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Max Kaufmann: "Aus meiner Bubble"

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Kulturschock Oberbaselbiet

Einer der ersten Texte, den ich auf einer Poetry-Slam-Bühne vortrug, handelte vom Besuch eines Schwingfests. Aus der Perspektive eines Stadt-Teenies, das von den Eltern aufs Land an dieses urchige Spektakel mitgeschleppt wurde, schilderte ich teils amüsiert, aber vor allem entsetzt, wie ich das Schwingfest erlebte.

An einem Schwingfest war ich seither nie mehr, dennoch hatte ich vor zwei Wochen ein ähnliches "Land-Erlebnis". Dieses Mal aber im guten Sinne.

Gemeinsam mit einer Freundin besuchte ich das AM-Jam-Festival im Waldenburgertal. Wie wir auf diese Idee kamen? Mimiks und LCone, zwei Luzerner Rapper mit viel Fäkalhumor in ihren Texten, spielten endlich einmal in Basel, meinte meine Freundin ein paar Wochen zuvor.

Wir entlarvten uns komplett als Stadtkinder.

Als uns bewusst wurde, dass das Ganze beim "Öpfelhüsli" in Hölstein stattfindet, und wie weit der Weg dorthin ist, hatten wir die Tickets bereits gekauft.


Im Oberbaselbiet entlarvten wir uns komplett als Stadtkinder. Zum ersten Mal überhaupt fuhr ich mit dem "Waldenburgerli" – respektive mit dem Tram, das es ersetzte. Kommentar der Freundin: "Schmöckt wie neu."

Als wir das Bezahlsystem an der Bar mit Wertkarten zum Abstreichen nicht auf Anhieb verstanden – wir hatten sowas noch nie gesehen –, ernteten wir ungläubige Blicke. Das sei doch auf jeder Bauernparty so.

Insgesamt wurden aber auch wir Städter*innen freundlich empfangen. Nur als wir an der Bar nach Prosecco fragten, wurden die Blicke ein einziges Mal an diesem Abend ein wenig feindselig.

Zumindest wenn es ums Essen geht, lebt die kulturelle Vielfalt auch im Oberbaselbiet.

Wir fanden sogar etwas Vegetarisches zum Znacht. Zwischen Wurst- und Pommes-Ständen gab es den obligaten thailändischen Essensstand, der an keinem Fest fehlt. Zumindest wenn es ums Essen geht, lebt die kulturelle Vielfalt auch im Oberbaselbiet.

Das Publikum an den Konzerten war ein anderes als in der Stadt. Weniger gestylt, dafür bekiffter und betrunkener. Als wir im Moshpit ein Handy verloren, kommandierte einer neben uns seine Jungs dazu ab, bei laufendem Konzert danach zu suchen – bekifft und betrunken hin oder her. Und sie fanden es. Hilfsbereit sind sie im Oberbaselbiet. 

Nach dem Festival war ich dann aber froh, wieder in der Stadt zu sein. Im Gegensatz zum Schwingfest damals, das ich im Slam-Text verarbeiten musste, kehrte ich jedoch mit einem guten Gefühl aus dem Waldenburgertal nach Hause zurück. 

In Basel gibt es genug Leute, die verächtlich über den Landkanton reden. Umgekehrt geschieht dies bestimmt auch. Vielleicht wurden wir an diesem Abend ab und zu für unsere städtische Unwissenheit darüber, wie man auf dem Land "feschtet", ausgelacht. Dafür schmunzelten wir ein wenig über die Bartische, die mit Heuballen-Folie umwickelt waren.

Es stiessen zwar verschiedene Welten aufeinander, der Spass blieb aber stets im Vordergrund. Und anders als sonst im Alltag kam kurz das Gefühl auf, dass uns vielleicht doch nicht so viel trennt, wie wir immer denken.

21. August 2023
 Ihre Meinung zu dieser Kolumne
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Max Kaufmann, geboren 2001, wuchs in Allschwil BL auf. Inzwischen wohnt er in einer WG im Basler "Gundeli" und studiert Soziologie und Politikwissenschaft an der Universität Basel. Seit er vierzehn Jahre alt ist, tritt Max Kaufmann regelmässig an Poetry Slams auf. Im März 2018 wurde er in Winterthur Poetry-Slam-Schweizermeister in der Kategorie u20. © Foto Céline Stöckli

max.kaufmann@gmx.ch

(Die Kolumnisten sind in ihrer Meinung frei;
sie braucht sich nicht mit jener der Redaktion zu decken.)
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"Stadtjugend als Mass aller Dinge"

Ich kann diesem "Pubertier" je länger, desto weniger etwas abgewinnen. Bis vor Kurzem hat er sich noch als ewig unverstandener und deshalb leidender Junge profiliert, wobei er kräftig das Klischee der bösen Alten pflegte. Motto: Wir Jungen werden unterdrückt, huhuhuuu! Und nun ist er bei einer latenten Arroganz gelandet. Die Stadtjugend als Mass aller Dinge. Alles andere ist halt daneben. Das schildert er "amüsiert", aber vor allem "entsetzt". Dafür an der Bauernbar nach Prosecco fragen – und sich wundern, wenn sich andere Leute wundern. Schliesslich ein gönnerhaftes Lob: Sogar "etwas Vegetarisches" gabs bei diesen Bauern. Bravo! Ein Lob vom Jungchen aus der Stadt. Vielleicht wärs einfach an der Zeit, einen Schlusspunkt zu setzen.


Andres Egger, Basel



"Leise Arroganz"

Vor Jahren war ich Fan der Kolumnen von Max Kaufmann – jetzt zunehmend nicht mehr. Mich stört die leise Arroganz, die oft aufscheint in seinen Beiträgen. Dieter Troxler nennt es "publizistische Selbstbefriedigung", und ich füge "immer grösser werdender Selbstdarsteller" hinzu.


Rosemarie Mächler, Aesch



"Unnötig bissig und spöttisch"

Völlig unnötig bissiger und spöttischer Kommentar des Max Kaufmann, der zu Kauf Maxmann pubertieren wollte. Ich kann jedenfalls auf dessen Kolumnen verzichten; sie bringen – ausser publizistische Selbstbefriedigung – nichts.


Dieter Troxler, Rünenberg


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Melanie Nussbaumer

Anstand im Rat
Reaktionen Reaktionen
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"Waldenburg erhöht die Abgaben auf 72 Prozent (…). Dafür ist das Hallenbad gerettet."

BaZ
am 12. Februar 2025
auf der Frontseite
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Kein Wunder, dass die 1150-Seelen-Gemeinde kein Geld mehr hat, wenn sie sich ein Hallenbad leistet.

RückSpiegel

 

Die bz verweist in einem Artikel über Klima-Massnahmen auf OnlineReports.

BaZ und Baseljetzt erzählen die OnlineReports-Recherche über FDP-Politiker Ferdinand Pulver nach, der nach seiner Wahl zum Gemeindepräsidenten die IV-Rente verloren hat.

Die Volksstimme nimmt die OnlineReports-News zur Amokdrohung in der Primarschule Sissach auf.

Die bz zitiert in einem Artikel zum Kutschen-Museum in Riehen OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Beitrag zu den Perrondächern in Liestal Bezug auf OnlineReports. 

Bajour bezieht sich in einem Porträt von Balz Herter auf OnlineReports.

BaZ, bz und Happy Radio zitieren die OnlineReports-Recherche über den krankheitsbedingten Ausfall des Baselbieter Mitte-Präsidenten.

Die bz zieht die OnlineReports-Recherche über die finanziellen Probleme der Mitte Baselland nach.

Das SRF-Regionaljournal Basel und die bz greifen die OnlineReports-Recherche zum Helene-Bossert-Buch auf.

BaZ, bz und Baseljetzt nehmen den OnlineReports-Artikel über den Rückzug von Pick-e-Bike aus dem Laufental auf.

Die BaZ zitiert in einer grossen Hintergrund-Geschichte zur Basler GLP aus einem Artikel von OnlineReports.

bz, BaZ und Volksstimme beziehen sich in ihren Artikeln zum Jakobushaus in Thürnen auf die Recherche von OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Artikel über die Wirtschaftskammer Bezug auf ein Porträt aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Volksstimme zitiert die OnlineReports-Recherche zum neuen Konzessionsvertrag der Elektra Baselland.

Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.
 

Weitere RückSpiegel






In einem Satz


Stefan Nellen wird neuer Staatsarchivar von
Basel-Stadt
und damit Nachfolger von Esther Baur, die in Pension geht.

Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.

Jacqueline Herrmann und Alexander Bieger lösen Brigitte Jäggi ab, die als Rektorin des Gymnasiums Muttenz in Pension geht.

Bettina Zeugin folgt als Präsidentin von insieme Baselland auf Röbi Ziegler.

Der frühere Baselbieter SP-Regierungsrat Peter Schmid gibt das Präsidium des Freundevereins Zoo Basel an seine Parteikollegin und Landrätin Miriam Locher ab.