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Max Kaufmann: Frisch pubertiert

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Generation Zimmerpflanze

Manchmal hat die ältere Generation einfach einen besseren Geschmack als meine Generation. Das trifft besonders zu, wenn es um Zimmerpflanzen geht.

In der Generation meiner Eltern – zumindest bin ich mit dieser Haltung aufgewachsen – gelten Zimmerpflanzen als bieder und hässlich. Exemplarisch dafür ist der verstaubte Gummibaum, der in der Ecke vor sich hinvegetiert und die Vibes einer lieblosen Hotel-Lobby abgibt.

Bei uns ist alles anders: Ich kann mich an kein WG-Zimmer erinnern, das ich in den letzten drei Jahren gesehen habe, in dem nicht mindestens eine Zimmerpflanze stand. In welchem Zustand die Dinger auch immer sind. Mein eigenes Zimmer ist davon auch nicht ausgenommen.

Weil Gummibaum nicht besonders attraktiv klingt, nennt man ihn jetzt Ficus.

Meistens treten sie reihenweise auf, nicht nur zwei, drei – nein, sie füllen ganze Fensterbretter und Regale. Weil Gummibaum nicht besonders attraktiv klingt und an die verstaubten Zimmerpflanzen aus der Zeit der Grosseltern erinnert, nennt man ihn jetzt Ficus. Und in gewissen Fällen tragen die Pflanzen sogar Namen. Wie Haustiere.

Was sagt das über meine Generation aus? Manche attestieren uns deswegen neue Biedermeier-Tendenzen. Dass wir uns mit dem Ziel eines bürgerlichen Lebens Nestchen in Altbauwohnungen bauen. Erst kümmern wir uns um Pflanzen, dann um Haustiere, dann um Kinder.

Ich würde nicht so weit gehen. Zwar scheinen auch mir die Pflanzentöpfe nicht wirklich Sinnbild für Freiheit und Emanzipation, doch zeigt die Zimmerpflanzen-Thematik bei aller Biederkeit auch, dass es meiner Generation wichtig ist, und wir einen Wert darin sehen, uns um etwas und vor allem umeinander zu kümmern. Im Pflanzen-Pflegen steckt immerhin die Möglichkeit, etwas heranzuziehen, das dann "verhebt".

Die Eltern-Generation entdeckt im "Alter" das Landleben. Befasst sich innigst mit Bäumen.

Damit möchte ich jetzt nicht esoterisch angehaucht zu mehr Achtsamkeit untereinander aufrufen. Denn auch im achtsamen Hegen und Pflegen zeigen sich altbekannte Muster: In meiner ehemaligen WG musste stets meine Mitbewohnerin die arg gebeutelten "Pflänzli" meines Mitbewohners und mir retten. Leider bezeichnend, dass Männer neben emotionaler Arbeit – zum Beispiel über Gefühle reden, weil sie es untereinander nicht tun – auch die Pflanzenpflege auf ihre FINTA-Freund*innen abwälzen.

Und wie steht es inzwischen um die dem Gummibaum abgeneigte Eltern-Generation und ihr Verhältnis zu Pflanzen? Sie entdeckt im "Alter" das Landleben. Befasst sich innigst mit Bäumen. Oder wieso bekommt meine WG momentan so viel hausgemachte Konfitüre aus selbst gepflückten Früchten geschenkt?

13. November 2023
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Max Kaufmann, geboren 2001, wuchs in Allschwil BL auf. Inzwischen wohnt er in einer WG im Basler "Gundeli" und studiert Soziologie und Politikwissenschaft an der Universität Basel. Seit er vierzehn Jahre alt ist, tritt Max Kaufmann regelmässig an Poetry Slams auf. Im März 2018 wurde er in Winterthur Poetry-Slam-Schweizermeister in der Kategorie u20.

max.kaufmann@gmx.ch

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"Vielleicht wird daraus einmal ein Garten"

Das freut mich sehr, dass die junge Generation Freude an Pflanzen hat, vielleicht wird daraus einmal ein Garten! Noch als Mieterin habe ich in Weil einen Kirschbaum gemietet, sodass ich eigene Kirschen hatte (ein Schrebergarten war nicht verheirateten Personen damals untersagt, ich hoffe heute nicht mehr). Inzwischen habe ich einen eigenen Garten und auch Pflanzen im Hause, sie sind gut fürs Klima! Alles Gute und viel Erfolg.


Alexandra Nogawa, Basel


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"Der Hochhaus hätte höher werden können."

bz
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vom 5. Dezember 2023
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(er, ihn)

RückSpiegel


Baseljetzt und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports, dass Swisscom die Führungen durch den Fernsehturm auf St. Chrischona einstellt.

20 Minuten und ein Podcast der Zeit nehmen den Artikel von OnlineReports über das Hupe-Verbot für das Kinderkarussell auf dem Münsterplatz auf.

Die bz zieht den OnlineReports-Artikel über die frühere Grellinger Kirchen-Kassiererin nach, die ihre Verurteilung vor Bundesgericht anficht.

Die Basler Zeitung und Happy Radio greifen die OnlineReports-Recherche zur Girema Bau AG auf.  

 

bz und Happy Radio zitieren den OnlineReports-Bericht über den Liestaler Buchladen Rapunzel, der schliesst.

Die bz bezieht sich in einem Artikel über den Asyl-Streit in den beiden Basel auf einen Leserbrief auf OnlineReports.

In einem Artikel über den Richtungsstreit innerhalb der Baselbieter SVP zitiert die Basler Zeitung aus OnlineReports.

Die bz vermeldet mit Verweis auf OnlineReports den Abgang des Gelterkinder Gemeinderats Pascal Catin.  

Die Basler Zeitung nimmt in einem Artikel über die Baselbieter FDP-Landrätin und Nationalratskandidatin Saskia Schenker Bezug auf OnlineReports. 

In einem Artikel über die polarisierende Jungpolitikerin Sarah Regez (SVP BL) bezieht sich die Basler Zeitung auf OnlineReports.

persoenlich.com vermeldet mit Verweis auf OnlineReports den Wechsel der Basler Journalistin Andrea Fopp von Bajour zur NZZ.

Happy Radio greift den Bericht von OnlineReports über die Deponie Höli Liestal AG auf.

Die Volksstimme bezieht sich in einem Porträt über den freiwilligen Verkehrsregler in Rickenbach, Robert Bussinger, auf einen früheren Artikel von OnlineReports.

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Sonja Kuhn, ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.
 

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).

Am 1. Juni 2024 übernimmt Veronika Röthlisberger die Leitung der Gebäudeversicherung Basel-Stadt von Peter Blumer, der danach pensioniert wird.

Hanspeter Wäspi (57, Rheinfelden) ist neuer Geschäftsleiter von Procap Nordwestschweiz.

Die Leitung der Abteilung Finanzen und Controlling im Erziehungsdepartement des Kantons Basel-Stadt obliegt ab 1. Dezember Thomas Schneider, der die Nachfolge des Bald-Pensionierten Daniel Hardmeier antritt.

Stefan Binkert wird neuer Rektor des Wirtschaftsgymnasiums und der Wirtschaftsmittelschule Basel; er folgt in dieser Funktion auf Patrick Langloh, der ab 1. Januar 2024 die Leitung des Bereichs Mittelschulen und Berufsbildung im Erziehungsdepartement übernimmt.