Max Kaufmann: "Aus meiner Bubble"

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Und jetzt? Ratlosigkeit und Wut über die politische Lage

Wenn ich das aktuelle politische Geschehen beobachte, fühle ich mich zunehmend wie in einem dystopischen Sibylle-Berg-Roman. Krypto-Bros, AI-Fans und Musk-Verehrer haben unter Trump das Gefühl, die Welt sei ihr Spielzeug. Die unheimlichen und gefährlichen Folgen von Trumps Politik zeigen sich bereits: In den USA werden zurzeit Menschen, die einmal ihre Geschlechtseinträge angepasst haben, nur noch Pässe ausgestellt, die dem bei der Geburt zugeordneten Geschlecht entsprechen. Mühselig erreichte Fortschritte der letzten Jahre werden per Dekret in kürzester Zeit rückgängig gemacht.

Die Wahlen in Deutschland vor einer Woche setzten noch eins obendrauf. Auch da fühlte ich mich wie im falschen Film: In Einsiedeln gehen Einheimische mit Rechtsextremen und Massvoll-Schwurblern auf die Strasse, um ihre Solidarität mit der AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel zu zeigen; sie wohnt in der Gemeinde. Ein idyllisches Dorf als Zufluchtsort für eine Rechtsextreme – das scheint einigen in der Schweiz zu gefallen.

Angesichts dieser Ereignisse finde ich es schwierig, das Stimmungsbild unter den jungen, meist linken Menschen in meinem Umfeld zu lesen. Ich kann es nicht einmal bei mir selbst eindeutig erfassen. Da sind einerseits Enttäuschung und Frust, die aber auch schnell in Zynismus münden. Gefühlt wirkt jede Reaktion unangenehm pathetisch: Sei das, online oder offline den Weltschmerz zu zelebrieren oder Mantra-mässig Hoffnung zu predigen.

Wer in einer privilegierten Position ist, läuft schnell Gefahr, wegzuschauen.

Andererseits sind da auch Angst und Besorgnis vor dem, was die erstarkten Rechtsextremen hemmungslos rauslassen. Dass Hass und Anfeindungen gegen Menschen, die von Rassismus, Queerfeindlichkeit und anderen Diskriminierungsformen betroffen sind, immer weiter zunehmen.

Gerade wer – wie ich auch – in einer privilegierten Position und nicht selbst betroffen ist, läuft schnell Gefahr, wegzuschauen. Oder es dabei zu belassen, entsetzt nach Ostdeutschland zu blicken. In der Schweiz sieht es aber nicht besser aus: Am Tag nach der Wahl in Deutschland titelte das SRF "FDP- und SVP-Politiker fordern Einbezug der AfD".

Ganz hoffnungslos und voller Ohnmacht möchte ich aber nicht verbleiben. Der Erfolg der Linken in Deutschland, die unter jungen Erwachsenen die meistgewählte Partei ist, hellt das triste Stimmungsbild ein bisschen auf. Er zeigt, dass klare Positionen gegen rechts und der Fokus auf Themen wie soziale Ungleichheit oder Mietpreise ziehen und insbesondere junge Leute mobilisieren können – gerade auch über Soziale Medien.

Ich finde es falsch, minderjährige Asylsuchende aus dem Stadtzentrum zu verbannen.

Diebisch freut es mich, dass damit jenen Boomern eins ausgewischt wird, die davon überzeugt sind, mit TikTok und Co. stumpfe die Jugend ab, werde ignorant und wähle wenn, dann rechtspopulistisch.

Als Reaktion auf den Erfolg von radikalen Rechtspopulisten, so heisst es immer wieder, müsse man die Bevölkerung bei ihren Sorgen abholen. Das fordert auch meine Kollegin Andrea Strahm in ihrer Kolumne vergangene Woche. Doch dafür rechter Angstmacherei nachzugeben und minderjährige Asylsuchende aus dem Stadtzentrum zu verbannen, finde ich falsch.

Auch gerade wegen des Erfolgs der deutschen Linkspartei mit einer klaren Position gegen rechts bin ich davon überzeugt, dass wir nicht nachgeben dürfen, sondern dagegenhalten müssen.

3. März 2025
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Max Kaufmann, geboren 2001, wuchs in Allschwil BL auf. Inzwischen wohnt er in einer WG im Basler "Gundeli" und studiert Soziologie und Politikwissenschaft an der Universität Basel. Seit er vierzehn Jahre alt ist, tritt Max Kaufmann regelmässig an Poetry Slams auf. Im März 2018 wurde er in Winterthur Poetry-Slam-Schweizermeister in der Kategorie u20. © Foto Céline Stöckli

max.kaufmann@gmx.ch

(Die Kolumnisten sind in ihrer Meinung frei;
sie braucht sich nicht mit jener der Redaktion zu decken.)
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"Nicht gleich für das andere Extrem sympathisieren"

Herr Kaufmann, das ist ja soweit alles okay. Aber man sollte deswegen nicht gleich für das andere Extrem sympathisieren. Zuvor wäre es gut, mal die Position der deutschen Linken und ihrer Kreise zum Antisemitismus anzuschauen. Dann sollte es Ihnen bei denen auch nicht mehr so wohl sein.


Ulrich Vischer, Basel


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"Ehemals aufgelöste bewaffnete Gruppierungen strömten in die Region und leiteten eine gross angelegte pOeration ein."

Schweiz am Sonntag
vom 23. März 2025
über die Entwicklung in Syrien
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Operation gelungen – Korrektur gestorben.

RückSpiegel

 

Die Basler Zeitung bezieht
sich in einem Beitrag zur Präsidiumswahl der Baselbieter Mitte auf OnlineReports.

Die Volksstimme greift den Artikel von OnlineReports über den Vorstoss im Nationalrat zur Uni-Finanzierung auf.

Die bz nimmt den OnlineReports-Beitrag zum verstorbenen Astrophysiker Maurizio Falanga auf.

Prime News zitiert in einem Interview mit dem neuen Baselbieter SP-Fraktionschef Adil Koller OnlineReports.

persoenlich.com zitiert aus der OnlineReports-Meldung über den Abgang der stellvertretenden Regionaljournal-Basel-Leiterin Marlène Sandrin.

Prime News nimmt in einem Artikel über die Krise in der Mitte Baselland Bezug auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Artikel über Klima-Massnahmen auf OnlineReports.

BaZ und Baseljetzt erzählen die OnlineReports-Recherche über FDP-Politiker Ferdinand Pulver nach, der nach seiner Wahl zum Gemeindepräsidenten die IV-Rente verloren hat.

Die Volksstimme nimmt die OnlineReports-News zur Amokdrohung in der Primarschule Sissach auf.

Die bz zitiert in einem Artikel zum Kutschen-Museum in Riehen OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Beitrag zu den Perrondächern in Liestal Bezug auf OnlineReports. 

Bajour bezieht sich in einem Porträt von Balz Herter auf OnlineReports.

BaZ, bz und Happy Radio zitieren die OnlineReports-Recherche über den krankheitsbedingten Ausfall des Baselbieter Mitte-Präsidenten.

Die bz zieht die OnlineReports-Recherche über die finanziellen Probleme der Mitte Baselland nach.

Das SRF-Regionaljournal Basel und die bz greifen die OnlineReports-Recherche zum Helene-Bossert-Buch auf.

BaZ, bz und Baseljetzt nehmen den OnlineReports-Artikel über den Rückzug von Pick-e-Bike aus dem Laufental auf.

Die BaZ zitiert in einer grossen Hintergrund-Geschichte zur Basler GLP aus einem Artikel von OnlineReports.

bz, BaZ und Volksstimme beziehen sich in ihren Artikeln zum Jakobushaus in Thürnen auf die Recherche von OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Artikel über die Wirtschaftskammer Bezug auf ein Porträt aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Volksstimme zitiert die OnlineReports-Recherche zum neuen Konzessionsvertrag der Elektra Baselland.

Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Weitere RückSpiegel






In einem Satz


Rebekka Hatzung,
Direktorin des St. Claraspitals, ist turnusgemäss von der Mitgliederversammlung
zur neuen Präsidentin
der Basler 
Privatspitäler-Vereinigung
gewählt worden. 

Die frühere Sprecherin des EuroAirports Vivienne Gaskell ist neue Präsidentin des Kulturvereins Elsass-Freunde Basel.

Kulturanthropologe Friedrich von Bose tritt am
1. November 2025 die Nachfolge von Anna Schmid als neuer Direktor des Museums der Kulturen Basel an.

Die 56-jährige Baslerin
Elena Guarnaccia wird per
1. April 2025 neue CEO von Kinderkrebs Schweiz mit Sitz in Basel.

Cemi Thoma wird ab
dem 1. August 2025 neuer Stadtverwalter von Liestal.

Der Verwaltungsrat der EBL hat Markus A. Meier per 1. April 2025 zum Mitglied der Geschäftsleitung und zum Leiter des neuen Verantwortungsbereichs Strategy, Assurance und Group IT ernannt.

Tanja Bugmann ist neue Geschäftsführerin der Basler Traditions-Confiserie Beschle.

Die Basellandschaftliche Pensionskasse erweitert die Geschäftsleitung: Manuel Flückiger führt künftig den neu geschaffenen Bereich "Digitalisierung und Innovation".

Stefan Nellen wird neuer Staatsarchivar von
Basel-Stadt
und damit Nachfolger von Esther Baur, die in Pension geht.

Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.