn sonst!) benannt, wer es sich aufgrund von Privilegien erlauben kann, Fehler zu begehen. Die Antwort ist natürlich: weisse Männer. In diesem Sinne wäre die aktuelle Situation Anlass genug, über weitaus gravierendere Verfehlungen von Männern zu sprechen und darüber zu reflektieren, wieso diese einen nicht annähernd so grossen öffentlichen Aufschrei auslösten.

16. September 2024
 Ihre Meinung zu dieser Kolumne
(Mails ohne kompletten Absender werden nicht bearbeitet)
Max Kaufmann, geboren 2001, wuchs in Allschwil BL auf. Inzwischen wohnt er in einer WG im Basler "Gundeli" und studiert Soziologie und Politikwissenschaft an der Universität Basel. Seit er vierzehn Jahre alt ist, tritt Max Kaufmann regelmässig an Poetry Slams auf. Im März 2018 wurde er in Winterthur Poetry-Slam-Schweizermeister in der Kategorie u20. © Foto Céline Stöckli

max.kaufmann@gmx.ch

(Die Kolumnisten sind in ihrer Meinung frei;
sie braucht sich nicht mit jener der Redaktion zu decken.)
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"Viel zu wichtig"

Herr Troxler fragt: "Warum wird OnlineReports nicht boykottiert, solange Kaufmann unter diesem Label sein Unwesen treibt?"

Meine Antwort darauf: OnlineReports ist VIEL zu wichtig für mich, als dass ich es boykottieren könnte. Meine Lösung für das "Kaufmann-Problem": Ich lese die Kolumnen nicht mehr! Diesmal habe ich die Kolumne gelesen, nachdem ich den Leserbrief von Herrn Troxler gelesen hatte. (Seine Gedanken zur Kolumne sind auch die meinen.)

Fazit: Herr Kaufmann ist nicht so wichtig, als dass man seinetwegen OnlineReports boykottieren sollte.


Rosemarie Mächler, Aesch



"Wer wird diskriminiert?"

Was Max Kaufmann in Sachen Sanija Ameti ausführt, lässt sich leider nicht eindeutig zuordnen: Wer wird diskriminiert?

Dass Kaufmann derart schleierhaft formuliert und insbesondere die Tatsache unerwähnt lässt, dass Madame Ameti – Gemeinderätin und "Operation Libero"-Chefin – mit einer Schusswaffe ein Maria- und Jesus-Bild durchlöcherte, und dann die Reaktionen auf eine solch scheussliche Tat als rassistische und sexuelle Anfeindungen bezeichnet, demnach Frau Ameti als ein Diskriminierungs-Opfer "beweint", ist bei allem Respekt gegenüber lockerem Journalismus schlicht unerträglich!

Kaufmann entpuppt sich fortgesetzt als pubertärer Kolumnist mit demagogischer Tendenz.

Warum wird OnlineReports nicht boykottiert, solange Kaufmann unter diesem Label sein Unwesen treibt?


Dieter M. Troxler, Rünenberg


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"Flaschfahrer"

BaZ
am 12. Oktober 2024
in einem Artikel über
das neue Verkehrsregime
im Iselin-Quartier
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Flasche am Steuer oder eine Flasche intus?

RückSpiegel

 

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Die bz zitiert OnlineReports bei einer Meldung zur Wahl des neuen SVP-Fraktionschefs im Baselbieter Landrat.

20 Minuten, Baseljetzt und Happy Radio nehmen Bezug auf die OnlineReports-Recherche zur tanzenden Wagenführerin der BVB.

Das SRF-Regionaljournal Basel, die BaZ, die bz, Happy Radio und Baseljetzt zitieren die Recherche von OnlineReports zum Interimschef der Kantonspolizei Basel-Stadt.

Das SRF-Regionaljournal Basel verweist auf die OnlineReports-Recherche zu den finanziellen Problemen bei der Aids-Hilfe beider Basel.

20 Minuten und zentralplus zitieren die OnlineReports-Recherche über die Baselbieter Obstbauern, die ihre Kirschen nicht verkaufen können.

Die BaZ und 20 Minuten beziehen sich in einem Artikel über den tödlichen Unfall im St. Johann auf einen Bericht aus dem OnlineReports-Archiv.

Die bz nimmt die OnlineReports-Recherche über den Kunst-Coup der Stiftung Im Obersteg auf.

Die bz vermeldet den Tod von Aurel Schmidt und bezieht sich dabei auf OnlineReports.

Baseljetzt, bz, Volksstimme, SDA und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den geschassten CEO Marcel Allemann auf.

Die bz berichtet, dass Landrat Hannes Hänggi das Mitte-Präsidium übernehmen will, und verweist dabei auf OnlineReports.

Das Portal kath.ch nimmt die OnlineReports-Recherche über die Pläne der Basler Hicret-Moschee in Reinach im Medienspiegel auf.

Baseljetzt nimmt die Recherche von OnlineReports über den "Fuck SVP"-Schriftzug am Nebiker-Turm in Sissach auf.

In ihrem Bericht über die Wahl des neuen Baelbieter SVP-Präsidenten zitiert die Basler Zeitung aus einem OnlineReports-Kommentar.

Weitere RückSpiegel







In einem Satz


Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.

Jacqueline Herrmann und Alexander Bieger lösen Brigitte Jäggi ab, die als Rektorin des Gymnasiums Muttenz in Pension geht.

Bettina Zeugin folgt als Präsidentin von insieme Baselland auf Röbi Ziegler.

Der frühere Baselbieter SP-Regierungsrat Peter Schmid gibt das Präsidium des Freundevereins Zoo Basel an seine Parteikollegin und Landrätin Miriam Locher ab.

Eine Findungskommission sucht eine Nachfolge für Anna Schmid, Direktorin des Museums der Kulturen Basel, die 2025 in Pension geht.

Grünen-Politikerin Flavia Müller aus Allschwil rückt für Biljana Grasarevic in den Baselbieter Landrat nach.

Doppel-Pensionierung am Euro-Airport: Direktor Matthias Suhr geht Ende März 2025, sein Stellvertreter Marc Steuer Ende Dezember 2025 in den Ruhestand.