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Max Kaufmann: "Aus meiner Bubble"

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Boys Club Energy: Über die Dynamik in Männergrüppchen

In meinem Freund:innen-Kreis und im Alltag an der Universität gibt es fast keine Gelegenheiten, bei denen wir nur unter Männern Zeit verbringen. Ehrlicherweise bin ich froh darüber. Grund dafür ist eine Dynamik, die in Männergruppen entsteht und die sowohl für Beteiligte als auch für Personen, die mit Männergruppen konfrontiert werden, sehr unangenehm werden kann.

Diese Boys Club Energy, oder wie man das Phänomen auch immer nennen möchte, besteht für mich hauptsächlich aus zwei schwierigen Aspekten: Sobald wir nur unter Männern sind, sinkt erstens sofort die Hemmschwelle, sich problematisch zu verhalten oder Aussagen zu machen, von denen man eigentlich weiss, dass man sie so nicht mehr sagen sollte. Das Ganze verstärkt sich mit steigendem Alkoholpegel – und der wenig zurückhaltende Alkoholkonsum gehört wie selbstverständlich zu dieser Gruppendynamik dazu.

Zweitens, und das wurde mir bezeichnenderweise im Austausch mit Freundinnen bewusst, heisst Zeit mit männlichen Freunden zu verbringen, fast immer irgendetwas zu machen. Sich treffen und dabei stets aktiv sein: sei es mit Rennradfahren oder Biertrinken – einfach so, dass ja keine Zeit bleibt, um miteinander über Unsicherheiten, Sorgen oder Bedürfnisse sprechen zu müssen.

Männer nehmen wie selbstverständlich übermässig viel Platz im öffentlichen Raum ein.

Es gibt diese Momente glücklicherweise schon, in denen ich mich mit männlichen Freunden über solche Themen austausche. Dass ich danach jedes Mal erstaunt und erleichtert zugleich bin, zeigt aber auch: Es scheint, zumindest mir und nach meiner Einschätzung vielen anderen auch, einiges schwerer zu fallen, diese Dinge unter Männern anzusprechen.

Boys Club Energy bedeutet für mich, dass Männergruppen wie selbstverständlich übermässig viel Platz im öffentlichen Raum einnehmen und andere einfach verdrängen oder sich unwohl fühlen lassen. Zugleich ist es möglicherweise dieselbe Dynamik, die dafür sorgt, dass "gestandene" Männer es nicht schaffen, sich zur Begrüssung zu umarmen, ohne einander leicht verlegen auf den Rücken zu klopfen. 

Dieses "Tätscheln" wirkt auf mich immer so, als würde man sich gegenseitig sagen: Tut mir leid, dass wir nicht herzlicher zueinander sind, weil wir es nie gelernt haben. Dass wir deshalb jetzt gegen aussen Härte zeigen und alles andere in uns hineinfressen.

Wo wir zum Gefühl tendieren, es sei bereits alles in Ordnung, nur weil alle Typen Vokuhila tragen.

Mitnichten möchte ich mich darüber lustig machen. Vielmehr finde ich das besorgniserregend. Ebenso besorgniserregend, wie dass in Zeiten, in denen vorherrschende Formen von Männlichkeit zumindest ansatzweise hinterfragt werden, gewisse Männer mit Aggression ihren Boys Club und die damit verbundenen Privilegien verteidigen.

Zugleich steht es in unserer Studi-Bubble nicht zwingend besser. Wo wir manchmal zum Gefühl tendieren, es sei bereits alles in Ordnung, nur weil alle Typen Vokuhila oder Schnauz tragen, zwei, drei feministische Klassiker in ihrem Bücherregal ausstellen und wissen, was eine patriarchale Dividende ist. Für alle, die nicht wissen, was eine patriarchale Dividende ist: Damit ist gemeint, dass zwar nicht alle Männer der aktuellen Norm von Männlichkeit entsprechen, eine Mehrheit davon aber dennoch vom Patriarchat profitiert (Wikipedia).

Das Verflixte an der Dynamik in Männergrüppchen ist: Man möchte sich zwar von dieser abgrenzen, ist deshalb aber nicht davon ausgenommen. Genau wie bei der patriarchalen Dividende. Vorschlag für uns Boys und für gestandene Männer: Lasst uns die unangenehmen Seiten der Dynamiken in unseren männlichen Freundesgruppen ansprechen.

4. März 2024
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Max Kaufmann, geboren 2001, wuchs in Allschwil BL auf. Inzwischen wohnt er in einer WG im Basler "Gundeli" und studiert Soziologie und Politikwissenschaft an der Universität Basel. Seit er vierzehn Jahre alt ist, tritt Max Kaufmann regelmässig an Poetry Slams auf. Im März 2018 wurde er in Winterthur Poetry-Slam-Schweizermeister in der Kategorie u20. © Foto Céline Stöckli

max.kaufmann@gmx.ch

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"Kleiner bunter Mix"

Hallo Max, ich habe interessiert deinen Artikel über Männergruppen gelesen und war aus folgendem Grund erstaunt: Ich war über 20 Jahre in Männergruppen dabei. Wir haben über unsere Gefühle gesprochen und Lebenssituationen ausgetauscht und uns auch umarmt. Ich denke, es gibt sie nach wie vor, diese kleinen selbstgeführten Männer-Treffs. Ein kleiner bunter Mix aus unterschiedlichen Typen.


Gilbert Laissue, Thailand


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Melanie Nussbaumer

Mein Lieblingswort
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"Revolutionäre Jugend Liestal"

Bushaltestelle Dreispitz
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Grosskapital aufgepasst: Die Weltrevolution beginnt in Liestal.

RückSpiegel

 

BaZ, bz und Happy Radio zitieren die OnlineReports-Recherche über den krankheitsbedingten Ausfall des Baselbieter Mitte-Präsidenten.

Die bz zieht die OnlineReports-Recherche über die finanziellen Probleme der Mitte Baselland nach.

Das SRF-Regionaljournal Basel und die bz greifen die OnlineReports-Recherche zum Helene-Bossert-Buch auf.

BaZ, bz und Baseljetzt nehmen den OnlineReports-Artikel über den Rückzug von Pick-e-Bike aus dem Laufental auf.

Die BaZ zitiert in einer grossen Hintergrund-Geschichte zur Basler GLP aus einem Artikel von OnlineReports.

bz, BaZ und Volksstimme beziehen sich in ihren Artikeln zum Jakobushaus in Thürnen auf die Recherche von OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Artikel über die Wirtschaftskammer Bezug auf ein Porträt aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Volksstimme zitiert die OnlineReports-Recherche zum neuen Konzessionsvertrag der Elektra Baselland.

Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Die bz zitiert OnlineReports bei einer Meldung zur Wahl des neuen SVP-Fraktionschefs im Baselbieter Landrat.

20 Minuten, Baseljetzt und Happy Radio nehmen Bezug auf die OnlineReports-Recherche zur tanzenden Wagenführerin der BVB.

Das SRF-Regionaljournal Basel, die BaZ, die bz, Happy Radio und Baseljetzt zitieren die Recherche von OnlineReports zum Interimschef der Kantonspolizei Basel-Stadt.

Das SRF-Regionaljournal Basel verweist auf die OnlineReports-Recherche zu den finanziellen Problemen bei der Aids-Hilfe beider Basel.

20 Minuten und zentralplus zitieren die OnlineReports-Recherche über die Baselbieter Obstbauern, die ihre Kirschen nicht verkaufen können.

Die BaZ und 20 Minuten beziehen sich in einem Artikel über den tödlichen Unfall im St. Johann auf einen Bericht aus dem OnlineReports-Archiv.

Die bz nimmt die OnlineReports-Recherche über den Kunst-Coup der Stiftung Im Obersteg auf.
 

Weitere RückSpiegel






In einem Satz


Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.

Jacqueline Herrmann und Alexander Bieger lösen Brigitte Jäggi ab, die als Rektorin des Gymnasiums Muttenz in Pension geht.

Bettina Zeugin folgt als Präsidentin von insieme Baselland auf Röbi Ziegler.

Der frühere Baselbieter SP-Regierungsrat Peter Schmid gibt das Präsidium des Freundevereins Zoo Basel an seine Parteikollegin und Landrätin Miriam Locher ab.